Das südamerikanische Star Alliance Mitglied Avianca aus Kolumbien ist als Airline vermutlich den wenigsten bekannt. Tatsächlich betreibt Avianca nur wenige Strecken nach Europa. Doch deren Vielfliegerprogramm Lifemiles ist hoch attraktiv und trotz einiger Verschlechterungen in letzter Zeit wie der aktuellen Entwertung des Award Charts immer einen Vergleich wert. In diesem Guide befassen wir uns zunächst einmal mit den Grundlagen von Lifemiles und erklären, wie ihr Prämienflüge mit LifeMiles buchen könnt. Dazu gibt es natürlich auch unsere persönlichen Sweet Spots zum LifeMiles Programm.
Lifemiles von Avianca ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil es eines von wenigen Vielfliegerprogrammen ist, das die Treibstoffzuschläge genannten Airline- Zuschläge auf Prämienflüge nicht weitergibt. Diese summieren sich bei Lufthansa z.B. auf mehrere Hundert Euro je Richtung und führen zu Zuzahlungen im Bereich von 1000 Euro auf einen Prämien- Returnflug in die USA. Avianca gehörte zu den ersten einer Reihe Airlines, die durch die Corona Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geriet und Insolvenz anmelden musste. Für viele Airlines wurden die Vielfliegerprogramme während der Pandemie zu einer wichtigen Umsatzquelle und auch LifeMiles hat noch aggressivere Meilensales mit bis zu 200% Bonus aufgelegt. Mittlerweile konnte Avianca das Insolvenzverfahren erfolgreich abschließen. Damit ist beim Meilenkauf das Risiko eines Totalverlustes gebannt – allerdings sind die Boni nun auch wieder auf Normalgröße geschrumpft.
Es ist bei den regelmäßigen, ungefähr monatlichen Sales trotzdem möglich, Meilen für unter 1,2 Cent zu kaufen, was ein hervorragender Wert ist.
Welche Prämienflüge kann ich bei LifeMiles buchen?
Der größte Vorteil einer Flugallianz aus der Sicht der Passagiere ist wohl die gegenseitige Anerkennung von Vielfliegerprogrammen. Ihr könnt nicht nur jeden Star Alliance Flug bei jedem beliebigen Partner gutschreiben lassen. Es ist auch möglich, Prämienflüge mit einer Star Alliance Airline beim Vielfliegerprogramm jeder anderen Star Alliance Airline zu buchen. Ihr könnt also Prämienflüge mit Lufthansa bei Krisflyer, Aeroplan oder eben auch LifeMiles buchen.
Oft ist es so, dass die kleineren unbekannten Partner in der Star Alliance die attraktivsten Vielfliegerprogramme haben. Schließlich leisten diese einen erheblichen Beitrag zum Gesamtumsatz einer Airline. In einigen Fällen – wie bei der kolumbianischen Avianca – ist das Vielfliegerprogramm sogar bekannter und populärer als die Airline selbst.
Avianca ist das einzige Star Alliance Mitglied in Südamerika und betreibt ein Streckennetz, das im Großen und Ganzen auf Lateinamerika und einige Verbindungen in die USA beschränkt ist. Heute fliegt Avianca in Europa nur noch Paris, Madrid, Barcelona und London an. Die ohnehin schon nicht so erfolgreichen Flüge von Bogota nach München sind jedenfalls nach Corona nicht wieder aufgenommen worden. Wer also keine Rundreise durch Südamerika plant, hat gute Chancen, nie in einem Flugzeug von Avianca zu sitzen. Verpassen werdet ihr wenig – Avianca setzt selbst auf Mittelstreckenflügen von sechs Stunden oft kleine Flugzeuge ohne Business Class ein. Die Business Class Sitze wurden im Zuge der Umwandlung von Avianca in einen Billigflieger ausgebaut und durch weitere unbequeme Economy Sitze ausgetauscht. Eine Business Class bietet Avianca daher nur noch im Dreamliner B787 an, der neben den Strecken nach Europa einige wenige Strecken in Lateinamerika und in den USA bedient.
