Wolfram (00:08.077)
Hey, hallo und herzlich willkommen im TRUE MILES PODCAST mit Kai Berke und mir, Wolfram Kläger.
Hier geht es ums Reisen und zwar um großartige Reisen, ganz weit weg und das so günstig wie möglich.
In diesem Podcast lernst du,
- wie das funktioniert mit Business und First Class
- wie du am besten Meilen sammelst
- Prämienflüge bekommst
und noch viel mehr.
Schön, dass du heute dabei bist!
Auf geht’s!
Bevor wir einsteigen, dieser Podcast ist brandneu.
Das ist die allererste Folge.
Wenn du sie siehst, haben wir uns getraut sie zu veröffentlichen.
Wenn du sie nicht siehst, dann siehst du eben die nächste 🙂
Kai und ich haben uns entschieden, wir machen auch keine langweilige Vorstellungsrunde. Wir gehen davon aus, du klickst jetzt sowieso gleich auf abonnieren und bist künftig jede Woche dabei. Und wir können beide ja sowieso nicht verhindern, dass wir alle uns immer besser kennenlernen werden von Woche zu Woche hier im TRUE MILES PODCAST und drumherum.
Für die allererste Folge haben wir uns das Einsteigerthema schlechthin ausgesucht.
Ich erkläre jetzt diesen Podcast feierlich für eröffnet.
Hallo Kai, schön, dass du auch dabei bist.
Wie ist es bei dir und wo bist du überhaupt?
Kai (01:22.284)
Ja, hallo Wolfram!
Schön, dass wir anfangen. Das Thema, du hattest es gerade schon angesprochen, ganz weit weg, und ganz weit weg bin ich tatsächlich auch. Ich sitze hier in dem beschaulichen Buri Lam, einer kleinen Provinzhauptstadt im Osten von Thailand und war heute mit meinem kleinen Sohn nochmal zum Flughafen raus, um mich auf den feierlichen Tag heute einzustimmen. Wir haben uns nochmal Flugzeuge angeschaut. Ja, und ich bin jetzt auch gespannt, wie wir einsteigen.
Thema heute: Business Class, aber günstig
Wolfram (01:56.686)
Ja, Thema heute ist Business Class aber günstig. Meilen-Deals und Prämienflüge.
Kai. Wie sieht es aus?
Was ist eigentlich ein Business Class?
Wie komme ich zu Business Class?
Was unterscheidet es von Economy Class und so weiter?
Was erwartet dich in der Business Class?
Kai (02:12.876)
Ja. Ich bin selbst mittlerweile auch schon weit über 50 und bin leider viel zu spät auf den Trick gekommen, wie man ein bisschen luxuriöser oder angenehmer fliegen kann.
Ich reise schon seit 30 Jahren, bin aber eben die längste Zeit in der Economy geflogen und bin eigentlich erst vor 7-8 Jahren auf den Trick gekommen, dass man für wenig Geld auch deutlich luxuriöser reisen kann.
Was sind die Unterschiede zwischen Economy und Business Class?
Ich würde sagen, das sind im großen und ganzen drei Dinge, die sich da unterscheiden.
Ihr habt in der Business Class in aller Regel am Boden bestimmte Vorteile, die ihr in der Economy eben nicht habt.
Ihr habt Priority-Services.
Ihr könnt euch anstellen am Business Class Check-In Schalter. Man geht danach bequem in die Lounge. Kann sich da ausruhen und eben auf den langen Streckenflug vorbereiten und geht dann als Erster an Board. Man hat Priority Boarding Vorteile und wenn es ganz gut läuft, das funktioniert selten, aber wenn es denn funktioniert, dann kommt auch dein Gepäck als erstes an auf dem Gepäckband. Das heißt, du bist einfach insgesamt schneller durch und hast deutlich mehr, deutlich bequemere Reise.
Dann was für mich das Wichtigste ist, ich bin 1,92 Meter groß, du sitzt in einer Business Class halt in einem richtigen bequemen Sitz, du hast Abstand zu deinen Mitreisenden, du kannst deinen Sitz ausfahren zu einem flachen Bett, das zwei Meter lang ist und wo du auch wirklich schlafen kannst nachts und wenn man das vergleicht mit der Economy, in der Economy überlebt man. Da genießt man nicht, sondern man überlebt und du hast die Beine vorne am Sitz des Vordermanns, kannst deine Rückenlehne nicht richtig zurückstellen. Das ist extrem unbequem.
Und das dritte, der dritte meines Erachtens große Unterschied zwischen Economy und Business Class ist eben das, was dich kulinarisch erwartet. Du bekommst ein vernünftiges Essen, vier Sterne, vier Sterne, ein Viergänge Menü serviert.
Das schmeckt, wo du irgendwie auch schmeckst, was es ist und was es sein sollte und das vergleichst mit dem was du in der Economy bekommst. Da gibt es seit 30 Jahren immer entweder irgendwas mit Curry. Ich kann Curry nicht mehr sehen. All den Jahren habe ich mich einfach stark überfressen an dem Zeug oder du hast halt irgendeine Nudelschlotze von der du auch nicht weißt was hätte das werden sollen wenn es gut gegangen wäre. Insofern ist da ein deutlicher, deutlicher Vorteil. Auch was die Getränkeauswahl angeht, hast du natürlich in der Business Class eine ganz andere Auswahl als in der Economy Class. Und du zahlst eben nicht extra. Mittlerweile ist es ja so, dass du in der Economy für eigentlich alles immer noch mal oben drauf zahlst. Da wird sofort die Karte gezückt und durchgezogen.
Den Gin Tonic 10 Euro bezahlen im Flugzeug, wer will das schon? Das hast du halt in der Business Class alles umsonst. Und ich bin jetzt kein Experte für Champagner, aber du bekommst eben in der Business Class auch einen Champagner, nicht aus dem obersten Regal, aber zumindest einen guten Mittelklasse Champagner aus der Preislasse 50 bis 80 Euro und den Unterschied, den schmeckt man auch wenn man keine Ahnung von Champagner hat.
