Vielflieger-Status: vergiss Silber - wenn schon, Gold!

2, 3 oder mehr Status-Level bieten fast alle Airlines. Das erste Level, der "Silber" Status ist uninteressant. Wir klären: Wenn überhaupt, lohnt sich Gold!

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Wolfram (00:01.322)

Ja, hallo Kai!

Heute Episode 3.

Vielfliegerstatus.

Lohnt sich das noch?

Was ist ein Vielfliegerstatus?

Erklär mir zuerst mal, was ist ein Vielfliegerstatus?

Das Wort kenne ich, aber was es bedeutet, habe ich keine Ahnung.

Kai (00:18.702)

Ja, hallo, Wolfram.

Vielfliegerstatus ist heute unser Thema, eine wichtige Vorbemerkung.

Sponsored by Langenscheid oder by Duden:

Die Pluralform des schönen Wortes Status ist nicht Statusse oder Stati, sondern Status mit einem langen U.

Wenn wir also hier von Status reden, dann sind das mehrere. Das ist ja die Mehrzahl von Status, deshalb das vielleicht vorab.

Wolfram (00:55.818)

Herzlichen Dank! Wir wollen ja hier auch lehrreich sein. Das soll ja nicht bloß Unterhaltung und so weiter, sondern wir wollen wirklich lehrreich sein.

Kai (01:01.102)

Genau. In der Folge immer einsteigen mit unnützem Halbwissen!

So, jetzt, was ist ein Vielfliegerstatus?

Wir haben ja die letzten beiden Folgen uns unterhalten über die Möglichkeit, mit Prämienmeilen Prämienflüge zu buchen. Das ist eine Möglichkeit, wie man aus seinen Flügen mit einer Airline eben was rausholt.

Die andere Möglichkeit sind eben die Statusmeilen.

Das heißt, wenn man fliegt, sammelt man automatisch immer Prämienmeilen. Mit den Prämienmeilen kann man Prämienflüge buchen und man sammelt Statusmeilen.

Während man Prämienmeilen tatsächlich noch, hatten wir letztes Mal schon ausführlich gesprochen, auf anderem Wege sammeln kann, wie eben zum Beispiel mit Shopping, Payback und so weiter, kann man Statusmeilen tatsächlich nur beim Flug sammeln.

Also um Statusmeilen zu bekommen, muss man tatsächlich fliegen.

Und mit einem Status belohnen Airlines eben die Treue der Kundschaft.

Das heißt, es ist eine Art von Kundenbindungsprogramm.

Die sagen, wenn du bei uns viel fliegst und viele Statusmeilen sammelst und dann irgendwann auch einen Status erreichst, dann belohnen wir dich mit bestimmten Vorteilen.

Jetzt ist es so, dass ein Status bei einer einzelnen Airline möglicherweise noch gar nicht mal so wahnsinnig interessant ist. Ich habe beispielsweise bei Finnair einen Status, einen Gold-Status.

Das würde mir erstmal nur helfen, wenn ich mit Finnair fliege. Nun fliege ich aber nicht immer nur mit Finnair, sondern auch mit anderen Airlines.

Hilft mir denn also mein Finnair-Status auch bei anderen Airlines?

Und da kommen denn die Airline-Allianzen ins Spiel.

Finnair ist Mitglied in der One World Alliance, einer von drei großen Airline-Allianzen auf der Welt.

Und das ist der Vorteil oder der Hauptvorteil an Flug-Allianzen, dass die Mitglieds-Airlines untereinander Statusvorteile eben auch gewähren für die Statusinhaber von anderen Airlines. Also mit meinem Finnair-Status kann ich bei allen auf Flügen mit allen One World Airlines wie British Airways, wie Iberia, wie Cathay Pacific, Qantas, bei all diesen Airlines genieße ich die gleichen Statusvorteile wie bei Finnair. Das heißt es ist quasi so, als würde ich bei all den Airlines den gleichen Status haben.

Das ist also der Vorteil an Allianzen und was der Status bringt.

Wolfram (03:52.394)

Da kommen wir gleich noch mal drauf. Noch ein Punkt.

Der Vielfliegerstatus.

Ist es richtig oder falsch, wenn ich sage Vielfliegerstatus, das ist eigentlich die ursprüngliche Idee gewesen, von diesem ganzen Meilen-sammeln-Rummel?

Miles and More hat glaube ich so angefangen.

Du hast es deutlich gemacht. Meilen sammeln machst du heute hauptsächlich sonst wie. Nicht durchs Fliegen.

Aber den Vielfliegerstatus erreiche ich durchs Vielfliegen.

Viel einkaufen bringt mir keinen Vielfliegerstatus.

Das habe ich richtig verstanden?

Kai (04:39.662)

Genau, die Statusmeilen, die man eben braucht, um einen Status zu erreichen, die gibt es nur im Flugzeug. Ansonsten kannst du Prämienmeilen überall sammeln, aber für Statusmeilen musst du im Flugzeug sitzen. Mit ein paar kleinen Ausnahmen, aber die können wir hier vernachlässigen.

Es ist also tatsächlich so, dass man damit eben fürs Fliegen belohnt wird mit der jeweiligen Airline.

Insofern hast du Recht:

Das ist der ursprüngliche Gedanke von Vielfliegerprogrammen oder von Loyalitätsprogrammen oder von Treueprogrammen gewesen, Leute eben zu binden, indem man ihnen Vorteile verspricht.

Welche Vorteile hat der Vielfliegerstatus?

Wolfram (04:56.234)

Dann sind wir schon bei dem Stichwort Vorteile.

Es ist schon durchgeklungen aus deinen bisherigen Antworten.

Welche Vorteile hat denn jetzt der Vielfliegerstatus?

Warum sollte ich den unbedingt haben oder vielleicht nicht?

Das ist ja eigentlich das Thema der Folge. Lohnt sich das denn? Was sind die Vorteile des Vielfliegerstatus?

Kai (05:32.59)

Als Statusinhaber genießt du eine Reihe von abgestuften Vorteilen.

Auf die einzelnen Statuslevel gehen wir gleich nochmal gesandert ein.

Aber es ist eben so, dass du nicht sofort sozusagen das Füllhorn an allen Vorteilen bekommst, die denkbar sind, sondern es gibt eben verschiedene Statuslevel.

Silberlevel, Goldlevel, Platin-Level.

Wie auch immer.

Die meisten Vielfliegerprogramme haben so drei unterschiedliche Levels.

Die haben unterschiedliche Namen, aber es sind immer drei und die Vorteile sind auch immer ungefähr die gleichen.

Den Einstiegslevel können wir überspringen. Der bringt keine wirklichen Vorteile. Das ist ein bisschen Priorität auf der Warteliste, aber das kann man vernachlässigen.

Die wirklichen Vorteile beginnen immer mit dem zweiten Level. Das ist bei den meisten Airlines das Goldlevel.

