Episode 29: mit einem Status Run zum Senator oder Frequent Traveller.
Hey, hallo und herzlich willkommen im True Miles Podcast mit Kai Berke und mir, Wolfram Kläger.
Hier geht es ums Reisen und zwar um großartige Reisen, das so günstig wie möglich. In diesem Podcast lernst du, wie das funktioniert mit Business in First Class, wie du am besten Meilen sammelst, Prämienflüge bekommst und noch viel mehr.
Schön, dass du heute dabei bist. Auf geht’s!
Kaum eine Änderung der letzten Jahre hat so heftige Reaktionen in der Vielfliegergemeinde hervorgerufen, wie das neue Statussystem von Miles & More.
Haben wir auch schon mal eine Episode gemacht.
Heute wollen wir uns mit der Frage befassen, ob bei Miles & More der Status eigentlich wirklich schwieriger geworden ist. Schwieriger zu erfliegen und natürlich Tipps geben, wie du am schnellsten zu dem Status kommst, den du erreichen willst, deinen Status Run.
Kai, hallo!
Hallo, Wolfram!
Bevor wir nochmal kurz zusammenfassen, was sich 2024 eigentlich geändert hat, am Statussystem von Miles & More, erklär mir nochmal
Was ist bei Miles & More ein Status?
Und welche unterschiedlichen Status gibt es überhaupt?
Ja, es gibt bei Miles & More drei verschiedene Statusstufen. Das ist einmal der Frequent Traveller, der Senator und der HON-Circle.
Und diese drei Statusstufen kommen jeweils mit einem Set an Vorteilen daher.
Das Vorteil-Set des Frequent-Traveller entspricht zum einen dem Silber-Status bei der Star-Alliance,
kommt aber on top noch zum Beispiel mit Lounge-Zugang auf Lufthansa-Flügen beziehungsweise eben auf Flügen mit einer Miles & More-Airline.
Das ist also schon ein aufgewerteter Status.
Wer viel mit Lufthansa fliegt, dem reicht im Zweifel der Frequent-Traveller, weil er eben den Kernvorteil dann schon hat.
Der Senator-Status entspricht im Großen und Ganzen dem Star-Alliance Gold-Status. Ebenfalls mit Lounge-Zugang, aber
- allianz-weitem Lounge-Zugang
- also auch bei allen Star-Alliance Partnern
- Frei-Gepäck
- die ganzen Priority-Services wie Priority-Boarding, Priority-Check-In, Priority-Gepäck
Und dann gibt es ein paar kleine Bonbons, die Miles & More eben noch oben drauf tut. Also über das, was der Star-Alliance Gold dir ohnehin bringt, gibt es eben bei Miles & More noch Upgrade-Voucher zum Beispiel, die du verwenden kannst für ein Upgrade eines Business-Class Flugs in die First-Class oder eines Economy-Flugs in die Business-Class.
Und es gibt, das haben wir beide selber gelernt, im Verlauf der letzten Folgen, es gibt ja auch die legendäre Senator-Hotline, die also Wunder-Dinge schaffen kann. Wusste ich nicht, wusste ich tatsächlich nicht, bin nie Senator gewesen. Die also Verfügbarkeiten aus dem Hut zaubert, wo es eigentlich gar keine Verfügbarkeiten gibt: die Senator-Warteliste, wo man dann eben auch mit mehreren Leuten tatsächlich Verfügbarkeiten bekommt, was immer ein großes Problem ist.
Und dann gibt es den HON-Circle, den du eben nur erreichst, wenn du ausschließlich mit Miles & More Airlines fliegst und zwar dann auch ausschließlich in der Business- und First-Class. Und dann gibt es das gleiche Set und eben noch mal wird man noch ein bisschen obendrauf gepimpt.
Der ist extrem schwer zu erreichen, so dass wir den jetzt mal überspringen.
Also jetzt haben wir die absoluten Basics aus dem Weg. Was hat sich jetzt eigentlich mit Start 2024 bei Miles & More geändert, was das Statussystem angeht im Schnelldurchlauf? Was sind die Änderungen dieses Jahr?
Was ist 2024 neu?
