TMP 25 – AMEX Platinum mal ehrlich!
Heute geht es um die American Express Kreditkarte und zwar die Platinum.
Ist die 720 Euro Jahresgebühr wert?
Wir schauen es uns an.
Im True Miles Podcast, Episode 25:
American Express Platinum und zwar: mal ehrlich!
Kreditkarten natürlich auch die von American Express oder "Amex" sind eines deer Influencer Themen.
Hast du noch nicht gewusst?
Und wir vom True Miles Podcast, wir sind gar keine Influencer. Jedenfalls sehen wir nicht so aus, der Kai und ich. Und wir hatten uns sogar schon mal vorgenommen, wir konzentrieren uns hier im Podcast voll und ganz aufs Meilen sammeln und das Meilen einlösen, aber …
Natürlich kommen wir auch nicht um das Thema Kreditkarten rum. So viele Fragen aus dem Publikum. Offenbar besteht immer noch und immer wieder großer Bedarf nach Aufklärung und wir sind ja die Aufklärer!
Es ist ja auch verlockend, extra Meilen nebenbei zu kassieren, über Kreditkartenumsetze, die man sowieso hat. Und überall blinkt dir vor allem
- diese eine Karte entgegen
- diese sagenhaft silbern blinkende
- American Express Platinum
Ist das tatsächlich die Krone der Schöpfung, was Kreditkarten angeht oder bloß geniales Marketing?
Was, die kostet Jahresgebühr?
Ja, ziemlich happig sogar: 720 Euro!
Ob und wann sich das lohnt, für wen, vielleicht für dich, das besprechen wir heute mal mit dem lieben Kai. En détail.
Hallo, Kai!
Diese American-Express Karten unterscheiden sich ja nicht nur in den Farben, wie der Laie meint, sondern auch in welchem Land sie ausgegeben werden. Wir beschränken uns heute auf den deutschen Markt und ignorieren, dass es im Prinzip auch möglich ist, sich eine US-Kreditkarte, quasi das Original, zu besorgen.
Das Thema hatten wir kürzlich schon mal angeschnitten. Behandeln wir demnächst noch mal separat, also heute nur der deutsche Kreditkartenmarkt.
Einstiegsfrage an Dich, Kai:
Welche Amex-Karten gibt es aktuell in Deutschland?
Kai
Es sind gar nicht so viele wie in Amerika. Die sind so ein bisschen farblich sortiert. Also es gibt die privaten Farbkarten, nenne ich sie mal. Das ist
- die AMEX Blue
- die AMEX Green
- die AMEX Gold und
- die AMEX Platinum
Die ist ja auch aus echtem Platinum, da haben wir wieder das Thema, die echte Metallkarte! 🙂
Die Businesskarten, Green, Gold und Platinum, die lassen wir ein bisschen außer Acht heute.
Und dann gibt es von Amex tatsächlich auch noch die Firmenkreditkarten. So nenne ich sie mal. Das ist
- die Payback, die Amex-Payback
- die DM-Amex und
- die Amex-BMW Kreditkarte
Die sind ein bisschen hinten dran sozusagen. Da redet man nicht jeden Tag drüber.
Aber das ist das Portfolio, das wir haben, bei Amex.
Wolfram
Und die unterscheiden sich nach der Jahresgebühr.
Gibt es auch eine kostenlose Version?
Kai
Genau, also die unterscheiden sich nach der Jahresgebühr und natürlich auch nach den Vorteilen, die jede Kreditkarte hat. Natürlich ist es so, dass die günstigeren Kreditkarten weniger Vorteile haben und auch vor allen Dingen weniger wertvolle. Das steigt dann eben im Grunde genommen.
Wenn man so richtig von Vorteilen reden will, dann gibt es eigentlich nur die AMEX-Platin.
Alles, was darunter ist, finde ich jedenfalls, unterscheidet sich vor allem am Willkommensbonus und danach eben dann auch, ob es sich lohnt oder nicht.
Kostenlose AMEX-Kreditkarten gibt es auch, aber was wir brauchen ist eine AMEX-Kreditkarte, mit der man eben Membership-Rewards Punkte sammelt.
Das ist ja das, was AMEX so attraktiv macht.
Diese Membership-Rewards Punkte.
Und die sammelt man nicht mit allen Karten, sondern
- die Paybackkarte und die DM-Karte, die sammeln Payback-Punkte und
- die anderen Karten, die sammeln Membership-Rewards Punkte
Das ist schon mal wichtig zu wissen.
Die Payback-AMEX kostet keine Jahresgebühr.
Die AMEX-Blue kostet zwar keine Jahresgebühr, dafür musst du für die Teilnahme am Membership-Rewards Programm 2,50 Euro im Monat zahlen, was ja nichts anderes ist als eine Gebühr.
Und die AMEX-Green kostet 5 Euro im Monat und wenn du 9.000 Euro Jahresumsatz machst, dann ist sie in den Folgejahren kostenlos, zahlst du also auch keine Jahresgebühr. Im ersten Jahr also 60 Euro und wenn du dann den nötigen Umsatz schaffst, ist sie dann kostenlos danach.
Bei der AMEX-Gold war es lange so, dass man die ein Jahr lang kostenlos bekommen hat, dann drei Monate und inzwischen gibt es sie gar nicht mehr kostenlos, sondern da zahlt man jeden Monat 12 Euro, sind es glaube ich.
Und die AMEX-Platinum gibt es natürlich auch nicht kostenlos, klar!
Die AMEX-Gold Business-Card, das ist ein bisschen erstaunlich, weil die ja ansonsten eben auch ein bisschen teurer ist. Die gibt es für ein Jahr, gibt sie kostenlos, ab dem zweiten Jahr gibt es dann keine Chance, auch nicht mit hohem Umsatz, um die weiter kostenlos zu bekommen.
Aber für ein Jahr kann man also eine Business-Kreditkarte von AMEX auch mal ausprobieren.