Und das sind so eine Reihe von Priority Services.

Also der Priority Check-In: du stellst dich beim Business Schalter an, auch wenn du in der Economy fliegst, kannst du dich eben am Business-Schalter anstellen.

Du kannst den Fast Track benutzen bei der Sicherheitskontrolle. Du musst nicht ewig lange in der Sicherheitskontrolle stehen, sondern kannst dich eben bei der Fastlane anstellen. Geht dann deutlich schneller. Du gehst als Erster an Bord. Das heißt, du hast Priority Boarding.

Das kann ganz angenehm sein.

Dein Gepäck kommt als erstes aufs Gepäckband am Ende.

Das heißt, du wartest nicht ewig lange, sondern kannst sofort als erster dein Gepäck von dem Gepäckband nehmen und ab zum Taxi und dann ab ins Hotel. Wo auch immer du hin willst.

Zwischendrin hast du auch Lounge-Zugang.

Das heißt, du kannst die Zeit, die du am Flughafen verbringst – das ist eigentlich der Kardinalsvorteil – du kannst die Launch nutzen, der jeweiligen Airline, mit der du fliegst.

Das ist der Hauptvorteil.

Wer die erste Folge von uns gehört hat, wo es um günstig Business-Class fliegen ging, da waren wir eingestiegen mit der Frage, was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Economy und Business Class?

Du erinnerst dich vielleicht.

Und da habe ich genau die gleichen Vorteile schon mal aufgezählt. Also im Grunde genommen sind die Status, genau, die Statusvorteile sind im Grunde genommen Vorteile, die du schon hast, wenn du ein Business-Class Ticket kaufst.

Wolfram (07:44.522)

Ja, ich hatte auch gerade so ein Déjà-vu.

Kai (08:01.102)

Und gilt insofern oder hat in erster Linie dann Sinn für Leute, die eben mal ausnahmsweise Economy fliegen. Die können dann nämlich auch mit ihrem Economy-Ticket, all diese Vorteile, die das Business-Class Ticket nutzt, können die eben auch nutzen mit ihrem Status.

Außer natürlich, und das ist ja die Hauptsache bei einem Business-Class Flug, du hast eben nicht den Sitz, den Business-Class Sitz, und du hast nicht das Business-Class Essen, sondern du musst dann in der Economy deine Economy-Schlotze essen.

Wolfram (08:33.962)

Ja. Über die Schlotze hatten wir schon legendär gesprochen. Sehr gut, dass du das erwähnst. Das könnte zu einem Running Gag werden, in dieser Show.

Lounge!

Lass uns das noch mal… Für dich ist das ein Allerweltsthema.

Aber was ist denn noch mal kurz eine Lounge?

Für wirklich die Einsteiger.

Also ich übersetze das als wirklich offizielles Deutsch mit Aufenthaltsraum.

Aber ich glaube, das führt in die falsche Szenerie.

Kai (08:41.23)

Das passt schon ganz gut. Also jeder, der mal am Flughafen gewesen ist und je größer der Flughafen ist, desto schlimmer, der kennt die Hektik da. Der weiss, permanent fahren einem irgendwelche Flughafentrollys in die Füße hinten und du hast permanent Lärm, du hast permanent Durchsagen. Es ist hektisch, du bist vielleicht mit Kindern unterwegs, bist gestresst, bist genervt und machst dann irgendwie deinen Weg zum Gate und dann sitzt du da am Gate und hast zwischendurch an einem Bäckerei-Stand für 6,50 € ein kleines Käse-Sandwich gekauft, das labberig ist und nicht schmeckt. Und dann sitzt du da am Gate und bist einfach frustriert. Du willst, dass diese Zeit möglichst schnell vorüber ist und dass dein Flug möglichst schnell vorüber ist und du willst einfach ankommen an deinem Ziel.

Und die Lounge ist eben ein Teil, wie Airlines versuchen, dir das Airporterlebnis ein bisschen schmackhafter zu machen, oder es ein bisschen smoother zu machen, sozusagen.

Also du kommst in die Lounge.

Das ist tatsächlich ein Aufenthaltsraum, erstmal.

Da gibt es gemütliche Ledersessel oder teilweise Couches.

Es gibt also irgendwie einen Lounge-Bereich, wo man sich entspannt und man sich ein bisschen zurücklehnen kann.

Es gibt ein Buffet.

Das heißt, du bekommst was vernünftiges zu essen.

Das ist jetzt nicht Bocuse. Aber es ist besser als Schlotze und insofern kann man sich da auch schon mal satt essen.

Es gibt Arbeitsbereiche, es gibt Steckdosen und Lademöglichkeiten für USB-Slots.

Also all die Sachen, um die man sich sonst irgendwie kümmern müsste, an einem Flughafen.

Die hast du in der Lounge halt umsonst und kannst dich noch so lange aufhalten, wie du willst.

Das ist jetzt nicht mein Hauptgrund für eine Lounge, aber es gibt auch freien Alkohol.

Ich bin relativ häufig in Lounges und sehe, dass das für viele Leute offensichtlich auch ein Kriterium ist.

Ja, mein Gott, also da stehen Spirituosen, da steht Wein, Bier, auch da natürlich nicht aus dem allerhöchsten Regal, aber eine gute Auswahl an Getränken, nicht alkoholische und alkoholische. Und da kann man es aushalten, da hält man es dann auch ein paar Stunden aus.

Status-Level der drei großen Allianzen

Wolfram (11:16.906)

Alles klar. Dann lass uns mal auf die drei großen Allianzen kommen und konkret tiefer einsteigen, was denn eigentlich diese Status-Level sind.

Weil, der Laie könnte ja jetzt denken, ich denke es auch gerade, ja okay, gefällt mir, ist gut:

Aber was unterscheiden jetzt da die verschiedenen Level, die verschiedenen Stufen?

Dann nehme ich mit, da muss ja noch mehr gehen!

Oder ist das, die einen kriegen Alkohol, die anderen nicht?

Oder worauf kommt es da an?

Erklär uns mal, was sind die Status-Level der drei großen Allianzen?

Kai (12:05.038)

Wie gesagt, die Vielflieger-Programme sind angesiedelt bei den Airlines.

Das heißt, es gibt kein Statusprogramm von der Star-Alliance oder von One-World, sondern jede Airline dieser Allianzen hat ein eigenes Vielfliegerprogramm.

Und jedes Vierfliegerprogramm hat seine eigenen Statuslevel.

Die sind ein bisschen angeglichen, wie ich ja gerade schon gesagt habe. Es sind eigentlich immer drei verschiedene Level. Ein Silberstatus, ein Goldstatus und dann noch mal irgendwas oben drüber. Für die ganz besonders großen Vielflieger oder die besten Kunden. Und das was die Allianzen gebracht haben und was für den Passagier ein riesengroßer Vorteil ist, ist die Ausweitung oder die Reziprozität, wie man so schön sagt.