Genau, also es wurde umgestellt von einem Meilensystem. Vorher gab es Statusmeilen, jetzt gibt es Statuspunkte. Das klingt jetzt erstmal nur nach einer Veränderung des Namens, aber tatsächlich war die Meilengeschichte, eben die basierte auf Entfernung und Buchungsklasse. War also sehr kompliziert, auch schwer zu errechnen.
Das ist jetzt tatsächlich vereinfacht.
Jetzt gibt es nur noch Punkte, die werden unterschieden oder die Vergabe wird unterschieden nach der Länge der Strecke. Und zwar ist es eine Kurzstrecke, was im Großen und Ganzen eine Kontinentalstrecke ist.
Dann bekommt man in der Economy und Premium-Economy 20 Punkte und in der Business- und First-Class 40 Punkte.
Und bei Langstreckenflügen gibt es in der
- Economy 60
- Premium-Economy 80
- Business Class 200, deutlich mehr als Premium Economy
- und First Class 300
Fliege ich Kontinental oder Interkontinental?
Und in welcher Reiseklasse fliege ich?
Buchungsklassen spielen keine Rolle mehr.
Neu ist, dass 50 Prozent dieser Punkte, die ihr erreichen müsst, Qualifying-Points sein müssen. Qualifying-Points sind Punkte, die ihr eben mit Miles & More Airlines erfliegen könnt, also im Großen und Ganzen: Lufthansa-Gruppe und LOT Polish Airlines.
Wie viele Punkte benötigt ihr, um den Status zu erreichen?
Das sind
650 Punkte für den Frequent-Traveller
325 davon müssen eben Qualifying-Points sein, Lufthansa-Punkte nenne ich sie mal.
2.000 Punkte für den Senator-Status
1.000 Punkte Lufthansa-Qualifying Points
6.000 Punkte für den HON-Circle Status
6.000 HON-Circle Meilen, denn die bekommt man, wie gesagt, ausschließlich mit Miles & More Meilen und ausschließlich in der Business- und in der First-Class.
Und was den größten Aufruhr verursacht hat und was wahrscheinlich auch die empfindlichste Veränderung ist, dass der Status nur noch ein Jahr gilt. Also das tote Jahr fällt weg und man hat nur noch ein Jahr.
Da kommen wir gleich auch nochmal drauf, wenn es um den Senator vor allem geht. Da gab es, glaube ich, auch eine Menge Aufregung.
Aber zunächst nochmal zum Frequent-Traveller.
Mit Segmenten qualifizieren?
Gibt es tatsächlich keine Möglichkeit mehr, sich für den Frequent Traveller mit Segmenten zu qualifizieren?
Das habe ich noch nicht begriffen.
Also früher war es wohl so, dass man sich mit Segmenten qualifizieren konnte und das fällt jetzt weg. Oder doch nicht ganz?
Naja, genau. Es gab die Möglichkeit im Rahmen einer Silver-Challenge hieß es, glaube ich, damals. Und die war inoffiziell, aber sie wurde jedes Jahr verlängert. Konnte man sich mit 30 Flugsegmenten qualifizieren, für den Frequent-Traveller. Da wurde nicht unterschieden, ob es ein Business-Class, ein First-Class Segment ist, ob es ein Kurzstrecken-Segment oder ein Langstrecken-Segment ist. Es gab immer genau ein Segment. Und davon musste man 30 machen.
Wenn du 30 mal in der First-Class geflogen bist, dann hattest du 30 Segmente. Wenn du 30 mal Economy von Frankfurt nach Hamburg geflogen bist, waren es auch 30 Segmente.
Verstehe sogar ich.
Ist auch vergleichsweise leicht gewesen.
Aber natürlich auch ein bisschen unfair. Denn man fliegt ja eben nicht nur Hamburg-München, wenn man nicht Business-Kunde ist, sondern man fliegt ja zum Beispiel auch mal Langstrecke und dann hat man trotzdem nur ein Segment bekommen.
Dadurch, dass es jetzt ein Punktesystem gibt und diese Punkte eben für Flüge vergeben werden und es immer die gleichen Punkte sind, kann man die natürlich in Segmente umrechnen!
Also wenn man 650 Punkte braucht für den Frequent-Traveller, dann wären das 33 Segmente, in der Economy, Oneway, also einfach, einmal hoch, einmal runter, hast du 660 Punkte und dann hast du deine Punkte … das sind drei Segmente mehr als vorher.