Und die BMW-Kreditkarte, mit der man eben auch tatsächlich Membership-Rewards sammelt, kostet nur 20 Euro im Jahr. Ist also im Grunde genommen die günstigste. Wenn wir die AMEX-Payback mal rausnehmen, die ja keine Membership-Rewards sammelt, dann ist die AMEX-BMW-Karte mit 20 Euro Jahresgebühr die günstigste.
Wolfram
Aber ich muss BMW fahren 🙂
Kai
Du musst unbedingt BMW fahren, das ist klar. Sonst würde sie ja nicht BMW heißen, sonst würde sie ja Opel oder VW heißen! 🙂
Nein, ich bin mir nicht mal sicher, ob es bei BMW noch irgendwelche Vorteile gibt, ob man das Auto günstiger bekommt oder eine Autowäsche kostenlos oder so. Glaube ich gar nicht.
Die ist aber kostenlos, wenn man 4.000 Euro Jahresumsatz macht.
Warum ist die BMW-Karte trotzdem nicht die allerbeste Wahl?
Weil ihr zwar Membership-Rewards Punkte sammelt, aber ihr könnt den Turbo nicht aktivieren!
Es gibt ja den AMEX-Rewards Turbo, mit dem man für seine Umsätze dann 1,5 Punkte pro Euro bekommt, also 50 Prozent mehr Punkteausbeute. Und den kann man aber bei der BMW-Karte leider nicht aktivieren.
Das ist so ein bisschen gemein, was AMEX da macht.
Die haben so jede Karte mit irgendeinem Benefit ausgestattet, den es bei den anderen Karten nicht gibt, so dass man am Ende sich dann gezwungen fühlt, wenn man das wirklich ernst meint, sich alle Karten zu bestellen oder halt mehrere.
Wolfram
Also ich habe jetzt auch mitgenommen: die AMEX-Blue und die AMEX-Payback sind zwei verschiedene Karten!
Ich dachte immer die blaue, weil die Payback eben auch blau ist, habe ich in meiner Einfalt gedacht, das ist dieselbe Karte, aber das habe ich jetzt schon mal begriffen, ist nicht so.
Prima, haben wir das auch geklärt!
Was mich noch interessieren würde, Kai, diese Business Karten.
Wodurch unterscheiden die sich eigentlich?
Kai
Die drei Kreditkarten, die von einer Firma gesponsert werden, nenn ich es mal, um die ein bisschen abzusetzen. Also Payback, DM, BMW sind keine Firmen-Kreditkarten, keine Business-Kreditkarten, sondern sind private Kreditkarten, die eben von einer Firma namentlich gesponsert werden.
Die Business-Kreditkarten sind eben die klassischen Green, Gold und Platinum.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob es die Green noch gibt. Ist wahrscheinlich auch nicht die beste Idee von den drei Karten gewesen.
Die Businesskarten wenden sich halt an Selbstständige und an Gewerbetreibende.
Du musst also tatsächlich ein Gewerbe haben, du musst das auch nachweisen, wenn ich mich recht entsinne, um eben so eine Karte beantragen zu können.
Wolfram
Okay, alles klar. Dann kommen wir zum
Willkommensbonus
Das ist ja eigentlich, du hörst "Amex" und du hörst "Willkommensbonus" gleich im nächsten Atemzug.
Gibt es den eigentlich auch noch, wenn man schon eine Amex-Karte hat?
Kai
Ja, da gibt es seit letztem Jahr eine neue Regelung, die ist ein bisschen komplizierter und vor allen Dingen auch ein bisschen kundenunfreundlicher als bisher. Während der Corona-Pandemie hat Amex ja rausgehauen ohne Ende. Die haben also Willkommensboni rausgeschmissen bis zum … Jede Karte mit Rekordboni, alle Nase lang.
Die Platinum gab es mit 75.000, einmal sogar mit 90.000.
Die Gold gibt es mittlerweile regelmäßig immer mal wieder mit 40.000.
In den offiziellen Bedingungen stand auch früher schon, dass man keine Hauptkarte besitzen darf, um einen Willkommensbonus zu bekommen. Ausgelegt wurde das aber immer so, dass man nur die Karte, die man beantragt hat, dass man die nicht haben durfte, in den letzten 18 Monaten.
Also mal ein Beispiel, du willst die AMEX-Gold beantragen mit 40.000 Punkten Willkommensbonus, dann darfst du die AMEX-Gold in den letzten 18 Monaten nicht gehabt haben.
Aber du konntest eine Green haben, du konntest eine Platinum haben, alle möglichen anderen Karten. Das hat dich nicht daran gehindert, diese 40.000 mitzunehmen.
War wunderschön.
Mittlerweile ist es so, dass es eben heißt, du darfst gar keine Karte haben, darfst nicht Hauptkarteninhaber einer deutschen AMEX-Kreditkarte sein, um einen Willkommensbonus mitzunehmen.
Und das meinen sie jetzt inzwischen tatsächlich ernst.
Das heißt, wenn du eine, bleiben wir wieder bei dem Beispiel, du willst die Gold, die wird ja aktuell mit 40.000 Punkten Willkommensbonus angeboten, dann nehmen wir an, du hast schon eine Green-Card, dann kannst du dieses Angebot mit den 40.000 Punkten Willkommensbonus nicht wahrnehmen. Das klappt nicht.
Hast du eine Platinum-Karte?
Klappt auch nicht.
Wenn du eine Green-Card hast, dann wird dir möglicherweise ein Upgrade angeboten. Das heißt, du bekommst zwar keinen Willkommensbonus, aber du bekommst die gleiche Zahl an Punkten für ein Upgrade. Das ist also das Gleiche. Aber da bestimmt AMEX eben die Regeln, nämlich die Frage, wann kann ich denn upgraden?