Also die Gewährung, die gegenseitige Gewährung von bestimmten Vorteilen.

Die Vielfliegerprogramme haben alle so ihr eigenes Paket an Vorteilen. Viel ist da ähnlich. Aber eben ein paar Unterschiede gibt es immer noch. Und die Allianzen, das ist das große Verdienst dieser Airline-Allianzen, haben sich eben geeinigt darauf, wenn jemand in einem der Vielfliegerprogramme eben das entsprechende Level erreicht hat. Also für die Star-Alliance, das ist die bekannteste und größte Allianz, gibt es zwei Status-Level. Das ist eben der Star-Alliance Silber und der Star-Alliance Gold.

Den Silber, wie gesagt, überspringen wir, der bringt uns erstmal nicht viel, aber in dem Goldstatus sind eben die Vorteile, die ich gerade genannt habe, alle enthalten.

Jetzt gibt es, wie gesagt, bei den Vielfliegerprogrammen, bei den meisten Vielfliegerprogrammen, dann immer noch ein bisschen was oben drauf.

Star Alliance (Lufthansa)

So für die eigenen Vielflieger, sagen wir mal, Miles and More Status, zum Beispiel.

Dann kann ich sicher sein, dass ich bei Turkish-Airlines die gleichen Vorteile bekommen, die mir eben allianz-weit zugesichert sind, die ich eben gerade genannt habe.

Diese ganzen Priority-Services, den Lounge-Zugang und so weiter.

Gehen wir mal die Status Level durch.

Die sind sehr ähnlich. Aber sie haben unterschiedliche Namen. Nur damit unsere Zuhörer das mal gehört haben.

Das sind eben bei den Star-Airlines wie gesagt der Star-Airlines Silber und der Star-Airlines Gold.

Wobei das Wichtigere eben der Star-Airlines Gold-Level ist.

Sky-Team (Air France)

Bei der Sky-Team-Allianz, da gehören zum Beispiel Air-France dazu, KLM, Delta-Airlines, wen haben wir noch? China-Airlines, hier bei mir auf der Ecke, und eine Reihe von 20 Mitgliedern, 20 Airlines haben wir insgesamt.

Die haben auch zwei allianz-weite Status-Level.

Der Sky-Team Elite Status entspricht dem Star-Alliance Silver und der Sky-Team Elite-Plus entspricht dem Star-Alliance Gold.

Hat auch ungefähr die gleichen Vorteile.

Das ist sehr ähnlich.

Und bei der One-World Alliance, die haben drei Level.

Die haben ein Einstiegslevel: Ruby.

Die sind so ein bisschen bildhafter unterwegs. Also der One-World Ruby entspricht dem Silberstatus, dem Einstiegslevel und bringt nicht viel.

Dann gibt es darüber den Sapphire, der entspricht dem Star-Alliance Gold oder dem Sky-Team Elite-Plus Status.

Das ist also der, auf den es ankommt. Da wo all die schönen Vorteile drin enthalten sind und dann der Alkohol.

Und dann gibt es oben drüber bei der One-World, als einzige Allianz haben die noch einen dritten Statuslevel und das ist der Emerald.

Der hat dann nochmal besondere zusätzliche Vorteile, die es so bei den Star-Airlines und beim Sky-Team nicht gibt.

Wichtig zu wissen ist, dass während die Vorteile eben genormt sind, bei allen Airlines hast du Anspruch darauf, die gleichen Vorteile zu bekommen, das ist genormt.

Was nicht genormt ist, sind die Vielfliegerprogramme der einzelnen Airlines und vor allen Dingen deren Qualifikationshürden.

Also jede Airline kann immer noch für sich entscheiden, wie schwer oder wie leicht mache ich es denn meinen Passagieren,
den entsprechenden Status zu erreichen?

Und da kommen nun wir Meilen-Blogger ins Spiel.

Denn unser Job ist es und das macht natürlich ein höllisches Vergnügen, rauszufinden, welche Programme sind denn eigentlich die leichtesten?

Also was ist sozusagen der Fast-Track zum Vielflieger-Status?

Wie komme ich am schnellsten oder bei welcher Airline komme ich am schnellsten zum Star-Airlines Gold?

Und das wird jetzt einige enttäuschen, die sich in der Szene noch nicht so auskennen.

Aber Miles & More, also das Lufthansa-Vielfliegerprogramm ist dummerweise das Programm, wo es eigentlich am schwersten ist.

Von den 26 Starlines-Mitgliedern gibt es kaum eine Airline, die noch schwierigere Qualifikationshürden hat als Miles & More.

Insofern ist es interessant für deutsche Meilensammler oder für deutsche Vielflieger, die aber einfach gerne ein bisschen ihr Flugverhalten optimieren wollen, unseren Status erreichen wollen. Für die ist es interessant zu gucken, bei welcher Airline würde ich dann den Starlines Gold-Status schneller bekommen?

Und da gibt es tatsächlich 25 andere Airlines, die irgendwie alle leichter sind als Miles & More.

Und es gibt eine Handvoll ungefähr, bei denen es wirklich sehr, sehr leicht ist.

Immer verglichen mit Miles & More.

Also wir reden ja über Miles & More, da reden wir in einen gesonderten Folge noch mal ein bisschen ausführlicher.

Aber was ich sicherlich schon mal sagen kann, ist:

Die drei Status Level, die es bei Miles & More gibt, heißen da:

  • Frequent Traveler. Das ist so das Silberniveau, der Silberstatus.
  • Dann gibt es den Senator. Das ist der Goldlevel.
  • Und dann gibt es da oben drüber noch den Honorable Circle, die ehrenhafte Gesellschaft.

Ich bin ich mir nicht sicher, ob das ein guter Name ist. Das ist so die Crème, auf jeden Fall.

Wolfram (18:44.138)

Aber klingt spektakulär!

Kai (18:48.142)

Das ist die Crème de la Crème der besten Kunden, die Lufthansa hat.

Um den Status zu erreichen, musst du wirklich den ganzen Tag im Flugzeug sitzen. Und zwar in der Business und First Class. Denn nur die zählen für diesen Status.

Und um den vergleichbaren Status bei anderen Airlines zu bekommen, musst du eben sehr, sehr viel weniger fliegen.

Und kannst mit ein bisschen Optimierung, es geht ja dann auch immer ein bisschen um Geld, kommst du eben sehr viel schneller an den Status.

Und da haben wir dann ja gleich mal so ein paar Beispiele, wo wir uns dann genauer angucken, wie viele Meilen braucht man da?

Wolfram (19:20.682)

Genau, darauf wollte ich jetzt hinaus.

Erzähl uns was drüber!

Einfach ein paar Beispiele.

Was sind einfache Wege, wie ich zu höherem Status komme?