Und dafür bekommt man jetzt eben für ein Business-Class Segment schon 40 Punkte.
Das ist das Doppelte.
Damit würde dann schon, wenn du mehrmals Business-Class auf der Kurzstrecke fliegst, würden da schon Segmente entfallen. Und wenn du nur ein einziges Mal Business-Class auf der Langstrecke fliegst mit einem Zubringer, also das typische Beispiel, du fliegst von Hamburg nach Frankfurt und von Frankfurt weiter nach New York, in der Business-Class, dann bekommst du für die beiden Langstrecken-Segmente jeweils 200 Punkte, sind 400. Und für die beiden Zubringer-Segmente jeweils 40 Punkte, sind 80, insgesamt 480 Punkte.
Das heißt, für vier Segmente hast du schon 480 Punkte!
Das macht den Frequent-Traveller natürlich deutlich leichter zu erreichen, weil du dann nur noch 160 Punkte benötigst und das mit ein paar Segmenten dann relativ schnell abgefrühstückt hast.
Also wenn man diese Segment-Qualifikation, wenn man diese Logik weiter verfolgt, dass man eine bestimmte Anzahl an Segmenten braucht, dann wird das jetzt deutlich leichter, weil du brauchst eigentlich nur einmal auf der Langstrecke Business-Class fliegen und dann bist du schon in Schlagweite zu den 650 Punkten.
Außerdem: die alte Regel, die galt ausschließlich für Lufthansa und Co. Also ausschließlich Segmente zählten, die man mit Lufthansa geflogen ist oder eben den anderen Miles & More Airlines. Und jetzt kannst du mindestens die Hälfte, du kannst ja Hälfte Qualifying-Points, Hälfte Star-Alliance, jetzt kannst du also auch die Hälfte der Punkte erfliegen oder Segmente erfliegen mit Star-Alliance Partnern.
Das macht die Sache erheblich leichter!
Also gerade für Leute, die eben nicht nur Lufthansa fliegen, ist der Frequent-Traveller eigentlich relativ schnell in der Tasche.
Also, habe ich verstanden, nehme ich mit, jetzt. Der Frequent-Traveller, der ist eigentlich kein Thema, kein Grund, sich aufzuregen.
Aber jetzt kommen wir zum Senator!
Was ist neu am Senator-Status?
Viele langjährige Senatoren haben angekündigt, Miles & More den Rücken kehren zu wollen, wegen den Änderungen am Statussystem. Manche wollen deswegen sogar nicht mal mehr mit Lufthansa fliegen.
Wer es glaubt.
Kai, ist es tatsächlich jetzt so schwierig geworden, den Senatorstatus zu erreichen?
Oder wenn man ihn mal hat, den Senatorstatus zu halten?
Wie bekommt man denn diese 2.000 Punkte in dem neuen System?
Ich glaube, der Ärger, der sich da entzündet hat bei den Senatoren, der ging nur vordergründig gegen das neue Statussystem. Und was dahinter steckte, war, glaube ich, am Ende, dass einem das tote Jahr abgenommen wurde, das zweite Jahr Mitgliedschaft. Weil jetzt muss man eben jedes Jahr, ist man immer in der Eieruhr, man ist immer im Hamsterrad, man ist immer im Qualifikationsstress.
Das ist natürlich nervig.
Man muss halt doppelt so viel fliegen.
Nun fliegen ja Vielflieger ohnehin viel. Und Leute, die sich für einen Status qualifizieren wollen, die fangen ja in der Regel auch nicht bei Null an, sondern die haben ohnehin ein bestimmtes Set an Flügen geplant, fürs Jahr.
Dann gibt es eben Leute, die mit dem gleichen Set, das sie bisher geflogen sind, auch bequem die 2.000 Punkte vollbekommen.
Und es gibt Leute, die müssen an der einen oder anderen Stelle nochmal nachsteuern.
Das ist, glaube ich, der Unterschied bei der Geschichte.
Trotzdem, 2.000 sind natürlich schon auch eine ambitionierte Zahl, wenn man sie jedes Jahr erreichen muss. Und deshalb würde ich, wenn man mich fragt, welchen Status in der Star-Alliance würde ich empfehlen?
Na, welcher ist am leichtesten zu erfliegen?
Würde ich natürlich niemals "Miles and More" sagen!