Ich habe beispielsweise auch zuallererst meine Goldkarte beantragt, habe dann die Platinum beantragt und dann wieder die 75.000 mitgenommen. Dann hat man irgendwann die Gold gekündigt, hat eineinhalb Jahre gewartet, hat wieder die Gold beantragt, hat wieder einen neuen Willkommensbonus bekommen, hat dabei aber immer die Platinum behalten.
Das ging.
Wie gesagt, du konntest Karten beantragen und Willkommensboni mitnehmen bis zum geht nicht mehr.
Und jetzt ist es eben so, dass du niedrigere Karten upgraden kannst, nach einem Jahr.
Die offizielle Regel ist nach einem Jahr.
Ich nehme an, wenn du entsprechend hohe Umsätze hast, dann kann man auch früher upgraden.
Aber offiziell heißt es eben, deine AMEX Green-Card kannst du erst nach einem Jahr auf AMEX-Gold upgraden.
Die wollen also so ein bisschen dieses Spiel, möglichst viele Willkommensboni mitzunehmen, das will AMEX ein bisschen entschleunigen, indem sie einfach die Zeiträume länger werden lassen und die Möglichkeiten, Willkommensboni mitzunehmen, eben auch einschränken.
Das ist also tatsächlich ein bisschen schwieriger geworden.
Was gibt es aktuell an Willkommensboni?
Es gibt die Amex-Blue immer mal wieder, aber nicht regelmäßig mit 5.000 Willkommenspunkten, allerdings ausschließlich, wenn du vorher noch nie eine Amex-Karte hattest. Das heißt, das ist wirklich dann nur ein Einsteigerangebot für Leute, die eben in dem Spiel bisher noch nicht dabei waren.
Das ist ja auch das, was Amex am liebsten hätte, dass sie permanent neue Kunden bekommen und nicht immer nur Leute, die sozusagen das System immer weiter ventilieren.
Die AMEX-Green, die gibt es ausschließlich im Rahmen der Freundschaftswerbung mit 10.000 Punkten Willkommensbonus.
Wolfram
Da bist doch du der König, oder?
Du hast schon Millionen Punkte kassiert. Eine Million pro Jahr, glaube ich, ist die Zahl 🙂
Kai
Musst du doch jetzt hier nicht so rausposaunen.
Aber wenn ihr einen Freund sucht, ich werbe jeden! 🙂
Ihr braucht tatsächlich nur jemanden, der eben die AMEX-Green hat, denn nur mit der AMEX-Green kann man eben Leute werben, für die AMEX-Green. Und ich habe zufällig eine.
Kurzum, wenn du die normal beantragst, über irgendwelche Influencer-Seiten oder über die AMEX-Seite direkt, dann bekommt weder der Influencer eine Provision, noch du einen Willkommensbonus. Da gibt es gar nichts für die Green. Nur im Rahmen der Freundschaftswerbung gibt es 10.000 Punkte. Die sind dafür auch ohne Mindestumsatz. Das ist ganz schön zu wissen, denn ansonsten muss man ja bei AMEX immer Umsatz liefern, für die Willkommensboni.
Das ist eben bei der Green nicht so.
Die bekommt man tatsächlich geschenkt, die 10.000 Punkte.
Gold: 40.000 Punkte.
Der Regelbonus waren immer so 20.000, dann hat AMEX zwischendurch mal so eine kurze Phase gehabt, wo sie gesagt haben, wir wollen nur noch mit Vorteilen überzeugen und außerhalb von Promotionen gibt es gar keinen Willkommensbonus mehr.
Das hat sehr gut geklappt.
Jetzt ist der Willkommensbonus wieder da.
20.000 regulär, 40.000 während Aktionen.
Für die 144 Euro im Jahr gibt es ein Reiseversicherungspaket, das ist auch gut, das ist okay. Allerdings auch immer mit der Selbstbeteiligung und da muss man sich schon überlegen. Ansonsten bietet die Gold für das Geld, das sie kostet, relativ wenig.
Wolfram
Aber jetzt, Kai. Jetzt, lange Rede kurzer Sinn!
Wir kommen ja jetzt zur Amex-Platinum und mit der ist doch alles gut jetzt, oder?
Kai
Genau. Für die AMEX-Platinum 55.000 Punkte aktuell ist nicht mehr der große Willkommensbonus von früher, 75.000, sondern ist jetzt deutlich zusammengeschrumpft und dafür ist der Mindestumsatz, den man liefern muss, jetzt auf 10.000 gestiegen. Also ihr müsst mehr Umsatz machen, ihr bekommt dafür weniger Punkte. AMEX will ja vor allen Dingen mit den Vorteilen überzeugen und die Vorteile sind schön und gut, aber Willkommenspunkte sind eben auch nicht schlecht.
Wolfram
Aber was sind denn jetzt die Vorteile?
Vorteile der AMEX-Platinum
Kommen wir zu den nackten Vorteilen:
Teilnahme am Membership-Rewards Programm.
Haben wir aber gerade gesagt, das habt ihr über alle anderen günstigeren Karten auch. Das ist jetzt also wirklich kein Vorteil, der nur für die Platinum gilt.
Wolfram
Aber nicht bei der Payback!
Kai
Nicht bei der Payback, das stimmt.
Und auch nicht bei der DM.
Und bei der AMEX-Blue muss man 2,50 € für die Teilnahme bezahlen.
Dann der Willkommensbonus, da bin ich ja jetzt gerade schon schroff abgebügelt worden, das haben wir auch ausreichend diskutiert.
Dann hat die AMEX-Platinium und das ist so der Teaser, der kriegt sie irgendwie alle, hat mich damals auch gekriegt. Du hast eben den
Priority-Pass
Du hast zwei Priority-Pässe hier sogar, für weltweiten, unlimitierten Loungezugang.
So, jetzt kommst du.
Was will man dagegen sagen?
Wer hat nicht gerne überall auf der Welt Loungezugang, an jedem Flughafen?