Star Alliance Prämienflüge bei Lifemiles buchen
Aber ihr müsst mit euren LifeMiles, der Programmwährung des gleichnamigen Vielfliegerprogramms von Avianca, auch keine Flüge der eigenen Airline buchen. Besser eingesetzt sind LifeMiles für Business Class Flüge von Star Alliance Partnern. Für folgende Mitglieder der weltweit größten Allianz könnt ihr mit LifeMiles Prämienflüge buchen.
- Aegean Airlines (Griechenland)
- Air Canada (Kanada)
- Air China (Volksrepublik China)
- All Nippon Airways (Japan)
- Air India (Indien)
- Air New Zealand (Neuseeland)
- Asiana Airlines (Südkorea)
- Austrian Airlines (Österreich)
- Avianca (Kolumbien)
- Brussels Airlines (Belgien)
- Copa Airlines (Panama)
- Croatia Airlines (Kroatien)
- Egypt Air (Ägypten)
- Ethiopian Airlines (Äthiopien)
- EVA Air (Taiwan)
- LOT (Polen)
- Lufthansa (Deutschland)
- SAS Scandinavian Airlines (Dänemark/Norwegen/Schweden)
- Shenzhen Airlines (Volksrepublik China)
- Singapore Airlines (Singapur)
- South African Airways (Südafrika)
- Swiss (Schweiz)
- TAP Portugal (Portugal)
- Thai Airways International (Thailand)
- Turkish Airlines (Türkei)
- United Airlines (USA)
Ihr könnt also nicht nur Prämienflüge bei Avianca selbst buchen, sondern bei allen diesen Airlines – aber es gibt ein paar Einschränkungen bei der Buchung von First Class Flügen. Diese sind bei Lufthansa nur 14 Tage im Voraus zu buchen und für Singapore Airlines First Suites und Swiss First Class gibt es bei Partnern gar keine Prämienverfügbarkeiten. Diese Einschränkung betrifft aber nicht nur Lifemiles sondern alle Star Alliance Vielfliegerprogramme.
Ansonsten hat LifeMiles Zugriff auf das gleiche Prämieninventar wie alle anderen Vielfliegerprogramme. Viele Programme reservieren zwar bestimmte Verfügbarkeiten der eigenen Airline für die Mitglieder des eigenen Programms. Doch die Verfügbarkeiten, die für Partner freigegeben werden, sind auch für alle Partner grundsätzlich erstmal gleich. Wenn ihr z.B. einen Prämienflug in der All Nippon Airways First Class buchen wollt, hat LifeMiles die gleichen Verfügbarkeiten, auf die auch Miles and More zugreifen kann. Das ist jedenfalls in der Theorie so. In der Praxis veröffentlichen Vielfliegerprogramme bestimmte Verfügbarkeiten gar nicht. Vielfliegerprogramme müssen an die ausführende Airline eine Entschädigung zahlen. Das Programm hat natürlich ein wirtschaftliches Interesse daran, dass diese Entschädigung niedriger ist als der Betrag, den es mit dem Verkauf von Meilen einnimmt.
Wenn bei einigen Premium- Partnern dieses Verhältnis aus dem Ruder läuft, weil z.B. Lufthansa höhere Entschädigungen aufgrund höherer Zuschläge fordert, dann bietet das Programm diesen Flug seinen Mitgliedern entweder gar nicht mehr an – oder es erhöht die Meilenpreise, wie gerade erst im Fall der Business und First Class Flüge über den Atlantik geschehen.
Neben den Partnern aus der Star Alliance hat Avianca noch einige Partnerschaften mit allianzlosen oder allianzfremden Airlines aus der Region wie z.B. auch mit Iberia.
Wie viel kosten Prämienflüge bei LifeMiles?