Aber, weil es viele Leute gibt, die sich einfach dafür interessieren, wie kriege ich den denn jetzt, habe ich mir ein paar Sachen ausgedacht. Das ist jetzt auch nichts, was so wahnsinnig schwer ist. Das steht ja sozusagen … durch die neue Aufteilung steht ja fest, wie man fliegen muss und von wo man nach wo fliegen muss, um die Punkte zu bekommen.
Ja, da kann ich jetzt ein paar Tipps geben.
Daher rührt auch der Begriff "Status Run", den wir schon im Titel haben.
Status-Run (3 Beispiele)
Es sind Beispiele, wie ich auf dem schnellsten Weg zum Senator-Status zum Beispiel komme, oder zum Traveller-Status.
Genau.
Früher war es so, dass ein Status-Run dann gestartet wurde, wenn man so kurz vor Jahresende, fehlten einem irgendwie noch ein paar Meilen, ein paar Status-Meilen. Und wenn es daran gescheitert wäre, gerade bei 100.000 Meilen und dann fehlen dir 2.000, 3.000, dann macht man einfach noch mal sinnlose Flüge, um diese 3.000 Meilen noch zusammen zu bekommen.
Und das nennt man dann einen "Status Run".
Dann gibt es aber auch Leute, die sagen, ich will den Status wirklich möglichst schnell in der Tasche haben. Und deshalb fange ich am Jahresanfang gezielt an, mit zwei, drei durchoptimierten, kostenoptimierten Routings und Flügen, mache ich den Status fertig und danach fliege ich nur noch für den Spaß, sozusagen.
Also jetzt zu den Beispielen!
Umsteigeverbindungen buchen
Worauf es ankommt, ist, dass man eben Umsteigeverbindungen bucht, weil es dann, es wird ja nach Segment bepreist und jedes Segment bringt eben entsprechende Punkte. Deshalb ist das Wichtigste eben Umsteigeverbindungen und idealerweise Umsteigeverbindungen, die
Ideal: über drei Kontinente
Wir haben ja bei den Prämienflügen, haben wir zu Miles & More gerade erst gelernt, um Gottes Willen, Vorsicht, wenn ihr eine dritte Region berührt, dann werden die Prämienflüge viel teurer.
Hier bei der Statusqualifikation: ganz andere Geschichte!
Da ist es so, dass das quasi das Optimale ist, dass man von einer Region oder von einem Kontinent über einen zweiten Kontinent auf einen dritten Kontinent fliegt, weil das die meisten Punkte gibt.
Die kontinentalen Segmente in der Business-Class geben 200 Punkte und die interkontinentalen Segmente in der Business-Class geben 200 Punkte.
Und wenn du dich innerhalb von Europa bewegst, dann sind das immer nur 40 Punkte.
Also es ist schon ein deutlicher Multiplikator, wenn man eben über eine Kontinentalgrenze fliegt!
Und es ist so, dass Miles & More ein bisschen getrickst hat. Die haben nicht die Kontinentalgrenzen so gelegt, wie sie geografisch festliegen. Sondern sie haben eben Nordafrika noch zu Europa gepackt. Das macht durchaus Sinn, weil die Flugzeuge, die da eingesetzt werden, sind die gleichen kleinen Flugzeuge, Kurzstreckenflugzeuge, wie sie innerhalb von Europa benutzt werden. Und deshalb kann man das durchaus machen. Da verschiebt sich dann also die Kontinentalgrenze eben nur ein paar Kilometer weiter nach Afrika rein.
Also Kairo, Ägypten zählt zu Europa.
Tel Aviv, Israel beispielsweise zählt zu Asien.
Das sind so die beiden Ausnahmen von den Kontinentalgrenzen.
Ansonsten gelten die üblichen Kontinentalgrenzen.
So, jetzt gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, auch günstigen Möglichkeiten. Es soll ja möglichst wenig Geld kosten, eben über Kontinentalgrenzen zu fliegen. Und der erste Tipp ist der billigste Interkontinentalflug, den man bei Lufthansa bekommen kann. Und das sind
Flüge von Helsinki nach Kuwait
Okay, ich lerne ja nie aus!
Genau. Wir haben ja schon öfter mal gesagt oder gleich in unserer allerersten Folge ging es um die Frage, wie man günstige Cash-Tickets bekommt.