Das ist natürlich ein Vorteil, den man erstmal sehr hoch einschätzt. Insbesondere, weil du noch eine Zusatzperson, du kannst eine
Begleitperson kostenlos
mitnehmen und weil du als Platin-Inhaber auch eine Platinum-Zusatzkarte hast, hat dein Zusatzkarteninhaber, die Freundin, der Freund, Partner, die Partnerin hat eben auch einen zweiten eigenen Priority-Pass, mit der noch mal eine Begleitperson reinkommt.
Das heißt, ihr fahrt zu viert in den Urlaub und wenn einer von euch eine Platinum hat, kommen alle vier Leute am Flughafen in die Lounge und das eben unbegrenzt. Du kannst dann im Flughafen, ich habe ja öfter schon davon erzählt, dass ich in Bangkok, da gibt es glaube ich 12 Priority-Pass Lounges und ich fahre schon früh morgens hin, wenn ich abends fliege und fresse mich einmal durchs Buffet, einmal komplett durch sämtliche Lounges.
Und warum nicht?
Sind alle schön!
Jetzt sagen viele und ich bin da auch schuldig, als Loungerocker, man fängt dann an, diesen Vorteilen auch einen Geldwert zuzuschustern. Und da sagt man natürlich, wenn du dir den kaufst, den Priority-Pass, dann kostet der 459 Euro im Jahr. Und die 459 Euro, die kannst du also gleich schon mal abziehen, von den 720 Euro Jahresgebühr und dann hast du die ja schon fast quasi geschenkt bekommen.
Ja, wenn man so rechnet, dann stimmt das, aber es gibt natürlich auch die eine oder andere Möglichkeit, wie man die Lounge ein bisschen günstiger bekommt.
Man muss sich ja auch ehrlich fragen, wie oft bin ich denn im Jahr an einem Flughafen, wie oft fliege ich eigentlich?
Vor allen Dingen, wer Business-Class fliegt, der hat ohnehin Loungezugang, der braucht diesen Priority-Pass nicht!
Das ist also nur was für Leute, die viel Economy fliegen. Und das machen wir ja eigentlich alle nicht, sondern wir sind ja, wir sammeln ja die Meilen, damit wir in der Business-Class sitzen und dann haben wir eben den Loungezugang. Ich empfehle, genau, ich empfehle an der Stelle, jetzt mal ganz un-influencer-haft:
Wer einfach nur ein paar Mal im Jahr wirklich den Loungezugang braucht, besorgt euch die Diners-Club Karte!
Da bekomme ich auch keine Provision für.
Die Diners-Club Karte, die kostet, ja die haben leider kein Affiliate-Programm, aber wenn sie gut sind, dürfen wir sie ja trotzdem empfehlen.
Die kostet 70 Euro im Jahr und wenn ihr mit der 3.600 Euro Jahresumsatz macht, dann habt ihr 12 Lounge-Besuche im Jahr kostenlos!
Wolfram
Wie immer: Kontaktadresse unter dem Video! 🙂
Kai
Dann gibt es noch eine Vintage-Card, die kostet 140 Euro im Jahr, bei dem gleichen Mindestumsatz von 3.600 Euro. Das ist jetzt nicht so wahnsinnig viel, 3.600 Euro. Hat man mit einem Business-Class Flug für zwei Personen, hast du die schon überschritten. Einmal einen Flug buchen und dann klappt das.
Der langen Rede kurzer Sinn, also es gibt günstigere Möglichkeiten als die AMEX-Platinum, wenn man einfach nur ein paar Mal in die Lounge will.
Nächster Vorteil sind die fünf
Guthaben
Also die AMEX-Platinum kommt mit verschiedenen Guthaben daher und die sind unterschiedlich hoch und die sind auch unterschiedlich attraktiv.
Das für mich jedenfalls attraktivste Guthaben ist das
Reiseguthaben
Ihr habt jedes Jahr, jedes Mitgliedsjahr, also das fängt an, an dem Tag, an dem ihr die Karte beantragt und endet eben ein Jahr später. Jedes Mitgliedsjahr habt ihr 200 Euro für Flug- oder Hotelbuchungen.
Ich glaube, Mietwagen kann man auch buchen. Die müsst ihr buchen über den AMEX-Reiseservice, das ist eine kleine Einschränkung.
Ich buche immer Flüge, ich buche keine Hotels und gucke natürlich vorher immer, was würden die Flüge kosten, wenn ich sie direkt bei der Airline buche und das kommt immer ungefähr aufs Gleiche raus.
Also ich habe da noch nie den Vorteil selber bezahlt!
Insofern, die 200 Euro, die kann man tatsächlich realistisch von der Jahresgebühr abziehen, meine ich. Die gibt man jedes Jahr aus. Die habe ich selbst während Corona bin ich immer irgendwo hingeflogen, wo ich mindestens 200 Euro ausgegeben habe.
Ihr müsst die 200 Euro auf einmal ausgeben. Also ihr könnt nicht in ein paar Wochen noch mal ein Hotel buchen, sondern man muss die auf einen Schlag ausgeben und deshalb ist dann auch ein Flug immer die bessere Alternative, als ein Hotel, glaube ich.
Zweites Guthaben, ich habe die schon mal so ein bisschen nach der Attraktivität gegliedert, ist das
Restaurant-Guthaben
Ihr habt jedes Jahr und jetzt ist es das Kalenderjahr (!), jedes Kalenderjahr habt ihr 150 Euro für Restaurantbesuche, weltweit. Es gibt eine Liste auf der Amex-Webseite mit all den Restaurants, in die ihr gehen könnt. Da geht ihr essen, geht ihr schön essen, könnt einmal essen gehen, zweimal essen, fünfmal essen. In der Regel reichen die 150 in vielen Restaurants gerade mal für ein Essen. Und das zahlt ihr erstmal mit eurer Platinumkarte und dann wird euch das im Rahmen einer Gutschrift wieder erstattet.
Das klappt auch immer relativ problemlos.