Das ist eben auch das, was süchtig macht an der ganzen Geschichte. Der Suchtfaktor setzt schon beim ersten Business Class Flug ein und das wirst du nie wieder los, wirst nie wieder hinten sitzen, sondern wenn du dich daran gewöhnt hast, Business Class zu reisen, dann versuchst du alles zu vermeiden, um jemals noch mal hinten auf den billigen Plätzen zu sitzen.
Wolfram (06:22.67)
Ja gut und du bist 1,92 m, ich bin 2,00 m. Gerade für große Leute ist es ja sowieso schon, also kulinarisch und so weiter, links oder rechts. Aber allein schon die Größe. Ich kenne mich mit Economy aus. Ich bin ja hier der Noob und du bist der Experte. Ich stelle die dummen Fragen stellvertretend für unsere Zuhörer und Zuschauer. Ich kenne mich bisher gar nicht aus, ich bin aber sehr neugierig, was die Unterschiede tatsächlich ausmacht und was man tun kann, um da einigermaßen günstig oder sogar super günstig ranzukommen. Und dann fliege ich sehr gerne Business Class, egal wohin.
Aber wir haben jetzt die ganzen Vorteile schon mal schön zusammen aufgelistet. Aber das hat ja auch einen dicken, fetten Haken. Deswegen bin ich, glaube ich, einmal in meinem Leben bisher Business Class erst geflogen. Weil es kostet ja Geld. Und ich glaube, ziemlich viel Geld. Also was ist denn da der Unterschied, in Zahlen?
Kai (07:30.892)
Der finanzielle Unterschied zwischen Economy und Business Class ist eigentlich viel geringer, als man annehmen sollte.
Es gibt zwei, im Grunde genommen gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man günstig Business Class fliegt, aber heute wollen wir uns mal mit zwei Möglichkeiten beschäftigen.
3 Optionen, wie du Geld sparen kannst
Option 1: Deals finden, wo suchen und wie viel ist drin?
Das eine ist einfach, einfach ein Cash Ticket zu buchen in einem Sale. Davon gibt es sehr viel mehr, als man annehmen sollte. Im Grunde genommen hat zum Beispiel die Lufthansa Gruppe einen Dauer-Sale laufen. Der läuft das ganze Jahr und ziemlich genau immer zu den gleichen Preisen, mitunter von unterschiedlichen Orten. Aber du kannst das ganze Jahr über bei Lufthansa günstige Flüge, in alle Herren Länder buchen sozusagen. Und das ist nicht nur bei Lufthansa, sondern bei allen Airlines. Und worüber reden wir da? Wir reden bei dem Business Class Flug nach Südamerika aktuell zum Beispiel von 1.400-1.500 Euro. Da geht es los.
Es gibt aber natürlich einen Haken bei der Geschichte und der Haken oder das Geheimnis, wie man günstig Business Class fliegt, heißt Flexibilität. Das heißt, du musst ein Stück weit flexibel sein. Es läuft eben nicht so, dass man sagt, okay, ich habe jetzt meinen Winterurlaub schon eingereicht und habe vom 16.12. bis zum 4. Januar Urlaub und genau an diesen Daten will ich eben genau von einem Flughafen Frankfurt am liebsten an ein Ziel meiner Wahl fliegen.
Das wird dann in aller Regel nicht klappen, sondern man muss halt flexibel sein. Ideal ist, wenn man sich eben erstmal die Deals anguckt auf den Seiten der verschiedenen Webseiten, guckt an welchen Tagen oder in welchen Monaten sind die Preise da ein bisschen niedriger als normalerweise und dann eben erst den Urlaub einreicht. Wer die Möglichkeit hat, seinen Urlaub ein bisschen flexibel einzureichen, der ist da schon mal auf der sicheren Seite oder im Vorteil.
Klar. Das kann nicht jeder. Nicht jeder hat die Möglichkeit zu bestimmen, ich nehme jetzt den Urlaub eben eine Woche früher oder später, weil dann eben gerade ein günstiger Flug verfügbar ist. Aber wer diese Möglichkeit hat, der sollte sie nutzen. Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt ist, du wirst in der Regel keine günstigen Business Class Flüge ab Deutschland finden. Warum ist das so? Weil in Deutschland die Nachfrage halt einfach sehr groß ist und die Airlines es nicht so nötig haben, die kriegen die Flugzeuge hier ab Deutschland auch so voll. Die müssen hier nicht mit Preisen, mit billigen Flügen locken, sondern die kriegen ihre Flugzeuge von hier voll. Was macht die Lufthansa also? Sie gehen in die Märkte, wo ihre Konkurrenten sitzen. Also andere große Airlines wie KLM aus Holland, British Airways, London, Air France, Paris, Iberia, Madrid.
Das sind typische Deal-Destinationen, typische Abreiseorte, wo die Preise deutlich sinken. Lufthansa versucht den Platzhirchen KLM, Air France in den eigenen Heimatmärkten Konkurrenz zu machen und dann gehen die Preise runter. Das ist die einzige Möglichkeit wie Lufthansa einen Umsteigeflug, nämlich von Paris nach Frankfurt und dann nach Südamerika, attraktiver machen kann, als eben den Direktflug von Air France ab Paris.
Das machen übrigens alle Airlines so und deshalb gibt es teilweise von Air France oder von KLM zum Beispiel auch günstige Flüge mal ab Deutschland. Das ist seltener, weil wie gesagt Deutschland verkauft sich auch zu höheren Preisen. Aber ich bin mit Air France letztes Jahr beispielsweise nach Kenia geflogen für 1.500 Euro hin und zurück. Eine Strecke mit Air France, eine Strecke mit KLM.