Und das ist jetzt genau der Punkt, an dem wir jetzt sind. Wir brauchen günstige Cash-Tickets, um unseren Status möglichst günstig zu erfliegen. Und günstige Cash-Tickets, haben wir seinerzeit gesagt, die gibt es dann, wenn man eben nicht aus Deutschland abfliegt, sondern aus einem Nachbarland. Und da gibt es von Lufthansa den
Lufthansa Destination Finder
auf der Webseite. Den verlinken wir mal unten in der Description. Und wenn ihr den benutzt, dann verdienen wir da sogar noch einen Prozent an Provision.
Da kann man eben gucken, mit diesem Destination Finder. Man gibt einfach einen Abflugort ein. Von irgendwo außerhalb von Deutschland. Und dann werden einem die günstigsten Ziele angezeigt. Kann man dann auch noch sortieren, dass einem dann nur eben die interkontinentalen Sachen angezeigt werden. Und dann kommt man eben bei Helsinki nach Kuwait für 1.080 Euro.
Und das ist ein relativ fixer Preis, den es schon seit einem Jahr gibt. Und ich hatte vermutet, weil der natürlich nicht nur mir aufgefallen war, sondern auch anderen Bloggern, die haben dann alle gesagt, "Flieg nach Kuwait! Flieg nach Kuwait! Ist wahnsinnig billig!"
Und bekommt jetzt 200 Punkte hin, 200 Punkte zurück, für das Segment von Helsinki nach Frankfurt gibt es noch mal 40 Punkte, hin und zurück 80 Punkte.
Das heißt, dieser ganze Flug bringt 480 Punkte für 1.080 Euro!
Also hat man fast den Frequent-Traveller schon zusammen.
Und du musst ja auch noch irgendwie nach Helsinki hinkommen und wieder zurück. Das heißt, dieser Positionierungsflug, so nennt man das im Fachchinesisch, der bringt dann ja auch noch mal wieder Punkte, wenn du mit Lufthansa fliegst.
So, kurzum, du bist in Kuwait, hast schon mal 480 Qualifying-Points mit Lufthansa im Sack.
Was machst du jetzt in Kuwait?
Warst du schon mal in Kuwait?
Ich habe keine Ahnung, was man in Kuwait macht!
Ich war nie in Kuwait. Ich habe auch keine Lust, nach Kuwait zu fliegen, wenn ich ehrlich bin.
Was würde ich also machen?
Ich würde gucken, wie ich von Kuwait auf einen weiteren Kontinent komme, möglichst günstig. Idealerweise mit einem Umstieg in einen dritten, auf einem dritten Kontinent.
Und zack, was bietet sich da an?
Wir fliegen über Kuwait, von Kuwait über Ägypten, Europa, haben wir gerade gelernt, zum Beispiel nach Addis Abeba, Ethiopian Airlines, Star-Alliance Mitglied, Ägypten, Egypt-Air, auch Star-Alliance Mitglied.
Das heißt, wir fliegen von Kuwait über Kairo nach Äthiopien.
Das sind drei Kontinente, wir fliegen von Asien über Europa nach Afrika und bringt uns deshalb 200 Punkte fürs erste Segment, 200 Punkte fürs zweite Segment und nochmal jeweils 200 Punkte auf dem Rückflug, sind 800 Punkte für einen Flug.
Dann kommen wir in Kuwait an und fliegen unseren Flug wieder zurück nach Helsinki und weiter nach Frankfurt.
Das heißt, mit einer Reise haben wir 800 Punkte, die keine Qualifying-Points sind, aber Star-Alliance Punkte.
Und wir haben 480 Punkte für den Flug nach Kuwait, Qualifying-Points.
Sind wir also schon bei 1.280 Punkten mit einer einzigen Reise!
Dieser Flug nach Kuwait, wie gesagt, 1.100 Euro ungefähr, um den Dreh, ein bisschen weniger. Gibt es jeden Monat, fast jeden Monat gibt es Angebote zu dem Preis. Also es ist nicht so, dass man da suchen muss, sondern die sind über das ganze Jahr hinweg eigentlich immer zu dem Preis zu buchen.
Und der zweite Flug, den habe ich gefunden für 1.500 Euro ungefähr.
Also: für die 1.280 Punkte plus den Zubringer nach Helsinki zahlt ihr also irgendwas bei 2.500 Euro.