Weil … ich habe jetzt schon verstanden, Silber und vergleichbar, das interessiert mich nicht.

Ich will "Senator Plus" haben oder was auch immer.

Oder "Emerald" oder wie auch immer.

Erklär uns, wie das funktioniert.

Wie komme ich auf relativ einfachem Wege zu so einem hohen, wirklich relevanten Status?

Kai (19:56.142)

Ja, bleiben wir mal erstmal bei der Star-Alliance, weil Lufthansa ist eine Airline der Star-Alliance. Miles & More ist ein Star-Alliance Programm und deshalb kann man das da ganz gut vergleichen.

Der Status, der uns interessiert, ist der Gold-Status.

Bei Miles & More der Senator-Status.

Bei Miles & More brauchst du 100.000 Status, das ist eine Ansage.

Jetzt gibt es, das ändert sich nächstes Jahr, reden wir ja auch in einer eigenen Folge nochmal drüber, aber im Moment sind es 100.000 Statusmeilen.

Jetzt hat natürlich jede Airline und jedes Vielfliegerprogramm auch ihre eigenen Wege, wie man die Statusmeilen sammelt. Aber im Großen und Ganzen geht es eigentlich immer um die Frage, welche Reiseklasse fliegst du und in welcher Buchungsklasse fliegst du?

Also wie teuer war dein Ticket und wie war die Entfernung?

100.000 ist wie gesagt eine ganze Menge.

Da musst du schon viel Business Class fliegen.

Du wirst diesen Status nicht allein mit Economy-Flügen erreichen, sondern da musst du schon Business-Class fliegen.

Ich selbst zum Beispiel, um das gleich als erstes Beispiel anzuführen, ich habe meinen Starlines Gold-Status seit fünf Jahren bei Asiana-Club.

Schon mal gehört?

Wolfram (21:20.938)

Nee!

Kai (21:21.87)

Ganz sicher nicht.

Asiana Plus

Asiana, um es deutsch zu sagen, ist eine koreanische Airline, die auch Star-Alliance-Mitglied ist.

Und die haben ein Vielflieger-Programm, das heißt eben Asiana Club.

Und in diesem Asiana-Club musst du in zwei Jahren 40.000 Status-Meilen sammeln.

Während du also bei Miles & More für den gleichen Status in einem Jahr 100.000 Status-Meilen sammeln musst, sind es bei Asiana in zwei Jahren 40.000.

Selbst wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass da möglicherweise dann an der Gutschriftentabelle, wie viele Status-Meilen bekomme ich bei Asiana, dass das vielleicht ein bisschen restriktiver ist als bei Miles & More, wird einem relativ schnell klar, dass 40.000 in zwei Jahren einfacher ist als 100.000 in einem Jahr.

Und das ist tatsächlich auch so.

Also ich habe für meine 40.000 Meilen ein knappes Dreivierteljahr gebraucht, glaube ich, seinerzeit.

2019 habe ich angefangen und Anfang 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie, hatte ich meine 40.000 voll.

Wenn man also schneller ist, so wie ich, ich habe keine zwei Jahre gebraucht, sondern ich habe eben nur ein dreiviertel Jahr gebraucht, dann ist der Status entsprechend länger gültig.

Zwei Jahre hast du Zeit, den Status zu erreichen und dann hast du danach noch zwei Jahre, die du den Status genießen kannst. Wenn du jetzt den Status besonders schnell erreichst, dann geht dann eben auch noch viel in deine Statusgültigkeit.

Bei mir war es also, dass ich über drei Jahre Statusgültigkeit hatte.

Weil ich eben relativ schnell die 40.000 Meilen voll hatte.

Und wer mal einen Monat irgendwie viele Langstreckenflüge vor sich hat und weiß, ich komme locker auf 40.000 Meilen, der meldet sich eben beim Asiana-Club an, braucht einen Monat, um seinen Status zu erreichen und kann dann knapp vier Jahre eben die Statusvorteile genießen.

Das habe ich.

Und zwar für die gesamte Star-Alliance.

Ich kann also auch bei Lufthansa

Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie mit Asiana geflogen, muss ich dazusagen.

Nächstes Jahr habe ich meinen ersten Flug gebucht mit Asiana.

Und sie werden es nicht ändern können.

Wolfram (23:52.682)

Und zwar für die ganze Allianz, wenn ich es richtig verstanden habe. Ja?

Hoffentlich hören die nicht zu!

Kai (24:12.27)

Nächstes Jahr fliege ich das erste Mal tatsächlich Asiana von Los Angeles nach Seoul.

Das habe ich für meinen nächsten Review-Trip schon gebucht.

In dem Vielfliegerprogramm spielt es also keine Rolle, ob du jemals in einem Flugzeug von denen gesessen hast oder nicht. Du kannst die Meilen mit jedem Flug irgendeiner Airline der Star-Alliance sammeln und die Vorteile gelten dann für alle Airlines der Alliance.

Also wenn ich viel in Deutschland wäre und da viel mit Lufthansa fliegen würde, würde ich vier Jahre lang auf Asiana-Kosten die Lounge nutzen von Lufthansa in Deutschland und all die sonstigen Vorteile.

Es ist natürlich so, dass die Airline, bei der du den Status erlangt hast, die zahlt die Rechnung am Ende.

Denn irgendwer muss ja den Status, den Lounge-Besuch bezahlen.

Da ich ihn nicht selber bezahle, es ist ja ein Statusvorteil, muss die Airline, die mir eben die Statusvorteile verspricht, die muss dann also mit Lufthansa sich auseinandersetzen, wie viel sie für meine ganzen Lounge-Besuche bezahlt.

Und ich fürchte, dass Asiana bei mir ein ganz schlechtes Geschäft gemacht hat.

Wolfram (25:27.178)

Sehr gutes Beispiel. Hast du noch ein paar weitere Beispiele auf Lager, um das zu illustrieren?

Kai (25:31.31)

Natürlich.

Übrigens, das ist ja auch immer noch interessant, wie läuft da die Requalifikation eigentlich ab?

Also irgendwann sind die vier Jahre dann doch auch mal vorbei und dann musst du dich halt wieder neu qualifizieren.

Jetzt ist es aber … auch anders als bei Miles & More … nicht so, dass du dann wieder 40.000 Meilen erreichen musst.

Oder bei Miles & More eben 100.000 Meilen.

Sondern man braucht für die Requalifizierung sogar nur 30.000!

Also es ist fast schwerer, den Status zu verlieren, als ihn zu bekommen und dann auf Dauer zu halten!

Es ist also quasi unmöglich den Status zu verlieren.

30.000 in zwei Jahren fliegt man immer irgendwie, wenn man nicht immer nur mit Meilen fliegt, so wie ich.

Übrigens auch wichtig natürlich:

Meilenflüge bringen keine Statusmeilen!