Das sind also die einen typischen Destinationen und dann gibt es Märkte, wo es gar keine Airline gibt und da ist der Wettbewerb natürlich auch größer. Zum Beispiel Ungarn hat keine eigenen Nationalairline, deshalb sind Flüge ab Budapest sehr günstig, weil alle Airlines, Air France, British Airways, Lufthansa Gruppe eben versuchen da einzubrechen und da günstige Tickets dann zu verkaufen. Ich rede zuviel. Du hast eine Frage.
Wolfram (12:01.166)
Ja, überhaupt kein Problem. Also ich fand das hoch interessant. Ja genau, ich als Noob, wie gesagt, ich kenne ja noch die Last-Minute-Flüge. Ich habe aber jetzt verstanden, schon aus den Minuten die du jetzt gesprochen hast … das wird richtig kompliziert, wenn man das ernst meint. Also man muss da wirklich suchen nach solchen Deals. Und man findet da, gibt es eigentlich da Suchmaschinen für, dass ich die günstigsten Deals im Inland, im Ausland finde? Gibt es solche Last-Minute-Portale noch und so weiter? Ich bin da völlig ahnungslos, kläre mich auf.
Kai (12:38.54)
Last Minute ist 20 Jahre her. Last Minute funktioniert heute nicht mehr und auch gerade im Business Class, First Class Bereich ist Last Minute schwierig. Bei Prämienflügen, da reden wir später drüber, da hast du tatsächlich Last Minute gute Chancen, weil die dann noch Flüge, Restplätze sozusagen verhökern, die sie auf dem freien Markt nicht los geworden sind. Aber bei den Bezahltickets, über die wir im Moment reden, ist es so, dass du bei den Airlines, fast jede Airline hat auf der Webseite einen bestimmten Unterpunkt, bei Lufthansa heißt er Angebote und Destinationen, klingt harmlos.
Und da haben die einen sogenannten Destination Finder. Das heißt, man gibt einen Abflugort ein, also man gibt zum Beispiel Amsterdam ein und Business Class. Und dann zeigt ihr dieser Destination Finder für die nächsten zwölf Monate an, zu welchen Orten es an welchen Tagen, in welchem Monat am günstigsten geht. Also einfacher geht es im Grunde genommen nicht. Und man wundert sich so ein bisschen, dass Airlines eine solche eine solche Möglichkeit zur Verfügung stellen. Aber die gibt es.
Lufthansa Air France hat ein ähnliches Feature, British Airways hat ein ähnliches Feature auf der Webseite. Da gehst du drauf. Ich werte die fast wöchentlich für die Lufthansa aus, suche die aktuell besten Deals für bestimmte interessante Destinationen, suche ich raus, habe die auf meiner Webseite, Launch Rocker, da kann man sich das schneller angucken oder man selber ein bisschen rum. Es ist tatsächlich so, dass wenn du sagen wir mal nach Kolumbien fliegen willst, Kolumbien ist im Moment sehr sehr günstig, wie gesagt ab 1.400 Euro und du gibst ein ab Amsterdam, dann kriegst du eben Angebote ab 1.400, gibst du einen ab Frankfurt, dann kriegst du den gleichen Flug eben nur ohne den Zubringer aus Amsterdam für 3.000 Euro Angebot.
Das heißt, du sparst richtig, richtig viel Geld einfach dadurch, dass du deinen Abflugort ins benachbarte Ausland verlegst. Nun muss man natürlich dann den Flug nach Amsterdam, den muss man dann noch extra bezahlen, aber ein Flug nach Amsterdam, der muss dann ja auch nicht in der Business Class sein, den kann man einfach in der Economy buchen, den kriegst du für 100, 150 Euro hin und zurück. Und wenn du mit dem Flug 1000 Euro sparen kannst gegenüber einem Direktflug ab Frankfurt, dann würde ich diese kleine kleine Zusatzbelastung gerne auf mich nehmen und dann eben nach Amsterdam fliegen. Ist ein bisschen blöd, weil du fliegst dann ab Amsterdam wieder zurück nach Frankfurt und in Frankfurt gehst du dann auf die Langstrecke nach Kolumbien, aber man spart eben viel Geld. Du sitzt dafür ein bisschen länger in einem Flugzeug, aber man spart eben sehr viel Geld.
Wolfram (15:21.614)
Ja gut, das ist immer eine Abwägungssache. Wir machen ja diesen Podcast noch, ich sag mal, 1.000 Episoden.
Wir haben noch viel Zeit und werden da immer laufend aktualisieren. LaunchRocker hast du schon erwähnt, Deine Website. Wir haben auch für den Podcast hier eine eigene Website eingerichtet, wo man alle Folgen hören kann, sehen kann. Und wo es dann eben auch in den Shownotes und im Transkript alle Links noch mal zur Episode gibt. Also es muss auch jetzt keiner von den Zusehern und Zuhörerinnen und Zuseherinnen … niemand muss Angst haben, dass ihm da oder ihr irgendwas flöten geht. Aber lasst uns jetzt mal zum nächsten Punkt kommen.
Deals habe ich jetzt schon mal, also für die erste Folge sind wir da jetzt schon mal richtig gut, finde ich. Aber lass uns mal zum zweiten Punkt kommen. Den haben wir ja Meilen einlösen genannt, weil das ist ja was ja auch jeder, also sogar ich im Kopf hat, Lufthansa Miles & More und ich glaube da gibt es noch viel mehr, da weißt Du alles drüber, ich fast nichts. Aber da kann ich doch, also die Deals mal zur Seite, ich kann doch mit Meilen sammeln irgendwie und kann die dann einlösen und kann quasi meinen Flug mit Meilen bezahlen. Oder wie läuft das?
Option 2, Meilen einlösen: wie sammelst du und was geht?
Kai (16:52.524)
Genau, das ist der Traum jedes Meilen-Sammlers und das ist eben auch das, was diese Sucht verursacht. Das, was ich jetzt gerade erzählt habe über die Deals, das ist für die Leute, die nicht warten können. Die wollen jetzt eben dieses Jahr noch auf Langstrecke in Business Class fliegen und die können ihren Traum dann schnell verwirklichen, indem sie eben Geld zahlen. Sie sparen dabei was, aber sie zahlen eben noch.
