Die Wenigsten haben Air Dolomiti auf dem Schirm, wenn es um die Airlines der Lufthansa Group geht. Viele sagen der kleinsten Airline im Lufthansa Konzern eine Fusion voraus, wenn Lufthansa den Alitalia- Nachfolger ITA Airways übernimmt. Dem widerspricht Lufthansa Chef Carsten Spohr vehement – man brauche Air Dolomiti nach der ITA Airways Übernahme mehr denn je. Welche Rolle Air Dolomiti zukünftig beim Kranich spielen wird, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Air Dolomiti – Lufthansa Feeder für die Drehkreuze
Seit 20 Jahren gehört die italienische Regional- Airline Air Dolomiti inzwischen zum Lufthansa Konzern. Doch die Italiener mit Hauptsitz in Verona und einer Deutschland GmbH in München erledigen weiter geräuschlos ihren Job. Der Job ist vornehmlich der Transport von Passagieren von kleinen norditalienischen Flughäfen zu den Drehkreuzen des Mutterkonzerns in München und Frankfurt. Air Dolomiti selbst hat sein Drehkreuz nicht in Italien sondern ebenfalls in München, wo man wie die Konzernmutter aus Terminal 2 operiert.
Während die anderen Lufthansa Tochter- Airlines Austrian, SWISS, Brussels oder Discover ihre eigenen Langstrecken bedienen, ist Air Dolomiti ein klassischer Feeder für die Lufthansa. Für ihre Aufgabe ist die Airline mit inzwischen 20 Embraer Jets (17 Embraer 195, 3 Embraer 190) bestens ausgestattet. Über zwei Millionen Passagiere beförderte Air Dolomiti vor Corona im Jahr. Neben dem Italien- Geschäft betreibt Air Dolomiti auch eine Reihe von Verbindungen zu europäischen Flughäfen im Wetlease.
Keine Angst vor Fusion mit ITA Airways
Nun, da sich die Lufthansa Übernahme des Alitalia Nachfolgers ITA Airways augenscheinlich in der Endphase befindet, kommen auch Fragen zur Zukunft von Air Dolomiti wieder auf. Lufthansa würde seine kleine Tochter alsbald mit ITA fusionieren, um eine starke Marke auf dem italienischen Markt zu etablieren, heißt es da. Doch mit derlei Gerüchten geht man bei Air Dolomiti gelassen um und hat den Lufthansa Boss Carsten Spohr dabei hinter sich. Der hatte schon mehrfach verkündet, dass eine Übernahme von ITA Airways die Stellung von Air Dolomiti eher stärken würde als schwächen.
Wie bei den anderen Konzerntöchtern auch plant Lufthansa, ITA Airways als eigenständige Airline mit Langstreckennetz zu erhalten. Air Dolomiti würde also neben der Rolle des Feeders für die Lufthansa Drehkreuze auch einen ITA Hub in Rom mit Passagieren füttern können. Dazu ist die starke Position an den norditalienischen Flughäfen geradezu ideal.
Für Air Dolomiti bieten sich daher mit einer Übernahme von ITA Airways zusätzliche Chancen – und sollte die Übernahme doch noch unerwartet an den EU- Wettbewerbshütern scheitern, macht man in Verona einfach weiter wie bisher.
Fazit
Air Dolomiti wird durch eine Übernahme von ITA Airways durch den Lufthansa Konzern eher gestärkt als geschwächt. Schließlich liegt das Geschäftsmodell der kleinen italienischen Airline gerade auf dem Geschäft mit Zubringern zu den großen Drehkreuzen der Konzernschwestern. Käme mit Rom ein weiterer großer Langstrecken- Hub hinzu, würde dies zusätzliches Potential für Air Dolomiti bedeuten, die gerade an kleinen Flughäfen in Norditalien besonders stark sind.
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