Also Flüge, die du mit Prämienmeilen bezahlt hast, die zählen nicht für den Statuserwerb, sondern ausschließlich mit Geld bezahlte Flüge, die gehen in diese Rechnung rein.

Kai (26:40.43)

Kleines, kleines Problem bei Asiana und deshalb habe ich auch auf die Requalifikation irgendwann verzichtet. Die sind während der Corona-Pandemie ein bisschen ins Straucheln geraten und sind dann von Korean-Air, dem örtlichen Konkurrenten aus dem Sky-Team, übernommen worden.

Oder jedenfalls haben sie eine Übernahme offiziell gestartet.

Damit würde mein Starlines Gold-Status also irgendwann verloren gehen und ich hätte dann stattdessen einen Sky-Team Status.

Wenn diese Übernahme dann genehmigt wird.

Jetzt ist es so, dass es ziemlich schlecht aussieht, weil sowohl die europäischen Wettbewerbsbehörden, die da zustimmen müssen, warum auch immer die zustimmen müssen, und auch die US-Amerikanischen, die verweigern im Moment noch diese Zustimmung, und das schon seit drei Jahren.

Das heißt, im Moment sieht es so aus, als würde es dazu nicht kommen, als würde diese Übernahme nicht stattfinden.

Und dann bleibt Asiana auch weiter in der Star-Alliance, und dann bleibt alles erstmal beim Alten.

Jetzt habe ich mir aber vor einem Jahr gesagt, vor diesem Hintergrund, dass die Übernahme durch Sky-Team droht, ich probiere ein anderes Programm.

Ich bin da nicht sonderlich loyal.

Wenn es irgendwas günstigeres gibt oder wenn mir irgendwie Vorteile abhanden zu kommen drohen, dann wechsle ich.

Dann gehe ich einfach zum anderen Vielfliegerprogramm und sammle da meine Meilen.

Und habe mich dann entschieden, das hat eine gewisse Ironie für SAS-Eurobonus.

SAS Eurobonus

SAS-EuroBonus ist das Vielfliegerprogramm von Scandinavian Airlines.

Die sitzen also in Skandinavien, sind Gründungsmitglied der Star-Alliance und haben auch ein relativ einfaches Statusprogramm.

Da brauchst du also in einem Jahr, da hast du allerdings nur ein Jahr Zeit tatsächlich, 45.000 Meilen für den Goldstatus. Ist ein bisschen mehr. Dafür ist die Gutschrift, insbesondere für Lufthansa-Flüge, ein bisschen besser, sodass die 45.000 Meilen bei SAS Eurobonus auch nicht wahnsinnig schwer zu erreichen werden.

Es gibt einige Airlines, da bekommt man für einen Business-Class Flug sogar noch eine 200 % Meilen-Gutschrift!

Letztes Jahr, oder dieses Jahr, Anfang dieses Jahres, bin ich von Portugal nach Cancun geflogen, in Mexiko.

Das hat mir hin und zurück schon 20.000 Meilen gebracht.

Und der Flug war in einem Sale gekauft. Hat mich 1.200 Euro gekostet.

Also ich habe für 1.200 Euro schon knapp die Hälfte des Goldstatus zusammen gehabt!

Den hätte ich vermutlich auch erreicht, den Status.

Es ist dummerweise so, dass gerade letzten Monat die Mitteilung rausgekommen ist, dass SAS, also die Airline, die befindet sich im Insolvenzverfahren schon seit einem Jahr.

Das tun viele Airlines im Moment.

Corona-bedingt sind viele da in eine Schieflage geraden.

Und so eben auch SAS.

So, und man hat sich SAS als starken Partner, der sie also durch diese Krise führt, ausgerechnet Air-France ausgesucht und haben also Kredite und eine Beteiligung von Air-France akzeptiert.

Air-France ist wo?

Genau.

Im Sky-Team!

Das heißt, der Grund, warum ich von Asiana weg wollte und zur SAS gewechselt bin, hat mich da jetzt also eingeholt.

Jetzt droht also genau das gleiche Szenario. Und bei SAS, da ist die Wahrscheinlichkeit noch größer, dass das klappt. SAS wird wohl die Star-Alliance nächstes Jahr verlassen und wird dann ins Sky-Team wechseln.

Dann habe ich Sky-Team Status.

Ist ja auch mal schön.

Ich fliege nur sehr selten mit Sky-Team.

Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob mit der wirklich viel bringt.

SAS-Eurobonus war ein tolles Programm, ist es eigentlich auch immer noch, aber eben für Star-Alliance mit dem kleinen Haken, das der möglicherweise nicht mehr sehr lange gilt. Es ist unklar, ob das tatsächlich zu einem Wechsel kommt und wann der denn vollzogen wird, aber die streben an, dass Anfang nächsten Jahres schon SAS dann austritt aus der Star-Alliance.

Also da können wir glaube ich auch einen Haken dran machen.

Dann gibt es noch zwei weitere Programme, die interessant sind.

Ich versuche das jetzt ein bisschen kürzer zu halten.

Das eine ist Turkish-Airlines Miles & Smiles.

Turkish Airlines Miles & Smiles

Da ist der Zeitraum, der Qualifikationszeitraum, auch ein Jahr. Und in dem Jahr müssen auch 40.000 Meilen zusammenkommen.

Also du siehst: Das ist so das Einstiegslevel.

40.000 Meilen sind bei den günstigsten oder bei den angenehmsten Programmen immer so ungefähr die Richtschnur, die man erzielen muss.

Was bei Miles & Smiles ganz schön ist, dass du zwar nur ein Jahr Zeit hast, dich zu qualifizieren, aber dann ist der Status, wenn du es geschafft hast, ist der dann zwei Jahre gültig. Und in den zwei Jahren hast du dann für die Requalifikation, du kannst dann wählen ob du im ersten Jahr deiner Statusgültigkeit dich dann mit 30.000 Meilen wieder requalifizierst, oder wenn du das im ersten Jahr nicht schaffst, dann kannst du über beide Jahre deiner Statusgültigkeit 45.000 Meilen machen und behältst dann trotzdem deinen Goldstatus wieder für zwei Jahre, werden dann angehängt.

Selbst wenn du den Status nicht schaffst, obwohl das nun wirklich leicht ist, 45.000 in zwei Jahren ist nicht so superschwer, wenn du es nicht schaffen solltest, dann gibt es bei Turkish-Airlines ein sogenanntes Soft-Landing.

Ich liebe diese Begriffe, diese bildhafte Sprache, weil die eben sehr schön verdeutlichen, was einen da erwartet.

Das Soft-Landing bedeutet, dass du nicht sofort ohne Status dastehst, sondern du fällst dann auf die nächste, niedrigere Stufe zurück.

Das ist in diesem Fall der Silberstatus bei Turkish-Airlines mit nicht ganz so vielen Vorteilen.