Es ist ja so, dass jede Airline hat ihr eigenes Vielfliegerprogramm und in diesem Vielfliegerprogramm sammelt man Meilen.
Und eine Sache, die viele Leute falsch verstehen, oder das ist so etwas, was man in meinem Hinterkopf hat, dass man Meilen eben nur sammeln kann, wenn man viel fliegt. Das ist aber nicht so, sondern es ist im Gegenteil so, genau, es ist im Gegenteil so, dass man Prämien meilen, eben auch sehr gut beim Einkaufen sammeln kann, beim Online-Shopping, mit dem Einsatz von Kreditkarten sammeln kann. In Deutschland gibt es Payback. Payback ist ein Partner von Miles & More. Das heißt, man kann Payback-Punkte tatsächlich im Verhältnis 1 zu 1 zu Miles & More transferieren. Payback-Punkte sammelst du eben beim Einkaufen nebenbei. Du gehst bei Rewe einkaufen, gibst 20 Euro aus, hast 10 Payback-Punkte gesammelt. Das ist also die Möglichkeit, wie man tatsächlich Flüge buchen kann in der Business Class, ohne Geld auszugeben oder ohne viel Geld auszugeben, wenn man einfach nur sammelt, durch die Ausgaben, die man sowieso hat. Also, wenn man seine Einkäufe ein bisschen optimiert, immer seine Paybackkarte vorzeigt. Online bei Amazon kannst du Meilen sammeln. Für Meils immer alle möglichen Partner gibt es da, bei denen man sammeln kann. Du kannst das Ganze, das dauert natürlich eine Weile, wenn man sich nur darauf verlässt, dass man aus seinen täglichen Einkäufen Meilen generiert, dann würde es sehr lange dauern, und deshalb fangen die Leute, die es ernst meinen mit dem Meilen sammeln, dann eben an Unsinn zu machen. Die fangen also an Sachen zu kaufen, die sie vielleicht gar nicht brauchen, einfach weil es Meilen dafür gibt. Typisches Beispiel dafür Zeitschriften-Abo. Vor Jahren gab es bei der Deutsche Postleserservice die Möglichkeit Fernsehzeitschriften zu abonnieren und da konntest du die Zeitung im Grunde genommen direkt in den Müll schmeißen und hast halt einfach nur bezahlt, hast sozusagen Meilen gekauft und noch ein Abo dazu gehabt. Wenn du es gebrauchen konntest, okay, und wenn nicht, hast du es eben weggeschmissen. Das funktioniert auch heute noch. Es gibt noch Zeitungsabos, es gibt von der FAZ das Digital Abo, das hat immer viele viele Meilen für vergleichsweise wenig Geld. Man muss halt immer gucken, dass der Preis, den du pro Meile umrechnest, dass der immer noch okay ist. Solange du für eine Meile nicht viel mehr bezahlst, als sagen wir mal 1,5 Cent, kannst du mit der Meile immer noch Gewinn machen am Ende, weil die Einlösungen, die du in der Business Class oder in der First Class erzielen kannst, die sind mehr wert als 1,5 Prozent. Und das ist im Grunde genommen das, worum es bei Meilen geht.
Wolfram (20:35.47)
Aber einen Punkt habe ich hoffentlich richtig verstanden. Diese Meilen, die kannst du immer nur bei einer bestimmten Airline einlösen. Also du kannst jetzt nicht irgendwie … kann ich die Payback-Meilen, die ich da beim Einkaufen im Vorbeigehen mitnehme, kann ich die bei irgendeiner Airline einlösen oder wovon hängt das ab?
Kai (20:59.66)
Ja, du musst sie schon bei dem Vielfliegerprogramm einlösen, bei dem du sie gesammelt hast. Also bei Payback sammelst du eben bei Miles & More, die landen bei Miles & More. Das heißt, du musst deinen Prämienflug dann bei Miles & More einlösen oder buchen. Jetzt ist es aber so, dass Miles & More ist eben das Vielfliegerprogramm der Lufthansa-Gruppe. Und Lufthansa, wie auch die Tochter-Airlines, Austrian Airlines, Swiss sind alle Mitglied in der Star Alliance und das wiederum heißt dass du bei Miles & More Prämienflüge nicht nur für Lufthansa, Swiss oder Austrian einlösen kannst, sondern für jedes Mitglied der Star Alliance. theoretisch jedenfalls. Kommt dann immer darauf an. Da gibt es Verfügbarkeiten für die jeweilige Airline und dann gibt es welche, die sind leichter verfügbar und es gibt andere Airlines, die sind schwieriger verfügbar. Aber vom Prinzip ist es so, dass du bei Miles & More 27 Airlines hast und für jede dieser 27 Airlines kannst du Prämienflüge mit deinen Miles & More Meilen einlösen. Das ist also ein riesengroßer Vorteil, dass du eben nicht auf Lufthansa festgelegt bist und ehrlich gesagt Lufthansa Business Class ist so im weltweiten Vergleich im Moment eher noch … die
hängen ein bisschen hinterher. Die Lufthansa, ab nächstem Jahr führen sie eine neue Business Class ein und dann sind sie auch wieder in der ersten Liga, aber im Moment ist die Business Class jetzt nichts, wo man mit der Zunge schnalzt.
Wolfram (22:32.75)
Okay, also das wäre auch mal ein Thema für eine Future Episode, dass wir uns mal darüber unterhalten. Was bieten die Airlines eigentlich unterschiedlich? Also ich höre da raus, da gibt’s… Ja, und da kennst du dich ja wirklich aus. Also 2-3 Klicks auf deine Website. LaunchRocker, um das nochmal zu erwähnen.
Kai (22:42.636)
Die Top 10 Business Class Produkte dieser Welt können wir mal machen.