Das ist für so einen großen Schritt Richtung Status ist das vergleichsweise günstig.
Normale Menschen würden sich sagen, wer zum Teufel fliegt für Punkte nach Kuwait und dann weiter nach Äthiopien?`
Ja, also ich bitte dich!
Genau die Reaktion habe ich natürlich auch bekommen. Und ich habe gesagt, ich würde es auch nicht machen, weil ich meinen Status nicht bei Miles & More machen würde!
Aber ihr wollt den Status bei Miles & More haben. Also hört euch jetzt an, was ich zu sagen habe.
Vielen Leuten ist dann aufgefallen, nach Kuwait brauchst du ein Visum, Äthiopien brauchst du ein Visum. Und so richtig Bock hat man auf die beiden Länder auch nicht. Und umsteigen in Kairo ist auch Pain in the Ass, weil das einfach ein fürchterlicher Flughafen ist.
Geht es nicht ein bisschen freundlicher, Berke?
Ja, und dafür haben wir ja den lieben Kai!
Genau, hier werden Wünsche erfüllt!
Oslo – Nairobi
Fliegt einfach nach Oslo, ist aus Skandinavien und gar nicht so weit weg von Helsinki. Denn von Oslo geht es relativ günstig nach Nairobi, Kenia.
Noch irgendjemand was zu meckern?
Das ist schon mal besser als Addis Abeba.
Würde ich auch sagen. Ist ein bekanntes Ferienziel, Kenia. Hat einen schönen Strand. Visum kann man online beantragen, kostet nicht viel Geld. Also das kann man machen. Und es bringt im Zweifel erstmal die gleichen Punkte wie der Kuwait-Flug, nämlich 480.
Ihr fliegt nach Oslo, für den Zubringer gibt es wieder Punkte. Von Oslo fliegt ihr über München weiter nach Nairobi. Nach München 40 Punkte Business-Class, Nairobi 200 Punkte, das Ganze zurück 480 Punkte.
Jetzt sitzt ihr in Nairobi.
Okay, es ist nicht wie in Kuwait. Man könnte in Nairobi auch irgendwas anfangen. Aber man kann natürlich auch da gucken, wie kommt man jetzt von Nairobi nach Asien?
Im Grunde genommen der gleiche Trick wie mit Kuwait.
Ihr könnt für richtig kleines Geld, also für 1.200 Euro, habe ich da Flüge gefunden, könnt ihr von Nairobi über Kairo, Kairo bleibt einem nicht erspart, ist das einzige Star-Alliance Mitglied, das da funktioniert, nach Dubai fliegen.
Dubai, schöne Ecke eigentlich.
Und bringt im Ergebnis die gleichen Punkte wie diese fürchterliche Geschichte mit Addis Abeba und Kuwait.
Dann habt ihr die gleichen Punkte für ungefähr das gleiche Geld. Der Flug nach Nairobi ist ein bisschen teurer als der Flug nach Kuwait. Dafür ist der Flug nach Dubai dann ein bisschen günstiger als der Flug nach Addis Abeba.
Kurzum, so ungefähr kommt ihr aufs Gleiche raus.
Also man kann schneller und günstiger nach Dubai kommen, aber dann hat man keine Statuspunkte!
Genau, und darum geht es uns ja hier in dieser Folge. Wir wollen ja den Leuten erklären, wie ihr möglichst schnell und möglichst zeitoptimiert und auch kostenoptimiert eben zu euren Punkten kommt!
1.280 Punkte reichen natürlich noch nicht für den Senator. Aber Hilfe naht!
Amsterdam – Bogotá
Wir fliegen von Amsterdam nach Kolumbien!
Ist jetzt ein bisschen teurer geworden in den letzten Monaten. Offensichtlich auch, weil da jemandem aufgefallen ist, bei Lufthansa, dass sich das gut als Status-Run eignet.
Wir fliegen also von Amsterdam nach Frankfurt und von Frankfurt weiter nach Bogotá. Und von Bogotá fliegen wir mit Avianca, unserem Star-Alliance Freund in Kolumbien, noch weiter nach Cali. Mittlerweile ist das ein schöner Urlaubsort.
Man kann auch alternativ nach Medellin.
Da geht es hin für 1.500 Euro.