Aber es würde zum Beispiel auch wenn du bei Turkish Airlines den höchsten Status erreichen würdest im ersten Jahr … der benötigt 80.000 Meilen. Der gilt dann auch zwei Jahre lang.

Und in den zwei Jahren hättest du Zeit, dich wieder zu requalifizieren.

Schaffst du das nicht, dann hast du das Soft-Landing auf den Gold-Status noch mal zwei Jahre.

Und hast dann also vier Jahre Status.

Bist ein Jahr viel geflogen. Da musst du dann tatsächlich viel fliegen und hast dann vier Jahre Status, in denen du machen kannst, was du willst. Jede Airline ausprobieren kannst, die du gerne möchtest.

Also Turkish-Airlines, Miles & Smiles, ist ein heißer Kandidat für einen leichten Statuserwerb bei der Star-Alliance!

Und der letzte, auf den wir noch mal kurz zu sprechen kommen, ist Aegean.

Aegean Airlines

Ich weiß gar nicht, ob das richtig ausgesprochen ist.

Ist das griechische Star-Alliance-Mitglied Aegean-Airlines.

Aegean ist eine kleine regionale Airline, die nur Kurzstreckenflüge durchführt, oder eben Flüge innerhalb von Europa.

Du wirst nie im Internet irgendwie Berichte lesen über die super tolle Business-Class von Aegean, weil sie keine super tolle Business-Class haben.

Die haben nur kleine Flugzeuge, in denen eben nur Economy-Sitze verbaut sind. Aber …

Wolfram (34:25.098)

Das Ägäische Meer, das sind wahrscheinlich kleine Flieger, die auf den griechischen Inseln hin und her hoppen. Da würde ich jetzt auch erwarten, dass es mit der Lounge wahrscheinlich "griechisch" ist?

Kai (34:41.166)

Die ist gar nicht schlecht!

Kurz vor Corona bin ich tatsächlich mal in Athen gewesen und habe alle Lounges, ich mache das ja nicht so, dass ich mich entspanne in der Lounge, sondern das ist dann ja meine Arbeit. Das heißt dann hauptsächlich von einer Lounge in die nächste und wirklich viele Fotos und Aufnahmen machen, damit ich ein Review schreiben kann.

Und da bin ich dann auch in der Aegean-Lounge gewesen und die war gar nicht schlecht.

Also schönes Salatbuffet, tolle griechische Salate hatten die da.

Ich hatte erwartet, dass da irgendwie der Drehspieß mit dem Gyros irgendwie steht und der eine dir da irgendwie immer direkt in den, ja klar, direkt in den Fladen irgendwie reinschneidet, aber ich habe noch nie bei Aegean Gyros bekommen!

Aber tolle Salate, ein ganz tolles Salatbuffet haben die da.

Wolfram (35:12.65)

Alle Klischees durch! 🙂

Kai (35:32.814)

Und sie haben ein tolles Vielfliegerprogramm, wie gesagt.

Die Qualifikation für den Goldstatus, der uns ja interessiert, ist zweistufig.

Das heißt, du musst immer erst den Silberstatus erreichen.

Wenn du den erreicht hast, kannst du mit der Qualifikation für den Goldstatus anfangen.

Warum ist das wichtig?

Weil bei Aegean eine zusätzliche Anforderung besteht:

Du musst 12.000 Meilen fliegen.

Das ist ein Witz!

12.000 Meilen kannst du mit einem Flug abreißen.

Aber du musst auch zwei Segmente mit der Airline, also mit der Aegean fliegen.

Zwei Segmente, einmal nach Athen und zurück, hast du die beiden Segmente voll und dann fliegst du noch einmal Lufthansa Business-Class und dann hast du den Silberstatus.

Das musst du aber erstmal erledigen und dann im zweiten Schritt nochmal 24.000 Meilen und vier Segmente mit Aegean fliegen.

Insgesamt brauchst du also nur 36.000 Meilen.

Das ist, wie wir gerade eben schon gesehen haben, ist also die geringste Zahl, die geringste Möglichkeit, bei den Starlines Goldstatus erreichen.

So schnell oder so einfach geht es nicht.

Was eben nervig ist, dass du die insgesamt sechs Segmente fliegen musst und du musst sie eben auch in der Reihenfolge abfliegen.

Du musst also zwei Segmente am Anfang für den Silberstatus abfliegen und du musst vier Segmente für den Goldstatus abfliegen.

Vier Segmente klingt jetzt irgendwie nach viel, aber da fliegst du einfach von Frankfurt nach Athen, von Athen nach Kreta und wieder zurück.

Das schöne bei Aegean ist, dass die eigentlich jeden Monat Sales haben, also günstige Flüge anbieten für Flüge nach Griechenland.

Immer so mit 30 Prozent Rabatt.

Du kommst also wirklich günstig hin.

Insofern ist dieses Erfordernis mit den Aegean-Segmenten jetzt nicht so wahnsinnig dramatisch.

Das kostet eben nur dann ein paar Tage, um die abzufliegen.

Für die Requalifikation bei Aegean musst du dann nur noch 12.000 Meilen machen und das kriege ich aber noch mal raus. Blenden wir vielleicht noch mal ein.

Das waren die vier einfachsten Wege zu einem Star-Alliance Gold-Status.

Das waren jetzt viele Zahlen und viel Input.

Ja, blenden wir idealerweise vielleicht die einzelnen Tabellen dann jeweils noch mal ein und kann sich jeder aussuchen.

Wolfram (38:18.25)

Genau. Es ist auch so, kann ich bei der Gelegenheit einflechten, für jede Folge im True-Miles-Podcast gibt es auch ein Transkript.

Also man kann sich das natürlich, man muss es nicht nochmal als Video, bei YouTube angucken. Man kann es auch auf der Website nachlesen.

Es gibt auch bei YouTube ein Transkript, aber das offizielle Transkript gibt es immer auf der Website: truemilespodcast.de

Dort, wo man auch den Podcast auch einfach als Audioversion hören kann.

Kai, ich hatte hier noch British-Airways und Air-France auf dem Zettel.

Das hast du jetzt vergessen oder unterschlagen oder liege ich da falsch?

Kai (38:56.974)

Wir waren ja bisher bei der Star-Alliance und diese beiden Airlines sind in anderen Allianzen.

British Airways (One World)

Deshalb wären wir, wenn wir mit British Airways weitermachen wollen, wären wir also bei der einfachsten Möglichkeit, wie man in der One-World Alliance den Sapphire-Status bekommt.

Der entspricht – wie gesagt – dem Star-Alliance Gold-Status in den Vorteilen. Das ist also sozusagen der Status, den man haben will, wenn man viel mit der One-World fliegt.

Ich persönlich mag die One-World extrem gerne, weil die viele der tollsten Airlines, die es so weltweit gibt und viele 5-Star-Airlines von Skytrax sind Mitglieder.

Qatar Airways gehört dazu.