Wolfram (22:54.574)
Link in den Show Notes. 2-3 Klicks reichen da ja schon, um wirklich zu ahnen, dass du dich wirklich auskennst. Und deswegen bin ich halt auch sicher, wenn ich mit dir den Podcast hier mache, dass wir wirklich ohne Ende Themen haben in Zukunft. Was günstig reisen mit Business Class, vielleicht sogar First Class, weiß ich wie, dass wir da ohne Ende Themen in Zukunft haben. Und das klingt hier schon aus jeder zweiten Zeile raus. So kann es weitergehen aus meiner Sicht mit diesem Podcast. Gibt es noch ein Thema was wir für Einsteiger zum Meilen jetzt noch sagen sollten? Für den Rundflug?
Kai (23:35.116)
Ja, lass uns noch ein paar Worte verlieren dazu, wie viele Meilen dann so ein Prämienflug eigentlich kostet. Das ist vielleicht um ein Gefühl zu bekommen, ist das ja vielleicht ganz interessant für den einen oder anderen Neueinsteiger, wie viele Paybackpunkte muss ich denn tatsächlich sammeln um dann in der Business Class zu landen.
Wolfram (23:56.686)
Also jetzt nochmal die Rückfrage, da habe ich schon bei der Vorbereitung gestutzt. Prämienflug, der Begriff Prämienflug, das bedeutet, ich buche einen Flug und bezahle dafür ganz oder teilweise mit Meilen. Oder was ist ein Prämienflug?
Option 3: Prämienflüge, was wirklich kostenlos ist, was nicht
Kai (24:10.54)
Für Prämienflüge gibt es verschiedene Begriffe, verschiedene Wörter. Meilenflüge sagen einige. Es gibt einen Kollegen, der sehr an dem Wort Freiflug hängt. Ein Freiflug ist es tatsächlich nicht, denn es ist eben nicht komplett kostenlos. Man zahlt mit den Meilen, okay, da können wir sagen, die sind umsonst, wenn man sie nebenbei gesammelt hat. Aber bei jedem Prämienflug muss man tatsächlich am Ende einen Anteil zahlen. Und das sind mindestens die Steuern und Gebühren, die die Airline an staatliche Stellen abführen muss. Also in Deutschland ist die Luftverkehrssteuer, die beträgt auf einem Langstreckenflug ungefähr 100 Euro bei einem Abflug aus Deutschland. Dazu kommen Flughafensteuern, Sicherheitsgebühren für Sicherheitschecks an den Flughäfen und solche Sachen, die ein bisschen unangenehm und unbeliebt sind, beim Meilen sammeln. Das ist der sogenannte Treibstoffzuschlag oder bei Lufthansa heißt er glaube ich Airlinezuschlag oder internationaler Zuschlag. Das ist ein relativ hoher Preisbestandteil von mehreren 100 Euro teilweise, den sich die Airlines noch zusätzlich in die Tasche stecken. Das ist irgendwann vor 20 Jahren mal aufgekommen, als tatsächlich die Kosten für Kerosin in die Höhe gegangen sind und die Airlines dann gesagt haben, ja das müssen wir irgendwie auffangen und das können wir nicht in die Basis-Fair reinpacken, sondern da machen wir einen extra Preisbestandteil und den nennen wir Treibstoffzuschlag. Das fing irgendwie mit ganz wenig Geld an und ist dann immer gewachsen. Während bei einem bezahlten Ticket der Treibstoffzuschlag, den merkst du nicht, denn der wird immer ausgeglichen mit der Basis-Fair.
Wer ein Ticket kauft, der merkt nicht wie hoch die Treibstoffzuschläge sind. Bei Meilenflügen ist es aber eben so, dass die zu den Meilen noch on top gezahlt werden müssen. Und unangenehmerweise gehört nun gerade die Lufthansa-Gruppe zu den Airlines, die relativ hohe Treibstoffzuschläge berechnen. Und das heißt, da muss man dann immer noch mal mit Zuzahlung rechnen. Wenn du hin und zurück fliegen willst, zahlst du ungefähr 600 Euro auf der langen Strecke bei Lufthansa nochmal dazu, zu den Meilen.
Wolfram (26:47.118)
Okay. Das heißt aber auch, Meilen einlösen macht nicht immer Sinn. Das höre ich da raus. Für einen Kurzstreckenflug zum Beispiel ist das ja Banane. Also das lohnt sich doch wirklich nur für Fernflüge, oder? Und bestimmte Routen, Destinationen. Was sind da so die groben Kategorien?
Kai (27:15.276)
Genau. Also innerhalb von Europa lohnen sich Business Class Füge generell ohnehin nicht, denn es gibt in Europa keine echte Business Class.
Schmalraumflugzeuge, also kleine Flugzeuge, A320 usw. Als Business Class Passagier sitzt du in diesem A320 auf dem gleichen Stuhl wie der Economy Passagier. Da sind keine extra Sitze für Business Class Passagiere, sondern das sind Economy Sitze. Da wird in der Business Class der Mittelplatz freigehalten, du hast ja zwei Dreierreihen jeweils und als Business Class Passagier hast du dann den Vorteil, dass du eben einen freien Nebenplatz hast, aber das war es auch schon. Deshalb, dafür würde ich kein Geld ausgeben. Zu dem Business Class Feeling oder zu dem Erlebnis, das man eben haben will und das so süchtig macht, von dem ich eingangs geredet habe, gehört eben unbedingt der Sitz, dass man einen bequemen Sitz hat, dass man sich ausbreiten kann, dass man keinen Sitznachbarn hat, der einem irgendwie ins Essen hustet. Und das hast du eben auf europäischen Strecken, da du diesen Vorteil nicht.