Vor ein paar Monaten gab es das noch für 1.300 Euro.
Jetzt kostet es eben ungefähr 1.500 Euro.
Dann sitzt ihr da in Kolumbien, könnt Urlaub machen. Oder aber ihr könnt von Kolumbien weiterfliegen über Panama nach Peru, nach Lima.
Denn in Panama, Nordamerika, beziehungsweise Nord- und Mittelamerika, also andere Zone, da sitzt das Star-Alliance Mitglied Copa, Copa-Airlines. Und man kann also, es ist dann wieder ein Interkontinentalflug.
Du fliegst also von Südamerika nach Nordamerika, 200 Punkte. Und du fliegst zurück nach Peru, also nach Südamerika, und bekommst nochmal 200 Punkte.
Und was machst du in Peru? Machu Picchu?
Könnte man einbauen!
Ne, dachte ich mir auch!
Also Peru, eigentlich schöne Gegend. Wer da kulturell ein bisschen interessiert ist und sich da alte Tempel angucken will, ist da genau richtig.
Und das Schöne an diesem Routing ist, dass es diesen Flug von Cali über Panama nach Peru für ungefähr 800 Euro in der Business-Class gibt, hin und zurück.
Das heißt insgesamt 2.300 Euro.
Und du hast auch wieder, hast sogar noch 80 Punkte mehr, weil du ja noch mit Avianca den Abbringer nach Cali hast.
Bist du dann also schon bei 1.360 Punkten.
Und wärst dann insgesamt, wärst du damit dann locker über die 2.000 Punkte drüber!
Also das sind zwei Routings, mit denen man schon mal eine Menge Punkte von der Uhr bekommt, mit einer einzigen Reise.
Ne, ihr macht zwei Wochen Urlaub, fliegt entweder nach Nairobi und weiter nach Dubai oder fliegt nach Kolumbien und weiter nach Peru. Sind durchaus attraktive Ziele, wo man irgendwie auch was erleben kann. Also wo man nicht nur wegen der Punkte hinfliegen muss, sondern weil das auch schön ist, da jeweils, und hat dann eben nebenbei für vergleichsweise wenig Geld eine Menge Punkte mitgenommen.
Und dann als letztes gibt es noch die Möglichkeit:
Israel – USA
Ich rate eigentlich immer davon ab, nach Israel einfach nur aus Spaß zu fliegen, weil wer mal in Israel gewesen ist und die Sicherheitsvorkehrungen da mitgemacht hat, das ist kein Spaß.
Also wenn man nach Israel fliegt, dann sollte man das tunlichst vermeiden, hinzufliegen und am nächsten Tag wieder wegzufliegen. Und das womöglich viermal hintereinander machen, weil es ja jedes Mal 400 Punkte gibt. Das wird da nicht gerne gesehen, glaube ich.
Aber Israel ist ein tolles Land!
Es gibt auch eine Menge zu sehen.
Und wenn da nicht gerade Krieg ist, dann kann man da eben auch sehr schnell und relativ kostengünstig hinfliegen.
Anfang des Jahres gab es einen Flug mit Lufthansa. Da musste man sich nach Athen positionieren. Und dann konnte man von Athen über Frankfurt oder München nach Tel Aviv fliegen.
Ähnliche Geschichte, die gleichen 480 Punkte.
Tel Aviv ist ja wie gesagt Asien, also 200 Punkte für das Langstrecken-Segment.
Hin und zurück 400 und von Athen 40 jeweils, also 480.
Der Vorteil bei diesem Routing war, dass es das jedenfalls Anfang des Jahres für 300 Euro gegeben hat.
Also 480 Punkte, wo man das auch alles Qualifying-Points, alles Lufthansa-Points, für 300 Euro.
Das wird jetzt ein bisschen teurer sein, aber das ist wahrscheinlich eine der günstigsten Verbindungen, die man "interkontinental" eben nach Israel fliegen kann.
Und wenn man das einmal macht, um tatsächlich Urlaub zu machen, in Israel, dann kann man die Punkte auch durchaus mitnehmen.
Daneben, das ist jetzt nicht so richtig praxistauglich, aber würde auch eine Menge Punkte bringen, gibt es auch jede Menge sehr günstige Verbindungen von Israel in die USA.