Cathay Pacific gehört dazu.

British Airways ist jetzt nicht die beste Airline, aber die können auch schon was, mit ihren neuen Bordprodukten.

Qantas ist dabei, ein australischer Carrier.

American Airlines in den USA.

Also die decken auch geografisch eine ziemlich hohe Bandbreite ab.

Insofern: One-World kann man auf dem Zettel haben und FinnAir, von der ich vorhin angesprochen hatte, sind auch mit einer ganz tollen neuen Business Class übrigens dabei.

Gerade letztes Jahr neu rausgekommen sind die am Start.

Also es gibt viele viele gute Gründe, One-World zu fliegen.

Das vorweg geschickt, hat natürlich auch jede One-World Airline ihr eigenes Vielfliegerprogramm.

Es gibt da nicht so den offensichtlichen Spitzenreiter, was die leichteste Qualifikation angeht, aber für europäische Vierflieger bietet sich in erster Linie der British Airways Executives Club an.

Das ist eben das Vielfliegerprogramm von British-Airways.

Und das ist aufgebaut ein bisschen anders als bei der Star-Alliance.

British-Airways hat kein Meilensystem.

Also da wird nicht mehr nach Distanz abgerechnet und mit Buchungsklassen und diesem Pipapo, sondern es gibt ein relativ einfaches Punktesystem.

Das Punktesystem, das unterscheidet nach der Reiseklasse.

Also bin ich Economy geflogen, bin ich Business-Class geflogen, bin ich First-Class geflogen.

Es unterscheidet nach Distanz und zwar nur es gibt drei Distanzbänder.

Es gibt Kurzstrecke.

Es gibt Mittelstrecke.

Und es gibt Langstrecke.

Ja, das waren die beiden Punkte.

Das ist bestechend einfach.

Und gerade bei so einfachen Distanz- oder Punktesystemen gibt es meistens viele Möglichkeiten, Status zu optimieren.

Denn wenn du nur drei Distanzbänder hast, also einmal innerhalb von Europa, dann gibt es ein Distanzband von 2.000 Meilen bis 6.000 Meilen.

Das ist so alles bis Bangkok, von Katar bis Bangkok ungefähr, wenn man in die eine Richtung fliegt.

Und dann eben über 6.000 Meilen, alles, was darüber ist.

Und die meisten Punkte sammelst du, das wird jetzt nicht sonderlich erstaunen, natürlich auf der Langstrecke.

Aber du sammelst nur relativ wenig mehr auf der Langstrecke als auf der Mittelstrecke, sodass man also wenn man möglichst billig und möglichst schnell an den Status kommen will, viel Mittelstrecke fliegen sollte.

Und weil es die Punkte immer pro Segment gibt, dann sollte man auch gucken, dass man Umsteigeverbindungen fliegt.

Also du kannst zum Beispiel mit British-Airways von London nach Bangkok fliegen und zurück.

Das sind dann aber nur zwei Segmente und dann bekommst du nur zweimal für die Langstrecke 140 Punkte.

Oder Mittelstrecke ist das sogar … das sind unter 6.000 Meilen.

Wenn du von Frankfurt nach London fliegst und von London nach Bangkok, dann bekommst du schon Punkte für das erste Segment, Business-Class, 40 Punkte für den kleinen Hüpfer nach London plus 140 Punkte nach Bangkok und das gleiche zurück auch wieder 180, sind 360 Punkte.

Du brauchst für den Einstiegslevel bei British-Airways 300 Punkte.

Das heißt, da hättest du mit einem solchen Flug schon das erste Segment, das erste Status-Level erreicht.

Für das zweite Level, das ist ja das, was uns interessiert wieder, das Sapphire-Level, brauchst du 600 Punkte.

Das würde man also mit zwei Langstreckenflügen erreichen.

Und wenn man diesen Top-Tier-Status haben will, brauchst du 1.500.

Das ist weit weg für normale Menschen, die einfach nur möglichst schnell und günstig irgendwie den Status haben wollen. Da brauchen wir nicht weiter drüber reden.

Also interessant ist, dass das Sapphire-Level 600 Punkte hat.

Wie gesagt, für einen Langstreckenflug in der Business-Class gibt es pro Segment 140 Punkte.

Und der einfachste Weg, um die Sache abzukürzen, der einfachste Weg zu dem Sapphire-Status ist in diesem Fall mit Qatar-Airways zu fliegen.

Weil, wenn du von Deutschland mit Qatar-Airways nach Asien, zum Beispiel nach Bangkok, fliegst, und ich kenne mindestens einen, der das schon öfter gemacht hat, nämlich mich selber, dann ist die erste Strecke von Deutschland nach Katar, nach Doha, in dem Mittellevel. Das heißt, es gibt 140 Punkte.

Und auch die zweite Strecke nach Bangkok ist in dem Mittellevel. Und es gibt noch mal 140 Punkte.

Und hin und zurück hast du dann also 140 x 4 = 560 Punkte.

Und bist also schon sehr dicht an den 600 Punkten dran, mit einem einzigen Flug!

Jetzt gibt es, wie bei Aegean, gibt es auch das Erfordernis, dass man ein bisschen mit British-Airways fliegen muss.

Für das Einstiegslevel ebenfalls zwei Segmente und für das zweite Level auch vier Segmente.

Das ist im Grunde genommen genauso wie bei Aegean.

Das heißt, du musst dann eben die letzten 40 Punkte, die du noch brauchst, die kannst du dann mit Kurzstreckenflügen nach London oder noch besser von Frankfurt zum Beispiel nach London oder über London nach Aberdeen oder so.

Das sind dann immer vier Segmente.

Dann kriegst du viermal Punkte und dann hast du deine 600 Punkte voll.

Also das ist ein relativ leichter Weg, mit einem Langstreckenflug in der Business-Class und so ein bisschen Krimskrams mit British-Airways, dir einen extrem attraktiven Status, nämlich das Sapphire-Level zu sichern!

Wolfram (45:41.546)

Okay, Kai, wir sind schon wieder bei 45 Minuten oder drüber. Deswegen, wir machen noch viele, viele Folgen, ist garantiert! Und gehen in jedes einzelne Thema noch viel tiefer rein …

Ich würde gerne zum Abschluss, bevor wir zum Abschluss kommen, noch zwei Stichwörter ansprechen. Und hätte da gerne von dir möglichst eine druckreife Antwort.

Was versteht man unter Status-Match und Status-Challenge?

Das klingelt mir in den Ohren und ich habe eigentlich noch nicht die richtige Ahnung.

Was ist ein Status-Match und was ist eine Status-Challenge?

Was ist ein Status Match bzw. eine Status Challenge?

Kai (46:35.31)

Status-Match ist der Joker, um zu einem Status zu kommen, ohne irgendwas zu tun.

Status Match hat nicht zu tun mit einem Tennis-Match, sondern mit Matchen, also Angleichen, Englisch: to match.