Wenn du also günstig ein Business Class-Flug nach Kolumbien für 1.400 Euro bekommen kannst und du 142.000 Meilen, Miles and More Meilen zum Beispiel für einen Flug nach Südamerika hin und zurück investieren müsstest, dann kann man sich schon fragen, ob sich das noch lohnt. Du zahlst ja zu den 142.000 Meilen dann eben auch noch die eben erwähnten Zuschläge, die sich eben summieren. Dann sind deine 142.000 Meilen gerade noch 800 Euro wert ungefähr und das ist dann ein sehr sehr schlechter Wert den man da erzielt. Das würde also in dem Fall keinen Sinn machen. Deshalb immer auch mit einem Auge gucken was würde der Flug eigentlich kosten wenn ich ihn jetzt mit Geld buchen würde und dann lieber eben Flüge mit Meilen buchen die sehr teuer sind.
Gerade nach Asien zahlst du dich im Moment dumm und dusselig, da gibt es selten Sales, selten günstige Angebote für unter 2.000 Euro und da stimmt denn die Meilen-Ratio schon ein bisschen besser da. Da machst du mehr Gewinn sozusagen, mit deinen Meilen, als auf Strecken nach Nordamerika zum Beispiel oder nach Südamerika.
Wolfram (29:56.462)
Finde ich gut, dass wir das jetzt klargezogen haben. Wir reden wirklich über Fernreisen, Fernflüge und innerhalb von Europa bin ich begeistert, wie klar du dich da äußerst und positionierst. Innerhalb von Europa kannst du im Prinzip vergessen. So habe ich es jetzt mitgenommen.
Wir reden über Fernreisen. Als wir über die Idee zu diesem Podcast miteinander gesprochen haben, hatte ich immer noch im Hinterkopf: Mensch, Fliegen ist ja eigentlich … also die Umwelt und Ökologie und Klimakatastrophe und so weiter …
Sind wir nicht da auf dem toten Hund mit dem Podcast?
Ist Reisen eigentlich noch ein Thema und gerade auch Fernreisen?
Innerdeutsche Flüge sind sowieso schon, also wenn die Bahn mal hinterher kommt, dann sind innerdeutsche Flüge vielleicht mal irgendwann tatsächlich nicht mehr notwendig. Bei Fernflügen kann man ja immerhin noch sagen, ja Mensch, wie soll man da sonst hinkommen? Sechs Wochen, acht Wochen auf dem Schiff oder sowas, das kann es ja dann auch nicht sein.
Was sind denn die Trends überhaupt, die du absehen kannst? Was Flüge, Fernflüge angeht? Wie reisen die Leute? Welchen Anteil hat Business Class am Gesamtvolumen? Hat unser Podcast eine Zukunft?
Trends: Flugreisen vs. Klimaschutz
Kai (31:20.012)
Die Frage nach der Klimaschädlichkeit ist natürlich immer die Killerfrage. Damit kannst du jedes Forum zum Explodieren bringen. In einem Vielfliegerforum die Frage zu stellen, kann man das eigentlich noch machen, weil das doch alles so klimaschädlich ist. Ja, natürlich ist es klimaschädlich und natürlich kann jeder Einzelne was tun. Er kann seine Flüge kompensieren. Das belohnen einige Airlines tatsächlich auch, teilweise sogar mit Meilen. Du bekommst bei einigen Airlines Meilen oder kannst deinen Status irgendwie leichter erreichen. Eine Status-Folge machen wir sicherlich auch nochmal. In den nächsten 100 Podcast-Folgen. Also die Airlines sind dran. Ein Punkt ist, dass die Kraftstoffe, die Treibstoffe, dass die nachhaltiger werden. Dass eben Kerosin ersetzt wird durch klimafreundliche Antriebsstoffe. Da ist die Forschung dabei. Das wird sicherlich noch 10, 20, vielleicht auch 30 Jahre dauern. Das weiß ich nicht. Aber das ist der Weg, wie man Klimafreundlichkeit ins Fliegen bekommt.
Wenn es aber nicht möglich ist – die Prognose wage ich mal – wenn es nicht möglich ist, ein Heizungsgesetz durchzusetzen und den Leuten zu sagen, ihr müsst in den nächsten 20 Jahren eure Gasheizung irgendwie austauschen. Wenn das nicht möglich ist, dann wird es auch nicht möglich sein, den Leuten zu sagen, du darfst nicht mehr nach Mallorca fliegen im Sommer oder womöglich nach Amerika oder nach Asien. Der Zug ist abgefahren. Das wäre so, als wenn man den Leuten sagt, ab morgen ist das Internet abgeschaltet. Die Möglichkeit um die Welt zu reisen und die Welt kennenzulernen ist halt auch ein Fortschritt. Es ist nicht nur klimaschädlich, sondern es ist auch ein Fortschritt und deshalb muss man sehen, dass man die Technik eben so verbessert, dass sie weniger klimaschädlich wird. Dazu kann jeder einzelne beitragen, indem er seine Flüge kompensiert.
Da bieten auch die Airlines auf ihren Webseiten verschiedene Aufforstungsprojekte und solche Geschichten. Das hat jede Airline im Programm, kann man bei jeder Airline machen. Aber so, dass das Shaming, du darfst jetzt nicht mehr fliegen, weil ansonsten geht das Klima den Bach runter. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich funktioniert.
Wolfram (33:53.358)
Gut, wir werden sehen, wir werden ja hier auch auf YouTube vielleicht auch den ein oder anderen Shitstorm mal auslösen und wir werden sehen, wie wir damit umgehen. Ich bin da auch, also ich finde das eine super Antwort. Ich stehe da hundertprozentig dahinter. Ich denke auch, wir können nicht aufhören zu leben, aber wir müssen bewusst damit umgehen, mit unserem Luxus auch letztlich in Teilen. Und es gibt auch einfach Notwendigkeiten, die das notwendig machen, dass über die Kontinente viele Leute reisen können und so weiter. Und natürlich sollen die Leute auch Spaß haben, weiterhin. Das bringt auch nichts, den Leuten den Spaß zu verbieten. Und ich sehe auch, dass es genug technische Fortschritte gibt, auf allen Ebenen, dass da absehbar ist, dass man die Fernflüge oder überhaupt Flugreisen auch ökologisch vertretbarer gestalten kann. Was mich noch interessieren würde, abschließend zu dem Thema, welche Trends kannst du sehen? Also wir hatten ja über Corona, vor Corona, mit Corona, nach Corona, da wurde ja schon über den Zusammenbruch der Tourismusbranche spekuliert und so weiter, vor allem der Fluggesellschaften, der Airlines.