Wie bei allen Airlines und Vielfliegerprogrammen setzt sich der Preis eines Prämienflüges aus zwei Komponenten zusammen. Einerseits wird eine Menge an Meilen fällig, andererseits zahlt ihr noch einen Geldbetrag. Bei vielen Vielfliegerprogrammen setzt sich dieser Geldbetrag, also die Zuzahlung, nicht nur aus staatlichen Abgaben wie Steuern und Gebühren zusammen sondern es wird oft noch ein Treibstoffzuschlag berechnet. Dieser Zuschlag klingt wie eine Klimaabgabe, ist aber keine staatliche Abgabe sondern ein Gewinnbestandteil der Airlines. Bei einigen Airlines – die Lufthansa Gruppe hat hier leider eine traurige Vorreiterrolle – betragen diese Zuschläge bis zu 300 Euro pro Strecke. Schaut euch dazu auch unsere Folge zu Treibstoffzuschlägen und wie ihr sie vermeiden könnt an.
LifeMiles dagegen gehört zu den wenigen Programmen, die diese Treibstoffzuschläge selbst nicht erheben. Doch es kommt noch schöner: Sie geben Treibstoffzuschläge auch nicht an die Passagiere weiter, wenn die Airlines sie erheben. Ihr spart also bei Prämienflügen mit Lufthansa oder SWISS mehrere Hundert Euro, wenn ihr diese bei LifeMiles bucht.
Dafür erhebt LifeMiles eine Buchungsgebühr für Prämienflüge in Höhe von 25 US Dollar. Diese werden unabhängig davon fällig, ob ihr den Flug online oder über die Hotline bucht.
Lifemiles Award Chart
Entgegen dem Trend zu dynamischen Preisen, die nicht mehr auf einem festen Award Chart basieren, sondern sich nach Angebot und Nachfrage richten, ist LifeMiles noch erfrischend altmodisch. Hier gibt es einen einzigen Award Chart für alle Airlines und dieser ist sogar öffentlich einsehbar (hier).
Allerdings ist der Award Chart nicht sonderlich übersichtlich. Es handelt sich grundsätzlich um einen zonenbasierten Award Chart. Das bedeutet, dass der Preis für einen Prämienflug davon bestimmt wird, aus welcher Zone ihr abfliegt und wo ihr landet. LifeMiles hat die Welt aber in gleich 21 Zonen unterteilt. Allein Europa besteht aus drei verschiedenen Zonen. Hier zunächst einmal ein Überblick über alle Zonen.
- Nördliches Zentralamerika: Guatemala, El Salvador, Nicaragua
- Südliches Zentralamerika: Costa Rica, Panama
- Hawaii
- Mexiko
- USA 1: US Ostküste
- USA 2: alles zwischen Ost- und Westküste
- Vereinigte Staaten 3 : US Westküste
- Restliches Nordamerika: Alaska, Kanada
- Karibik
- Nördliches Südamerika: Kolumbien, Ecuador, Peru
- Südliches Südamerika: Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Bolivien
- Brasilien
- Europa 1: Großbritannien, Skandinavien, Baltikum und – kurioser Weise – Russland
- Europa 2: Mitteleuropa mit Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande, Belgien, Spanien, Portugal, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien
- Europe 3: Südosteuropa, inklusive Griechenland und Türkei
- Nahost/Nordafrika: Maghreb, arabische Halbinsel, einige ehemalige Sowjetrepubliken
- Südafrika: Schwarzafrika
- Nordasien: China, Taiwan, Japan, Südkorea, Hongkong, Philippinen
- Zentralasien: Indischer Subkontinent plus einige ehemalige Sowjetrepubliken
- Südasien: Südostasien plus Bangladesh
- Others: Australien, Neuseeland, Südpazifik
Was kosten Lifemiles Prämienflüge mit Abflug aus Deutschland?
Da ein Chart mit 21 Weltregionen schnell unübersichtlich wird, fangen wir einfach mit den Meilenwerten für Flüge aus Deutschland in alle Welt an. Teilweise sind die Werte für Flüge aus oder nach Deutschland identisch, dann fasse ich Zonen zusammen. Außerdem beschränke ich mich auf die Werte für einen Oneway Flug in der Business/First Class.