Also das sind auch 150 Euro, wo ich sagen würde, okay …
Wolfram
Das ist greifbar!
Kai
Drittes Guthaben ist das sogenannte
Entertainment-Guthaben
Viele sagen, das sind 120 Euro im Jahr, tatsächlich sind es 12 mal 10 Euro, weil die monatlich verbraucht werden müssen.
Also ihr könnt nicht einmal irgendwie ein großes Bundle abonnieren, sondern jeden Monat 10 Euro werden euch erstattet. Die sind ausschließlich einsetzbar für verschiedene Amazon-Dienste, wie Kindle, wie Audible, wie Prime Film-Ausleihen. Also nicht für das Prime-Abo, das wäre natürlich attraktiv, aber Prime Film-Ausleihen kann man damit machen. Und dann könnt ihr "Wow", das ist dieser Fernseh-Streaming, TV-Streaming-Dienst. Und Netflix, klar, Netflix! könnt ihr damit eben bezahlen lassen.
Das heißt, ihr habt auf der Amex-Abrechnung einen dieser Dienste drauf und das erkennt Amex und dann erstatten die euch entsprechend bis zu 10 Euro.
Wenn ihr einen geringeren Betrag für Kindle, ein paar E-Books kauft, dann gibt es eben auch noch weniger. Das könnt ihr auch nicht mit in den nächsten Monaten nehmen, sondern das ist dann eben verfallen.
Viertes Guthaben:
Sixt-Ride Guthaben
8 mal 25 Euro sind es inzwischen noch. Vorher waren es 10 mal 20 Euro Zuschuss zu einer Fahrt mit Sixt-Ride.
Das Schöne vorher, und das war auch das einzige, was wirklich Sinn gemacht hat, war, dass man zwei Taxifahrten, zwei ganz normale Taxifahrten auch um 20 Euro reduzieren konnte.
Das haben sie jetzt gestrichen und jetzt darf man eben nur noch 8 mal 25 Euro Sixt-Ride ausgeben, z.B. für Berlin-Stadt zum Flughafen.
In den meisten Fällen ist Sixt-Ride leider deutlich teurer als ein Taxi, überall auf der Welt. Und selbst wenn man die 25 Euro abzieht … Das lohnt sich wirklich nur auf ein paar Strecken, gerade wenn man aus der Innenstadt kommt und zum Flughafen will. Das kann an der einen oder anderen Stelle funktionieren, aber überall wo ich es gecheckt habe oder das mal machen wollte, hat es sich nicht rentiert.
Und das letzte Guthaben, das ist ein bisschen ein Lacher, ist das Shopping-Guthaben. Zweimal 45 Euro bei Mr. Porter.
Mr. Porter Guthaben
Mr. Porter ist ein Shopping-Portal für Luxusgüter, also wirklich Luxus. Also teuer, richtig teuer.
Man hat 45 Euro pro Halbjahr im ersten Halbjahr und 45 Euro im zweiten Halbjahr.
Könnt ihr euch also ausrechnen.
Die Shirts, die fangen da irgendwie an bei 300, 400 Euro, ein T-Shirt. Und da könnt ihr dann 45 Euro euch abziehen lassen. Das sind Baumwoll-T-Shirts. Also das ist jetzt nicht irgendwie was Besonderes.
Wolfram
Aber branded!
Kai
Was machen Leute, die eine AMEX haben, eine AMEX Platinum und irgendwie jetzt auch dieses Guthaben einlösen wollen?
Sie gucken also, man kann dann filtern, auf der Seite, so Accessoires im Kleinstbereich.
Was gibt es denn so für 45 Euro?
Und was gibt es für 45 Euro?
Socken!
Das heißt, ihr könnt drei Paar Socken kaufen. Die kosten jeweils 15 Euro, die günstigsten. Und dann berechnet euch Mr. Porter aber pro Paar Socken 5 Euro Versandgebühr.
Wolfram
Handling charge!
Kai
Also ich zahl dann nochmal 15 Euro und das war dann der Punkt, wo ich ausgestiegen bin, aus der Bestellung. Und hab dann auch nie wieder da reingeklickt. Das ist mir zu doof. Also ich kann bei C&A kann ich mir 10 Paar Socken für 15 Euro kaufen. Und die halten auch den Fuß warm. Also Socken sieht doch sowieso kein Mensch. Ob das Armani-Socken sind, das sieht doch keiner 🙂
Wolfram
Du bist ein Banause!
Kai, wir sind hier ein Luxus-Reisekanal. Du kannst doch nicht solche Sachen hier raushauen:
Hey Leute, jetzt mal alle zu C&A 🙂
Kai
Ja, aber man muss halt auch irgendwo, das muss halt jeder am Ende für sich selber entscheiden. Wir haben die Folge ja betitelt, jetzt mal ehrlich.
Wolfram
Wir heißen ja True Miles Podcast, nicht umsonst.
Wir können nicht anders.
Wir sagen, wie es ist 🙂
Kai
Das sind die 5 Guthaben, wie gesagt.
3 Guthaben würde ich sagen, kann man gebrauchen.
Das Entertainment, wenn man eben tatsächlich so ein bisschen Streamer ist, bin ich nicht, aber das kann ja bei jedem anders sein.
Bei Sixt-Ride und bei Mr. Porter, da bin ich raus.
Wolfram
Ja, aber ich muss schon sagen, das ist schon raffiniert zusammengepackt.
Da kann jeder seinen Glitzerpunkt finden!
Kai
Auf jeden Fall.
Genau.
Die Frage ist am Ende, bezahlt man sich das mit 720 Euro Jahresgebühr selber oder macht man am Ende trotzdem tatsächlich Gewinn?
Da gucken wir uns jetzt die nächsten Benefits an.
Extras
Ihr bekommt Status bei 5 Hotelketten.