Wie sieht es jetzt aus? Jetzt sind wir alle so ein bisschen wieder normal. Wo geht die Reise hin? Buchstäblich. Wie werden sich die Flugpreise entwickeln? Werden wir mehr in die Ferne reisen oder ist das eher am Schrumpfen wegen Ökologie oder weiß ich was?
Kai (35:29.1)
Corona war für Meilensammler eine tolle Zeit, denn ich glaube ich habe nie so viele Verfügbarkeiten für First-Class-Flüge, für Business-Class-Flüge gefunden. Was ich in den anderthalb Jahren an Flügen abgerissen habe, die ansonsten so gut wie nie zu buchen sind, weil es wirklich nie Verfügbarkeiten gibt. Das war schon phänomenal. Was danach passiert ist, Corona ist relativ schnell in der Schublade verschwunden und zwar von jetzt auf gleich und damit haben natürlich auch die Passagiere nicht gerechnet. Aber bei den Passagieren hat es halt relativ schnell Klick gemacht und die haben einfach gebrannt und nach anderthalb Jahren zu Hause sitzen und sich gegenseitig auf den Keks gehen wollten die wieder in den Urlaub fliegen. Und da ist dann eben eine sehr, sehr große Nachfrage auf ein sehr, sehr geringes Angebot gestoßen. Das hat die Preise natürlich steigen lassen. Das ist auch ein bisschen befeuert worden. Ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Airline ihre Flugzeuge teilweise schneller wieder hätte reaktivieren können, als sie es getan haben. Die haben den Reibach gemacht und mitgenommen und das sei ihnen auch nach den harten anderthalb Jahren in der Corona-Pandemie gegönnt gewesen. Im Moment aus Meilensammlersicht ist es eben so, dass es fast unmöglich ist, eine vernünftige Planung zu machen. Also wenn du feste Termine hast und dann irgendwie einen Meilenflug buchen willst, dann musst du verdammt viel Glück haben, um zu dem Termin dann auch wirklich einen Platz zu finden im Flugzeug. Das wird sich sicherlich irgendwann wieder einpendeln. Irgendwann wird erstens die Nachfrage zurückgehen. Durch die weltweite Inflation ist das Geld ein bisschen fester wieder, in den Taschen, bei den Leuten. Auf der anderen Seite haben die Airlines ihre Flotten wieder reaktiviert, haben wieder die Flugzeuge in der Luft, wie es sein soll, sodass sich das hoffentlich irgendwann wieder ein bisschen einpendelt. Generell glaube ich, dass das Preisniveau höher bleiben wird als vor der Pandemie. Aber möglicherweise oder ich bin mir ziemlich sicher, dass es solche Deals, wie wir anfangs gesagt haben, auch weiterhin geben wird, denn die stehen ja weiterhin in Konkurrenz zueinander und die Konkurrenz, die werden sie nicht aufgeben. Die möchten eben ihre Tickets verkaufen. Lufthansa möchte eben gerne ein paar Passagiere von Air France haben und das kriegen sie eben nur hin, wenn sie günstiger sind im Preis. Da wird es weiterhin günstige Preise geben. Wie sich das mit den Meilen weiterentwickelt, da werden wir sicherlich nochmal eine eigene Folge zu machen, wo wir uns dann nochmal genau angucken, wie war eigentlich die Entwicklung der Meilenpreise, also wie haben sich die Vielfliegerprogramme während Corona und jetzt in den anderthalb Jahren nach Corona entwickelt. Das ist sicherlich spannend, sich das genau anzugucken. Dafür brauchen wir eine eigene Folge nochmal, glaube ich.
Wolfram (38:29.486)
Ja, das ist ja auch, also da sind wir schon fast beim Fazit in meinen Augen. Das habe ich jetzt auch so mitgenommen. Das zieht sich durch, als roter Faden durch die ganze Episode. Man kann ja eigentlich im Grunde sagen, wir reden über eine Währung mit diesen Meilen und so eine Währung hat einen Kurs. Hast du auch erwähnt. Wir haben einen Meilenpreis und der steigt oder sinkt nach irgendwelchen Kriterien, die ich zumindest noch nicht durchschaue. Da müssen wir noch mal drüber reden. In einer der nächsten Folgen.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Airlines diese Meilenprogramme als Instrument, als Tool nutzen, um in das Angebot und die Nachfrage ein bisschen einzugreifen und zu sagen, sollen wir die Meilen einfach teurer machen, sollen weniger Leute den Meilenvorteil nutzen, oder wir machen es günstig, um die Leute in unsere Flieger zu kriegen, in die Business-Class.
Wie ist das? Wie steuern die Airlines ihre Meilenwechselkurse?
Kai (39:46.988)
Ja, hat man in den letzten zwölf Monaten ganz deutlich gesehen, weil ein gutes Dutzend bekannter Vierfliegerprogramme haben ihre Meilenpreise erhöht. Also sie erhöhen nicht den Preis der einzelnen Meile, das ist schwer zu beeinflussen mitunter. Aber was sie beeinflussen können ist, sie können den Award-Chart, also die Preistabelle für den Meilenflug, da können sie einfach die Preise erhöhen und das haben sie alle durch die Bank gemacht außer Miles & More. Ich wage die Vorhersage, dass Miles & More das nächstes Jahr macht. Miles & More ist dieses Jahr 30 Jahre alt geworden und da wollen sie sich die Geburtstagsparty nicht versauen mit einer schlechten Nachricht über steigende Meilenpreise.