Israelische Juden fliegen sehr häufig zurück in die Heimat und deshalb gibt es da jede Menge Verbindungen und die sind relativ günstig. Ich habe Flüge gefunden von Tel Aviv über Warschau, also mit LOT Polish-Airlines und damit auch ein Miles and More Mitglied und damit auch Qualifying-Points, über Warschau nach JFK, nach New York und eben wieder zurück bis Tel Aviv, für 1.200 Euro, 1.300 Euro ungefähr.
Also auch sehr, sehr günstig.
Dann braucht ihr ja noch den Positionierungsflug nach Tel Aviv, weil ihr ab Tel Aviv losfliegt. Das wären dann nochmal 400 Punkte hin und zurück, mit einer Umsteigeverbindung sogar 480.
Hat man dann also auch sehr schnell sehr, sehr viele Punkte zusammen, für relativ wenig Geld.
Das sind so ein paar Möglichkeiten!
Es gibt natürlich noch mehr, immer dann, wenn man sich an einer Kontinentalgrenze befindet. Dann kann man halt einfach hin und her fliegen.
So die ersten Ideen damals, als dieses neue Statussystem vorgestellt wurde, die haben gesagt, okay, dann fliegst du einfach von Ägypten, Europa, nach Tel Aviv, Asien und fliegst einfach immer hin und zurück. Das ist ein 45-Minuten Flug und das machst du in einer Woche dann irgendwie drei, vier Mal und dann hast du deinen Senatorstatus für ein paar Euro 50.
Ja … genau … kann man machen, aber macht man auch nur einmal!
Also so geht es eben an jeder Kontinentalgrenze, auch zwischen Südamerika und Nordamerika lassen sich noch andere Geschichten finden.
Würde ich das machen?
Natürlich nicht!
Ich würde keinen Senatorstatus erfliegen und dafür viel Geld ausgeben.
Wer ohnehin fliegt und wer noch eine Inspiration braucht für eine Strecke, mit der man auch gleichzeitig viele Punkte machen kann, für wenig Geld, für den kann das ja vielleicht ein Anreiz sein.
Ja, und ich denke, vielen Zuschauer:innen wird es ähnlich gehen wie mir. Ich habe jetzt auch nicht vor, jedenfalls nicht ganz oben auf meiner Bucketlist steht irgendwie der Senatorstatus oder sowas. Aber allein, wenn ich dir zuhöre, Kai, lerne ich einfach dazu.
Einer von den Zuschauern hat es auch kürzlich mal geschrieben: Es sind die Nebensätze vom lieben Kai, die einen erstmal in die Verwirrung stürzen, aber wo man dann einfach daraus lernt, wie die ganze Mechanik eigentlich funktioniert,
bei der Vielfliegerei und dafür bin ich sehr dankbar!
Also wie gesagt, der Senatorstatus, der interessiert mich vielleicht nächstes Jahr. Aber erstmal will ich verstehen, wie funktioniert die Vielfliegerei und wo sind die Spielfiguren? Wo sind die Parameter in dem System, an denen ich schrauben und tüfteln kann, um mir tolle Erlebnisse letztlich zu ermöglichen.
Ganz herzlichen Dank, lieber Kai!
Du hast mir versprochen ist, es wird eine kurze Folge.
Das war gelogen!
Als ich 30 Minuten gesehen habe, bin ich sofort verstummt …
Wir machen ja noch viele, viele Folgen.
Ganz herzlichen Dank auch diesmal fürs Zuschauen und fürs Zuhören!
Wir blenden den Kaffee-Button natürlich wieder ein.
Und ich sage auch wieder:
ist genau die richtige Adresse, wenn du Fragen, Wünsche, Träume, Ideen zum Podcast hast.
Wir lesen alle, ob wir alle gleich sofort beantworten.
Das habe ich schon mal erwähnt. Das ist nicht mehr so gewährleistet, weil es halt einfach ein bisschen viel wird, allmählich.
Aber wir geben uns Mühe!
Und es gibt auch neue Angebote.
Schau dir nochmal genau an, was der Kanal bei YouTube in den nächsten Tagen eröffnet.
Jedenfalls ganz herzlichen Dank, Kai für diesmal.
Bis zum nächsten Mal!
Und jetzt bleibt wirklich nur noch Tschüss zu sagen.
Tschüss Kai!
Und tschüss!