Status ist eine Geschichte, da fährt jeder drauf ab. Jeder wird gerne bevorzugt behandelt. Das hat man gerne. Ihr bekommt also bei
- Hilton den Goldstatus
- Marriott Goldstatus
- Radisson glaube ich auch und
- Melia Gold Status
Melia sind in Spanien, überwiegend.
Und bei GHA-Discover.
Für ein Jahr allerdings nur.
Alle anderen Status gelten, solange ihr die Karte habt. Bei GHA-Discover eben nur für das erste Jahr, von dem Tag an, an dem ihr beantragt.
Bei Hilton haben wir ja schon eine eigene Folge zu gemacht. Da kann man durchaus sagen, da gibt es auch ein paar handfeste Vorteile. Ihr habt z.B. ein kostenloses Frühstück.
Ansonsten sind es halt immer diese Geschichten mit "Zimmer-Upgrade nach Verfügbarkeit".
Zimmer-Upgrade hatte ich ja damals in der Hilton-Folge schon gesagt, wir als Vielflieger, wir kennen natürlich die drei Reiseklassen. Wir kennen Economy, Business und First. Und wir wissen, wenn wir ein Upgrade von der Economy in die Business-Klasse bekommen, dann ist das ein dickes Ding. Das ist wirklich ein tolles Upgrade.
In einem Hotel ist das ein bisschen anders.
Zimmerupgrade, da habt ihr eine schönere Aussicht, ihr seid auf einem etwas höheren Stock, sodass ihr einen bisschen besseren Ausblick über die Stadt habt, oder ihr habt ein Eckzimmer, wo das ein paar Quadratmeter größer ist, aber ihr kommt nicht auf den Executive-Floor. Das wird nicht klappen.
Wolfram
Kleine Tüte Gummibärchen, große Tüte Gummibärchen auf dem Kopfkissen 🙂
Kai
Genau, es gibt zwei Flaschen Wasser. Das gibt’s in jedem 3-Sterne-Hotel. Zwei Flaschen Wasser kostenlos.
Bei Hilton ist es ein Statusvorteil! 🙂
Also, ich will nur sagen, Statusvorteil schön und gut. Viele Leute sagen, dass sie auch vernünftige Upgrades bekommen. Das sind aber meistens die Leute, die auch tatsächlich dann bei einer Hotelkette viel schlafen. Und das ist das, was man, glaube ich, auch empfehlen würde.
Übernachtet nicht mal bei Radisson, mal bei Melia, mal bei Marriott. Sucht euch eine Kette aus, nutzt den Status dann regelmäßig und schlaft dort auch regelmäßig. Wenn ihr dann Bestandskunden seid, dann werden euch auch die Vorteile in etwas opulenterer Art und Weise serviert.
Wolfram
Wir können an der Stelle auch mal wieder einflechten, besserwisserisch oder lehrerhaft:
Dazu sind ja diese Programme auch eigentlich gedacht. Das sind ja Loyalitätsprogramme, Kundentreue-Programme.
Das ist der Clou!
Kai
Genau, und deshalb ist eben ein geschenkter Status über eine Kreditkarte am Ende auch nur ein geschenkter Status!
Ausser dem Hotelstatus habt ihr drei Status bei Mietwagenfirmen:
- Sixt Platinum
- Avis und
- Hertz
Ich habe den Avis-Status, ein Jahr lang bin ich dem hinterher gelaufen, um da die Statusvorteile zu bekommen. Ich bin von einer automatischen Antwort zur nächsten geschickt worden. Dann irgendwann mal aus UK habe ich eine Antwort von einem Menschen bekommen, der gesagt hat, ich soll mich doch mal an die deutsche Avis-Zentrale wenden und dann bin ich ausgestiegen.
Das ist mir zu blöd. Entweder gewähren die dann auch die Vorteile oder sie lassen es bleiben.
Reiseversicherungspaket
13 verschiedene Reiseversicherungen. Nicht jede ist jetzt wirklich erforderlich, aber so als Gesamtpaket ist es eine ziemlich runde Geschichte, vor allem die Komfortversicherung, von der ich immer dachte, das ist totaler Quatsch. Aber seit Airlines permanent unpünktlich sind und Gepäck verschlampen, habe ich die auch schon zweimal jetzt glaube ich inzwischen genutzt und habe wirklich gesehen, die leisten auch. Das heißt, da wird nicht nur geworben, sondern da bekommt man dann auch.
Und dann vor allen Dingen auch die Mietwagenversicherung.
Du buchst einen Mietwagen, freust dich, dass es schön günstig ist, du holst ihn ab und dann heißt es:
"Ja, aber eigentlich brauchen Sie ja auch diese Versicherung und jene Versicherung, das ist ja alles nicht im Preis inbegriffen und das würde jetzt ja noch mal genauso viel kosten, wie die Tagesmiete. Wollen Sie das haben oder wollen sie auf eigenes Risiko trotzdem losfahren?"
So und das Spiel, das funktioniert bei euch nicht mehr, mit der AMEX-Platinum, denn da macht ihr einfach nur
"Ey, was willst Du mir erzählen?!" 🙂
Da würde ich also sagen, das ist ein gutes Paket.
Allerdings, gerade die Reisekrankenversicherung, die hat eine hohe Selbstbeteiligung, 10%. Die ist dann also wirklich nur brauchbar für ernste Fälle. Also ich bin irgendwie hingefallen und brauchte ein Pflaster oder so, oder andere Kleinigkeiten unter 100 Euro. Der Mindestbetrag ist auch 100 Euro. Das heißt, du musst mindestens 100 Euro selber bezahlen, ansonsten eben 10%. Das ist wirklich nur für Unfall gehabt, muss ins Krankenhaus, muss not-operiert werden, dann ist diese Versicherung vorteilhaft.
Dann gibt es eine Reihe von so kleinen Vorteilen, die einzelne Interessengruppen bedienen. Wir hatten in der Q&A schon mal die Frage nach der Fast-Lane Nutzung, also der Fasttrack am Airport.