- Mittelamerika: 75.000/90.000 LifeMiles
- Hawai: 72.000/87.000 LifeMiles
- Ganz Nordamerika: 70.000/130.000 LifeMiles
- Mexiko: 70.000/130.000 LifeMiles
- Karibik: 69.000/96.000 LifeMiles
- Südamerika Nord: 70.000/95.000 LifeMiles
- Südamerika Süd: 95.000/114.000 LifeMiles
- Brasilien: 80.000/110.000 LifeMiles
- Nahost/Nordafrika: 42.000/69.000 LifeMiles
- Südafrika: 55.000/99.000 LifeMiles
- Nordasien: 75.000/115.000 LifeMiles
- Indischer Subkontinent: 45.000/60.000 LifeMiles
- Südasien: 78.000/102.000 LifeMiles
- Australien (Ozeanien): 85.000/115.000 LifeMiles
Lifemiles Sweet Spots bei Abflug aus Deutschland
Die Meilenanzahl ist zu den meisten Zielen nicht besonders spektakulär und bewegt sich im Rahmen dessen, was man bei anderen Programmen auch zahlt. Aber es gibt ein paar Ausnahmen. Die auffälligste ist sicherlich der Indische Subkontinent, wohin ihr aus Deutschland für nur 60.000 LifeMiles First Class fliegen könnt – Verfügbarkeiten immer mal vorausgesetzt. Business Class Flüge kosten sogar nur 45.000 Meilen. Wenn ihr dann noch bedenkt, dass auf all diese Einlösungen nur sehr geringe Zuzahlungen on top kommen, ist das schon sehr außergewöhnlich.
Wenn ihr LifeMiles in einem Sale für ca. 1,2 Cent kauft, fliegt ihr für ca. 800 Euro Lufthansa First Class (oneway). Nur zum Vergleich: Bei Miles and More kostet die Strecke von Deutschland nach Indien in der First Class 91.000 Meilen und knapp 400 Euro Zuzahlungen oneway.
Auch die First Class Strecke nach Kolumbien ist bei LifeMiles mit 95.000 Meilen deutlich günstiger als bei Miles and More (111.000 Meilen). Diese wird aktuell aber von Lufthansa nicht mehr bedient. Nach Australien geht es für 85.000 LifeMiles in der Business Class ebenfalls sehr günstig. Kein guter Deal ist dagegen die Business Class nach Südamerika Süd, wo mit 95.000 LifeMiles doch erheblich mehr Meilen notwendig sind als bei Miles and More (71.000).
Bei allen Einlösungen muss man aber eben immer im Hinterkopf behalten, dass ihr ca. 200 bis 350 Euro bei den Zuzahlungen spart. Dies gilt jedenfalls dann, wenn ihr Prämienflüge mit Airlines buchen wollt, die normalerweise hohe Treibstoffzuschläge erheben. Bei Airlines, die geringere oder gar keine Zuschläge erheben, reduziert sich der Vorteil natürlich entsprechend.
Ein Vorteil kann sich auch daraus ergeben, dass es bei Lifemiles keine dem 3- Regionen Award bei Miles and More entsprechende Einschränkung gibt. Ihr könntet also z.B. Richtung Asien Stop in Indien machen – eine Option, die den Prämienflug bei Miles and More erheblich verteuert, weil es sich dann um einen 3- Regionen Award handelt, der 97.000 Meilen kostet (statt 71.000 Meilen).
Lohnen sich LifeMiles Upgrades?
Während viele Einlösungen für Prämienflüge einen guten Wert für eure Meilen bringen, sind Upgrades keine ausgewiesene Stärke von LifeMiles. Upgrades bei Avianca selbst sind im Großen und Ganzen uninteressant, wenn ihr in einem Narrow Body Flugzeug wie der B737 fliegt, weil es dort – wie oben schon beschrieben – gar keine Business Class mehr gibt.