Airlines oder Vielfliegerprogramme bieten mitunter, nicht alle und auch nicht regelmäßig, aber mitunter bieten sie an, einen Status zu "matchen".

Also nehmen wir an, du hast einen Starlines Gold-Status bei Asiana. Dann bietet dir vielleicht eine Airline aus der One-World-Alliance an, diesen Status zu "matchen".

Das heißt, sie gleichen ihn bedingungslos an.

Du bekommst den gleichen Status eben bei der One-World Airline.

Warum machen die das?

Weil sie natürlich davon ausgehen, dass Leute, die viel fliegen, gute Kunden sind.

Wer also so einen Status hat, muss ja viel geflogen sein und muss deshalb ein guter Kunde sein und denen würde man gerne der Airline ausspannen.

Deshalb sagen sie:

Ich habe gerade ein Status-Match geschenkt bekommen für zwei Jahre.

Das freut mich, das nehme ich gerne mit, weil es mich wie gesagt nichts kostet.

Das ist also der leichteste Weg.

Der Haken daran ist, um einen Status zu matchen, musst du erstmal einen Status haben.

Du musst irgendwo einen Status haben, den du matchen kannst.

Status-Challenge:

Einige dieser Airlines sind mittlerweile auf den Trichter gekommen und haben gemerkt, wir verschenken da einen Status an Leute, die sich dann nur von Status-Match zu Status-Match hangeln.

Wir hängen noch eine Challenge dran!

Also du bekommst den Status zwar geschenkt für drei Monate, aber wenn du ihn für ein Jahr haben willst, dann musst du in den nächsten drei Monaten mindestens 5.000 Meilen fliegen mit uns, mit unseren eigenen Airlines.

Wolfram (48:30.122)

Und dann gibt’s den Match!

Kai (48:31.406)

Und dann gibt es den Status für längere Zeit.

Du bekommst den Match, bekommst du sofort für einen sehr kurzen Zeitraum.

Aber wenn du ihn länger haben willst, musst du eben in diesem kurzen Zeitraum schon mal ein, zwei Mal fliegen, um zu beweisen, okay, ich fliege tatsächlich auch. Ich bin nicht nur einer, der sich von Status zu Status matcht.

Das ist also diese Kombination: Status-Match und Status-Challenge.

Ist häufiger geworden. Früher gab es mehr Status-Matches. Heute sagen die meisten Airlines, nee nee, wir machen noch eine Challenge hinten dran und du musst schon auch beweisen, dass du fliegen willst!

Wolfram (49:05.322)

Wir setzen da noch einen drauf!

Super, habe sogar ich begriffen.

Fazit für heute: Bleibst du ein loyaler Kunde oder lieber ein „Free Agent“?

Wir haben geschrieben: loyaler Kunde oder free agent?

Ich übersetze das für mich so:

Du musst oder jeder muss sich selber überlegen, will ich wirklich mich auf eine Airline festlegen und dort meine Meilen sammeln und meinen Status anhäufen und natürlich nach oben treiben oder will ich – so verstehe ich dich – dass du eigentlich jemand bist, der eher versucht, den besten Weg zu finden und der eigentlich keine große Loyalität hat, gegenüber einer bestimmten Airline oder einer bestimmten Allianz?

Wie würdest du das Fazit aus deiner Expertise heraus formulieren?

Loyaler Kunde oder Free Agent?

Kai (49:53.902)

Es gibt seit einigen Jahren eine größer werdende Diskussion über die Frage, ob sich eben Loyalität heutzutage noch lohnt. Das liegt daran, dass zum Beispiel die Lounges überfüllt sind mit Leuten, die eine bestimmte Kreditkarte haben und die mit ihrer Kreditkarte dann auch Lounge-Zugang bekommen.

Die Priority-Lanes, die sind voll mit allen möglichen Leuten, die auf dem einen oder anderen Weg diese Priority-Services irgendwie erhalten haben.

Es gibt einen schlauen Menschen, der mal gesagt hat, wenn alle einen Status haben, dann hat keiner mehr Statusvorteile!

Weil dann alle irgendwie in der gleichen, vollen Lounge sitze und alle immer noch in der gleichen Schlange stehen.

Im Grunde genommen lohnt sich das ganze Spiel nicht mehr. Das gibt, wie beim Klima, in der Klimaforschung gibt es offensichtlich auch bei der "Meilenforschung" einen Kipppunkt, an dem das anfängt, einfach uninteressant zu werden. Auch weil die Airlines eben immer mehr beschneiden, immer mehr Vorteile einkassieren, geiziger werden mit ihren Angeboten.

Deshalb gibt es eben diesen Ausdruck, der von US-amerikanischen Bloggern eingeführt wurde, des "Free Agent".

Ich bin nicht mehr angestellt bei einer Airline.

Ich laufe nicht mehr immer der Lufthansa hinterher und fliege nur noch Lufthansa oder Starlines, sondern ich fliege da, wo es am günstigsten ist.

Nebenbei, die Vorteile, die ihr hier bietet mit dem Status, habe ich als Business-Class Kunde sowieso!

Also wenn ich irgendwo ein günstiges Business-Class Ticket finde, dann habe ich die Vorteile, die ihr mir als Statusvorteile verkauft, habe ich dann sowieso.

Ich brauche also euren Status gar nicht.

Und es gibt vor allen Dingen, gibt es eben auch viele Leute, die am Jahresende merken, ungefähr noch so und so viele Meilen für den Status und die dann anfangen, sinnloses Zeug zu machen!

Also, die fliegen dann einfach nur noch um den Status zu erreichen oder zu erhalten.

Und das kostet dann zusätzliches Geld und ist eigentlich auch nicht wirklich sinnvoll.

Und deshalb eben die Frage, die sich dann jeder selber beantworten muss, lohnt sich der Status, noch zusätzliche Hürden, die ich mir selbst auferlege oder bin ich einfach "Free Agent" und fliege da, wo es am günstigsten ist?

Wolfram (52:06.442)

Ja, also die Frage, die dahinter steht für mich ist auch einfach, was ist es mir wert, was ist mir der Vielfliegerstatus wert?

Weil mit allen Status ist es ja so:

Der Eine muss den unbedingt haben, aus welchen Gründen auch immer und andere, die wissen gar nicht, was sie mit dem Status anfangen sollen.

Die kommen auch sehr gut ohne aus.

Kai!

Wunderbar!

Wir sind bei 52 Minuten.

Lass uns für heute Schluss machen.

Ganz herzlichen Dank für dein ganzes Wissen, das du hier mit uns teilst und ganz herzlichen Dank an alle, die zugeguckt haben oder zu gehört haben!

Wenn du / ihr / sie alle irgendwelche Fragen haben oder Wünsche, wilde Träume zum Podcast oder wilde Kritik äußern wollt:

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