Da hatte ich da seinerzeit schon mal was zugesagt, das ist kein offizieller Vorteil, sondern verschiedene Länder haben eben verschiedene Abkommen mit verschiedenen Airports.
Und es gibt ein Kreuzfahrtprogramm, das heißt bei einer Reihe von Kreuzfahrt-Reedern, das sind alles gehobene und teure Kreuzfahrt-Reeder, gibt es Vorteile, wenn ihr mit der Amex bucht, über den Reiseservice, und ihr bekommt eimen Rabatt oder ihr bekommt eine Flasche Champagner auf den Tisch gestellt.
Kleinigkeiten, aber sehr schöne Geschichten.
Also wer gerne auf Kreuzfahrt geht, sollte sich da auch mal mit befassen.
Und es gibt das "International Airline Program", wo man günstige Tarife bei bestimmten bekannten Airlines bekommen soll. Ich habe mal in einem Blog- Artikel gecheckt und geguckt, wie groß ist da tatsächlich der Rabatt? Es wird geworben mit bis zu 19 Prozent. Würden vom Preis runtergehen, das ist aber nur in den allerseltensten Fällen so. Es gab auch Fälle, wo der Preis höher war als der günstigste Preis, den ich bei der Airline gefunden hatte.
Kurzum, das ist auch so eine Geschichte, weiß ich nicht.
Und dann gibt es für Leute, die gern Golf spielen, diese Golf-Fee Card und damit sein Green-Fee reduzieren, auf vielen Plätzen weltweit und es gibt auch sonst ein paar schöne Benefits mit dieser Golf-Fee Card.
Ich habe das alles zusammen für mich selber mal ausgerechnet, was das an Benefits für mich bringt und ob ich damit die Jahresgebühr wieder rein bekomme.
Und ich bin tatsächlich deutlich auf über 1.000 Euro gekommen, vor allen Dingen eben durch die vielen Loungebesuche, da habe ich dann tatsächlich eben den Loungepass auch tatsächlich in voller Höhe für mich abgerechnet.
Das mag bei anderen Leuten weniger wert sein. Wer tatsächlich nur zweimal in eine Lounge will, für den wäre es entweder mit der Diner-Karte günstiger oder wenn er sich das selber bezahlt.
Aber bei mir sind es tatsächlich über 1.000 Euro!
Ohne die AMEX-Offers, die habt ihr auch mit anderen Karten, deshalb will ich das nicht als Einsparung für die AMEX-Platinum gelten lassen.
Aber: man darf dabei am Ende eben nie vergessen, Amex ist ein Kreditkartenfirma und was machen Kreditkartenfirmen?
Sie verdienen Geld damit, dass ihr Geld ausgebt!
Und deshalb versuchen sie euch natürlich auch zum Geld ausgeben zu animieren. Das muss einem einfach immer klar sein. Also das ist nichts Böses, da ist nichts Schlimmes dran, dass eine Kreditkartenfirma Geld verdienen will.
Es muss euch einfach klar sein, dass nicht jedes Angebot, das da gemacht wird, aus reiner Nächstenliebe ist, sondern die verdienen damit natürlich auch und versuchen euch eben, versuchen die Kohle aus euch herauszukitzeln.
Wenn man das im Hinterkopf behält und mit den Vorteilen unterm Strich im Plus ist: machen, abschließen!
Wolfram
Ich finde, du hast es wunderbar dargestellt, wie man die Vorteile für sich persönlich abwägen muss und bewerten muss. Da gibt es keine pauschale Bewertung. Ich sehe auf YouTube viel Clickbait, Platinum ist wunderbar, Platinum taugt nichts, bloß Finger weg und so weiter.
Solche pauschalen Aussagen bringen da gar nichts!
Und ich kann nur empfehlen, guckt euch die letzten Minuten nochmal an, was Kai Stück für Stück erzählt hat und nehmt das als Checkliste.
Was sind diese Vorteile für euch wert?
Dann wisst ihr selber, wie viel die 720 Euro für euch individuell wert sind.
Aber kommen wir noch zu den Nachteilen.
Nachteile der AMEX-Platinum
Kai, also ich habe die Vermutung, dass da auch ein paar Nachteile dabei sein müssen. Also was hat nur Vorteile? Gibt es nicht. Also die Amex-Platinum hat auch Nachteile. Die Jahresgebühr und die Fremdwährungsgebühren würde ich dazuzählen.
Also was sind die Nachteile?
Kai
Tatsächlich ist die AMEX, obwohl es eine Reise-Kreditkarte ist, nicht wirklich reisetauglich, im Nicht-Euro-Raum, mit den 2% auf Fremdwährung. Das lohnt sich in den seltensten Fällen, finde ich jedenfalls.
Ich lebe ja in einem Nicht-Euro-Land und deshalb setze ich sie relativ selten ein.
Und Bargeldversorgung macht überhaupt keinen Sinn!
Erstens braucht ihr dafür eine eigene Bonitätsprüfung, also nochmal eine Schufa-Abfrage. Also ihr könnt nicht einfach mit eurer Karte, wenn ihr eure Karte bekommt, einfach in Geldautomaten gehen, reinstecken und dann kriegt ihr Geld. Müsst ihr extra beantragen, gibt noch mal eine Bonitätsprüfung und dann kostet es euch
- drei Prozent auf den Abhebungsbetrag
- mindestens aber fünf Euro
Also das ist nicht mal für den Notfall tauglich.
Und dann das, was ich schon gerade am Ende gesagt habe, Guthaben verleiten eben zu Umsätzen, die man möglicherweise sonst gar nicht machen würde, das muss man einfach im Auge und unter Kontrolle haben.
Bei diesen beiden Nachteilen müssen wir aber auch fair sein. Wir wollten gerade die Vorteile nicht für die Platinum gelten lassen, die auch für die anderen AMEX-Karten gelten. Und das ist natürlich bei allen AMEX-Karten so, dass ihr diese Kosten habt, für Bargeld und Auslandseinsatz.