Es gibt allerdings einige Strecken in Südamerika, die mindestens gelegentlich mit dem Dreamliner bedient werden. Hier kann ein Upgrade natürlich Sinn machen, weil ihr dann in den Genuss einer echten Business Class mit flachen Betten kommt. Auf Flügen nach Brasilien und in das südliche Südamerika werden für ein Upgrade in die Business Class 22.000 LifeMiles fällig. Für die Langstrecke nach Spanien müsst ihr 45.000 LifeMiles einsetzen. Upgrades für Flüge in die USA kosten 25.000 LifeMiles mit Ausnahme von Florida, wo nur 20.000 Meilen berechnet werden.
Der Grund, warum Avianca Upgrades für mich nicht in Frage kommen, ist ein ganz praktischer. Upgrades für Avianca Flüge können nur telefonisch über die Hotline gebucht werden. Es gibt nicht umsonst das schöne Bonmot, dass die Hölle ein Ort ist, an dem die Engländer Kaffee kochen und LifeMiles die Hotline betreibt. Wer nicht fließend spanisch spricht, ist bei der Hotline oft verloren – auch wenn sich der Standard in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass die USA der Hauptmarkt für Lifemiles ist. Doch selbst wenn man mal einen Mitarbeiter am Telefon hat, der Englisch spricht, hat der meist keine Ahnung, wovon er redet. Jeden unnötigen Kontakt mit dieser Hotline sollte man deshalb vermeiden.
Star Alliance Flüge mit anderen Airlines könnt ihr ebenfalls mit LifeMiles upgraden. Allerdings gilt dies nur für die teuersten Buchungsklassen. Ihr könnt also nur Economy Tickets in den Buchungsklassen Y und B auf Business Class upgraden. In der Business Class sind nur die Buchungsklassen C und D upgradefähig.
Wie sammle ich Meilen bei Lifemiles?
Dummerweise könnt ihr eure vielen Meilen, die ihr wahrscheinlich schon bei Miles and More oder anderen Programmen gesammelt habt, nicht zu LifeMiles übertragen und leider gehört Lifemiles auch nicht zu den Transferpartnern von American Express in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Es stellt sich also die Frage, wo ihr die Meilen herbekommt, mit denen ihr Prämienflüge bei LifeMiles buchen könnt.
Darauf gibt es eine lange Antwort und eine kurze: Ihr könnt natürlich all eure Star Alliance Flüge bei Lifemiles gutschreiben lassen und könnt Punkte wie in jedem Vielfliegerprogramm mit Mietwagen oder Hotelübernachtungen sammeln.
Lifemiles Meilen mit Bonus im Sale kaufen
Die kurze Antwort ist: Ihr könnt die Meilen einfach bei Lifemiles* kaufen. Lifemiles gehört zu den Vielfliegerprogrammen, die ihre Meilen verkaufen und wie bei anderen Programmen ist das nicht sonderlich attraktiv. Regulär kosten die Meilen nämlich 3,3 USD Cent, also ca. 3 Euro Cent, was viel zu teuer ist. Doch es gibt alle ein, zwei Monate Sales, bei denen Lifemiles Meilen mit einem Bonus von 125% bis 170% verkauft werden. Wenn ihr also 100.000 Meilen kauft, bekommt ihr im besten Fall 340.000 Meilen gutgeschrieben. So geht der Preis teils auf unter 1,2 Euro Cent runter, was ein sehr guter Preis ist.
Um Lifemiles zu kaufen, klickt in eurem Account in der Navigation rechts oben auf Buy Miles, gebt dann im nächsten Schritt an, wie viele Meilen ihr kaufen möchtet und schließt den Kauf mit der Zahlung ab. Die Meilen werden eurem Konto in der Regel innerhalb einiger Stunden gutgeschrieben. Beachtet, dass die Meilen praktisch nie sofort, also in Echtzeit, gutgeschrieben werden. Angebote sind in aller Regel personalisiert. Das bedeutet, dass ihr einen höheren, niedrigeren, den gleichen oder gar keinen Bonus in eurem Konto angezeigt bekommen könnt.