Miles & More ist das letzte große Programm, das noch nicht an der Uhr gedreht hat. Schauen wir mal, wie lange das noch dauert. Aber ja, viele Programme nehmen Einfluss darauf, auf den Wert der Meile, indem sie halt die Preise erhöhen. Das heißt, die Meile wird dadurch weniger wert, dass du mehr Meilen brauchst, um einen Flug zu buchen. Und dazu haben wir jeden Monat eine Mail im Briefkasten gehabt.
Fazit für heute: Es lohnt sich, Meilen als Währung zu verstehen
Wolfram (41:04.974)
Okay, also dann würde ich sagen, sind wir beim Fazit für heute. Die allererste Folge im TRUE MILES PODCAST. Und ich habe darüber geschrieben, es lohnt sich, Meilen als alternative Währung zu verstehen. Kannst du das nochmal jetzt zusammenfassen, für uns alle, die wir, also die Herrscharen, die uns auch zuhören und zuschauen, dass du für uns alle nochmal in ein paar Sätzen zusammenfasst, wie das jetzt mit den Meilen als Währung funktioniert, für Fernflüge außerhalb Europas. Und warum das vorteilhaft ist und warum das alle haben wollen.
Kai (41:42.348)
Der große Vorteil von Meilen ist eben, dass der Wert nicht so stark variiert, wie eben Geld in einer Inflationsphase variieren kann. Insofern ist es im Moment eben so, dass wenn du 50.000 Meilen hast, sagen wir 56.000 Meilen sind, kannst du damit nach Nordamerika fliegen, in der Business Class. Was man nicht machen sollte, man sollte ein Meilenkonto nicht als Sparbuch begreifen. Dafür taugt es nicht. Denn wie gesagt, Meilen unterliegen der Devaluation. Sie werden entwertet über kurz oder lang und das unterscheidet Meilen eben von einem guten Wein oder einem guten Käse. Er wird nicht besser mit der Zeit. Also die Meile wird nicht besser mit der Zeit, sondern es droht die Gefahr, dass sie weniger wert wird mit der Zeit. Und deshalb gibt es den schönen Spruch unter Meilensammlern: earn and burn! Schnell Meilen sammeln und sie auch möglichst schnell wieder verbrennen und Flüge damit buchen.
Die Deutschen haben das ja immer so ein bisschen so, dass wir gerne sammeln und gerne was auf die hohe Kante legen. Das sollte man mit Meilen wirklich nicht machen. Jeder der Meilen-Millionär ist, macht was verkehrt. Denn da droht ihm eben tatsächlich eine ganz böse Entwertung und dann sind seine eine Million Meilen eben nur noch viel weniger wert. Man sollte zusehen, wenn man genug Meilen für einen Prämien-Flug hat und jeder sollte so sein Traumziel haben und auf dieses Traumziel hinsparen und nicht zu lange auf dem Konto lassen. Denn nur dann wird eben aus der Meile auch ein Erlebnis und eine Erinnerung und das ist es ja wofür wir die Meilen gesammelt haben.
Wolfram (43:25.998)
Ja, aber sag mal wirklich allerletzte Frage. Kai, angenommen ich habe jetzt eine Million von diesen Meilen. Muss ich denn damit fliegen oder kann ich mir da was anderes kaufen? Ein Auto oder eine Waschmaschine oder irgendwas?
Kai (43:50.572)
Ja, das ist eine schöne Frage. Du kannst dir mit deinen Meilen im Lufthansa World Shop einen Toaster kaufen zum Beispiel. Dann zahlst du 40.000 Meilen für einen Toaster, der im Internet 15 Euro kostet. Und das kann man machen. Und ich sage es jetzt ein bisschen ketzerisch, aber muss man nicht und wer uns die letzten 45 Minuten zugehört hat, wird verstanden haben, dass das auch nicht die beste Idee ist. Aber es ist so.
Ich sage das tatsächlich ein bisschen ketzerisch. Die guten Einlösungen, die Einlösungen in der First Class und in der Business Class, die sind nur dadurch möglich, dass es Menschen gibt, die ihre Meilen rausschmeißen für Scheißeinlösungen auf Deutsch gesagt. Wenn es nicht Leute gäbe, die sich eben den Toaster im Worldshop kaufen würden, sondern alle nur First-Class-Flüge buchen würden, würde das ganze System relativ schnell zusammenbrechen. Oder die Preise würden sehr schnell steigen. Aber dadurch, dass es Leute gibt, die eben wertlose Einlösungen machen mit ihren Meilen, bleibt eben genug Reserve für Miles & More zu sagen: Okay, wir können auch noch ein paar Flüge in der First-Class raushauen, damit das Ergebnis sozusagen sich ausgleicht. Insofern ich würde mir keinen Toaster kaufen im Worldshop. Aber es gibt Leute und ich bin auch nicht auf Mission. Ich muss den Leuten nicht sagen, das darfst du auf gar keinen Fall machen, sondern jeder soll das kaufen, wenn da jemand gerade einen Toaster braucht und das Bargeld nicht hat und dann eben Miles dafür einsetzt. Mein Gott!
Wolfram (45:27.342)
Ja, und wenn ich es richtig verstanden habe, dann gehört das einfach auch zum Spiel und insgesamt, sonst würde das Spiel überhaupt nicht so richtig funktionieren. Kai, egal wie, wir werden mit einer Folge in diesem Podcast sowieso nie fertig. Wir brauchen weitere Folgen. Ganz herzlichen Dank!
Ich hoffe, die Aufzeichnung hat irgendwie funktioniert und ich komme irgendwie durch die Post-Production. Aber wir haben jetzt schon mal eine richtig gute Folge drin und du der zuguckst, der du zuhörst, du wirst mitkriegen, ob diese Folge überhaupt öffentlich geht. Wie gesagt wenn du sie siehst, ist gut, dann ist die öffentlich und wenn du sie nicht siehst, dann siehst du die nächste 🙂
In diesem Sinne, ganz herzlichen Dank Kai, bis zum nächsten Mal und tschüss an alle!
Kai (46:19.724)
Ich danke Dir!