Wolfram
Abschließend:
AMEX-Kreditkarte mit Girokonto
Wie ist die Kombination von einer AMEX-Kreditkarte mit dem Girokonto?
Also wir haben das ja auch schon extra angesprochen. Ich kann so eine AMEX-Karte, kann ich ja auch bei Google-Pay, Apple-Pay und so weiter hinterlegen, sodass ich bei Google-Pay, mit meinem Handy. Und dann, hinter den Kulissen wird eigentlich die Kreditkarte gezogen und belastet.
Und so kann ich ja auch eine Kreditkarte hinter das Girokonto legen?!
Das heißt, wenn das Girokonto belastet wird, wird eigentlich die Kreditkarte belastet.
Kai
Nein, also ja! Das geht bei Revolut.
Aber es geht nicht mit Amex!
Wolfram
Darauf wollte ich raus. Wir hatten nämlich gerade erst ein Kommentar unter …
Kai
der letzten Q&A Folge, da hatten wir gesagt, dass man seine AMEX-Rechnung mit Revolut bezahlen kann. Und dann sammelt man ja mit der Zahlung der AMEX Rechnung nochmal Miles and More Meilen, weil man ja Revolut auflädt, mit Miles and More.
Aber Revolut kann man nicht mit AMEX verknüpfen, das geht nicht.
Es gab für wenige Wochen im letzten Jahr, im Frühjahr, eine Möglichkeit, die bei "SumUp" zu hinterlegen. Dann konnte man mit SumUp Konten aufladen. Da ist AMEX dann sehr schnell dazwischen gegrätscht. Ein paar Blogs hatten das prominent irgendwie aufgemacht und dann haben das alle gemacht, für zwei Wochen und dann hat AMEX zu SumUp gesagt:
"So haben wir nicht gewettet!"
Wolfram
Blow up! 🙂
Kai
Es gibt verschiedene Theorien, warum das so ist. AMEX hat ja keine eigene Banking-Lizenz. Anders als andere Kreditkarten-Anbieter in Deutschland. Und deshalb dürfen zum Beispiel auch die AMEX-Konten nicht im Guthaben geführt werden. Also man darf nicht schon mal 10.000 Euro aufs AMEX-Konto schicken und dann eben damit seinen Spielraum irgendwie erhöhen.
Wolfram
Ich habe es auch so verstanden, dass du hinter der Kreditkarte eigentlich auch noch mal ein Girokonto brauchst, um die Kreditkarte abzufedern.
Kai
Du musst deine Kreditkartengebühren, musst du üblicherweise per Lastschrift einziehen lassen oder sie eben selber überweisen, das kann sich jeder selber überlegen.
Und das kann man mit Revolut machen, das geht.
Die Monatsabrechnung, da kriegst du jeden Monat eine Abrechnung, z.B. "3.000 Euro mit AMEX ausgegeben". Das muss bezahlt werden und das kann man bei Revolut hinterlegen. Dann wird das bei Revolut abgebucht. Von dem Geld, das man vorher eben von der Kreditkarte gezogen hat.
Wo man AMEX wirklich hinterlegen kann, ist PayPal!
Das ist ein schöner Vorteil.
Bei vielen Online-Einkäufen wird AMEX nicht akzeptiert und dann wird aber meistens PayPal akzeptiert und dann kann man eben durch den Umweg, kann man dann eben bezahlen.
Wichtig ist dabei:
PayPal & Friends?
Nicht machen!!!
Da sind ein paar Leute, die kommen auf die Idee, Mensch, dann schicke ich einfach 5.000 Euro an meinen Kumpel und der schickt es mir dann wieder zurück und wir werden Punkte-Millionäre!
Kontosperre!
Wolfram
Kai, du als alter Germanistiker, was ist eigentlich die Plural von Pfiffikus?
Kai
Es ist erst mal der Plural und nicht die Plural.
Und wahrscheinlich ist es "Pfiffiki" 🙂
Wolfram
Hier haben wir es also wieder mal mit Pfiffiki zu tun. Da sind wir wieder in diesem Rabbit-Hole:
"Wie mache ich aus einem Pünktchen 200.000?"
Kai
Wie gesagt, ihr verliert eure Karte und wenn ihr die einmal, wenn euch AMEX einmal eine Karte sperrt, wird es sehr, sehr, sehr schwer, nochmal eine zu bekommen!
Also dann zu sagen, Entschuldigung, habe ich nicht gewusst, ist auch schlecht für den Score und vor allen Dingen ist es schlecht fürs Meilensammeln. Also man sollte seine AMEX nicht aufs Spiel setzen, für sowas.
Wolfram
Ja gut, dann können wir zusammenfassen, Kai!
Oder hast du noch einen?
Ganz herzlichen Dank fürs Zugucken, fürs Zuhören.
Ich glaube, ich brauche keine Zusammenfassung mehr machen. Wir haben eigentlich schon alles gesagt:
- Die Amex-Platinum ist eine sehr attraktive Karte
- Die ist auch eine sehr teure Karte
Aber man kann tatsächlich dahin kommen, für sich persönlich zu entscheiden, ich gehe die Vorteile einzeln durch, was sind die mir wert und da kommt man tatsächlich, so wie Kai zum Beispiel, zu dem Ergebnis, ja Mensch, das lohnt sich für mich!
Weil über die Vorteile, die für mich relevant sind, hole ich mehr rein, als ich dafür raushauen muss.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit welcher Amex auch immer und wir sehen uns beim nächsten Mal.
Bedenkt uns bitte mit Kaffee, eins, drei, fünf oder zehn. Uns ist es egal, wir nehmen alle 🙂
Und ich bedanke mich ganz herzlich beim lieben Kai.
Tschüss, bis zum nächsten Mal!
Kai
Gerne. Tschüss, Pfiffiküsschen!