Um Lifemiles bei einem Sale kaufen zu können, müsst ihr schon vor Beginn der Aktion registriert gewesen sein. Meist gilt eine zehntägige Wartefrist, bis ihr Meilen mit Bonus kaufen könnt. Ihr solltet euch also für die nächste Bonusaktion schon mal kostenlos registrieren.
Lifemiles + Money
LifeMiles hat seine attraktiven LifeMiles + Money Option leider komplett entwertet. Jetzt könnt ihr Meilen im Buchungsprozess für 3,5 Cent pro Meile bzw. 350 Euro je 10.000 Meilen hinzukaufen. Dieser Wert ist fix und verändert sich nicht durch Veränderung des prozentualen Anteils an Geldzahlung. Das ist teurer als wenn ihr die Meilen einfach ohne Bonus hinzukaufen würdet (geschweige denn mit einem Bonus) und macht natürlich keinen Sinn mehr.
Vor ein paar Jahren konntet ihr bis zu 60% der erforderlichen Meilen im Buchungsprozess hinzukaufen. Die Meilen haben dabei ungefähr so viel gekostet wie während es Sales. Das war natürlich besonders attraktiv, weil man so nicht langfristig Meilen auf Vorrat kaufen musste – was bekanntlich nie eine gute Idee ist.
Wie lange sind LifeMiles Meilen gültig?
LifeMiles haben mit nur einem Jahr eine erschreckend kurze Lebensdauer. Allerdings könnt ihr die Gültigkeit aller eurer gesammelten Meilen mit einer Sammelaktivität verlängern. Wenn ihr also mindestens einmal im Jahr LifeMiles kauft oder einen Flug bei LifeMiles gutschreiben lasst, wird die Uhr wieder auf Null gestellt.
Wie buche ich einen Lifemiles Prämienflug?
Um mit euren frisch gekauften Meilen nun einen Flug zu buchen, loggt ihr euch in euer Konto ein und klickt oben in der Navigation auf “Travel”. Es öffnet sich die Suchmaske, bei der ihr oben im Dropdown Menu unter “Smart Search” sogar die Airline auswählen könnt, mit der ihr fliegen wollt. So erspart ihr euch das ermüdende Durchklicken durch Ergebnisse mit Airlines, die euch nicht interessieren.
LifeMiles hat auch außerhalb der Star Alliance ein paar Partner, für die ihr ebenfalls online Prämienflüge buchen könntet. Bei den Nicht- Allianzpartnern handelt es sich um die folgenden drei Airlines.
- Aeromexico
- Gol Brazil
- Iberia
Bei Iberia sind die Prämienflüge deutlich teurer als wenn ihr sie bei Iberia Plus buchen würdet. Da Iberia auch regelmäßig Avios verkauft, ist es sinnvoller, Prämienflüge in deren eigenen Programm zu buchen.
Gol Brazil ist ein Billigflieger, für den ich vermutlich keine Meilen ausgeben würde. Aeromexico ist als Mitglied des Skyteams möglicherweise interessant, weil es keine wirklich gute und vor allem günstige Möglichkeit gibt, Skyteam Flüge mit Meilen zu buchen.
Wenn ihr aber mit Star Alliance fliegen wollt, könnt ihr auch direkt “Star Alliance” aus dem Menu auswählen und bekommt dann eben alle verfügbaren Routings mit Star Alliance Partnern. Rechts gebt ihr noch die Anzahl der Personen ein, für die Prämienflüge gesucht werden und die gewünschte Kabine. Ihr könnt zwischen Economy oder Business/First Class wählen. Hier solltet ihr natürlich nach Business und First Class Verfügbarkeiten suchen. Economy wird euch eh angezeigt, wenn es keine Verfügbarkeiten in den Premiumklassen gibt.
Im nächsten Schritt sucht ihr dann die gewünschten Reisetermine aus einer Kalenderübersicht aus. Warum das Datum nicht gleich in der Suchmaske mit eingegeben wird, ist mir schleierhaft. Vielleicht werden in der Kalenderübersicht nur Tage angezeigt, an denen es Verfügbarkeiten gibt. Da aber bei fehlenden Verfügbarkeiten für die Business Class ohnehin Economy Angebote angezeigt werden, ergibt das nicht so richtig Sinn.
Was mir ganz gut gefällt, ist das ihr bei Mixed Cabins für jedes Teilstück auch nur den anteiligen Preis für die jeweilige Reiseklasse bezahlt. Die meisten Programme berechnen euch für die gesamte Strecke den Preis für die höhere Reiseklasse, wenn ein Segment in Economy und eines in Business Class verfügbar ist. Bei LifeMiles zahlt ihr jeweils anteilig für die entsprechende Reiseklasse. Bedenkt aber, dass ihr dann auf dem Segment auch z.B. keinen Loungezugang habt und auch andere Gewichtsbeschränkungen für euer Gepäck gelten.
Lifemiles Prämienverfügbarkeiten
Verfügbarkeiten sind natürlich ein generelles Thema. Während der Corona Pandemie hattet ihr die freie Auswahl in quasi allen Reiseklassen, weil kaum jemand geflogen ist. Jetzt haben alle Nachholbedarf und einen Haufen Meilen auf dem Konto, der während der Pandemie auch noch ordentlich gewachsen ist.
Generell ist es aber so, dass LifeMiles vor allem von amerikanischen Vielfliegern genutzt wird. In Deutschland ist das Programm dagegen noch nicht so populär. Entsprechend sind die Verfügbarkeiten für Strecken zwischen den USA und Europa mitunter knapp, aber von Deutschland Richtung Asien habe ich eigentlich noch immer etwas passendes gefunden. Strecken in die USA sind mit der Erhöhung der Business Class Preise von 63.000 auf 70.000 Meilen nun natürlich auch nicht mehr so attraktiv wie zuvor.
Lifemiles Nachteile
Nicht der gesamte Awardchart ist überragend, aber er hat zweifellos seine LifeMiles Sweetspots. Was sehr schade ist, ist das Verbot von Stopovern – das schränkt einen in der Routengestaltung doch etwas ein. Aber für wilde Routings kann man dann ja seine Miles & More Meilen für 3-Regionen -Prämienflüge raushauen.
Sonstige Nachteile habe ich teilweise schon genannt. Ihr zahlt zwar keine Airline- Zuschläge, aber es wird eine Buchungsgebühr von 25 USD fällig. Auch muss man hoffen, dass die Prämienflugbuchung reibungslos vonstatten geht und man nicht in die Verlegenheit gerät, sich mit der Hotline auseinandersetzen zu müssen.
Dass die LifeMiles Meilen nur zwölf Monate gültig sind, kann ebenfalls zum Problem werden. Allerdings könnt ihr das Problem relativ leicht beheben, indem ihr einmal im Jahr eine Sammelaktivität bei LifeMiles gutschreiben lasst – oder eben einmal im Jahr Meilen kauft. Mit jeder Sammelaktivität wird die Gültigkeit aller Meilen in eurem Konto wieder auf 12 Monate gestellt.
Ein großer Nachteil sind auch die hohen Stornierungs- oder Umbuchungsgebühren. Die Umbuchung eines Prämienfluges kostet euch 150 USD und die Stornierung samt Wiedergutschrift der Meilen sogar 200 USD. Und als Höchststrafe obendrauf müsst ihr diese mit der LifeMiles Hotline regeln.
Fazit
Lifemiles ist ein tolles Vielfliegerprogramm, aus dem man eine Menge an Wert ziehen kann – wenn man es richtig anstellt. Auch nach den letzten Preiserhöhungen vor allem auf den USA- Strecken ist LifeMiles insgesamt immer noch eines der besten Vielfliegerprogramme für die Buchung von Star Alliance Prämienflügen.