Lufthansa bestellt A220 und erstmals B737-8 MAX

Flottenmodernisierung auf Kurzstrecke ► Lufthansa bestellt A220 und B737 MAX ✅Geplante CO2- Reduzierung um 50% bis 2030 ✅Jetzt lesen!
Lufthansa bestellt A220 und B737 MAX

Die Lufthansa Group treibt die Flottenmodernisierung weiter voran. Nun gab der deutsche Flagcarrier bekannt, dass bis zu 200 Schmalrumpfflugzeuge bestellt wurden. Während die 40 Airbus A220 (mit Option auf 20 weitere Jets) erwartet worden waren, ist die Bestellung der Boeing B737 MAX wohl eine Überraschung. 40 Modelle hat Lufthansa fest geordert und sich Optionen für 60 weitere Flugzeuge gesichert. Lufthansa bestellt den A220 und die B737 MAX – für welche Airlines die Flugzeuge fliegen werden und wann mit Lieferung gerechnet wird, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Lufthansa ordert erstmals B737 MAX

Die Modernisierung der Langstreckenflotte läuft aktuell alles andere als rund bei der Lufthansa. Weder die Boeing Modelle B777 und B787 noch der Airbus A350 werden wie geplant ausgeliefert. Während man auf die Großraumflugzeuge noch wartet, treibt die Lufthansa Gruppe aber bereits die Modernisierung der Kurzstreckenflotte voran. Dazu hat der Lufthansa Vorstand laut einer Pressemitteilung einen Beschluss über den Kauf der folgenden Modelle gefasst:

  • Kauf von 40 A220-300 und 20 Kaufoptionen
  • Kauf von 40 Boeing 737-8 MAX und 60 Kaufoptionen
  • Kaufoptionen über 40 weitere Flugzeuge der A320-Familie

Die A220 sollen ab 2026 ausgeliefert werden. Die erste B737 MAX wird im dritten Quartal 2027 erwartet. Gerade die Bestellung der 737 MAX ist wohl überraschend, hatte der einstige Pannenflieger nach zwei kurz aufeinanderfolgenden Abstürzen Ende 2018 und Anfang 2019 mit 346 Toten doch schon als unverkäuflich gegolten. Doch nach vielen Jahren am Boden und einer gründlichen Überarbeitung ist die 737 MAX für Boeing wieder zur Gelddruckmaschine aufgestiegen.

Die Boeing 737-8 MAX ist die Weiterentwicklung und vierte Generation des am häufigsten verkauften Passagierflugzeuges der Welt. Sie verfügt über 190 Sitzplätze in Business und Economy Class und ist mit nur rund 2,2 Litern pro 100 Passagierkilometern eines der effizientesten Flugzeuge.

Die Effizienz spricht auch für den zweiten Neuzugang in der Lufthansa Flotte, den Airbus A220-300. Er ist mit 148 Sitzplätzen deutlich kleiner und verbraucht 2,5 Liter pro 100 Passagierkilometern. Die A220 werden vorwiegend als Feeder für die Langstreckenflüge von Lufthansa an deren Drehkreuzen in München und Frankfurt eingesetzt werden.

Flottenmodernisierung Hebel zur CO2 Reduzierung

Die angepeilte CO2 Reduzierung von 50% gegenüber dem Verbrauch von 2019 bis 2030 und die angepeilte CO2 Neutralität bis 2050 wird nur durch eine konsequente Flottenerneuerung und den Ersatz inneffizienter Flugzeuge durch modernere verbrauchsärmere Flugzeuge zu schaffen sein. Lufthansa geht von einer Einsparung von rund 30% CO2 gegenüber dem Ausstoß der Vorgängermodelle aus.

Bei welchen Airlines fliegen die neuen Flugzeuge?

Der Verbleib der bestellten A220-300 dürfte geregelt sein. Insbesondere die neu ausgegliederte Lufthansa CityLine soll mittelfristig mit moderneren und effizienteren Flugzeugen für den Feeder- Verkehr ab und nach Frankfurt ausgestattet werden. Wenn die neue Airline 2024 an den Start geht, wird sie zunähst mit über 20 Jahre alten A319 den Flugbetrieb aufnehmen. Hier ist also großer Bedarf für Modernisierung und Effizienzsteigerung.

Doch auch Austrian Airlines hat Bedarf an kleinen Flugzeugen für die Kurzstrecke. Schließlich sind deren A321 im Schnitt bereits 26,1 Jahre alt – und damit eigentlich überfällig für eine Modernisierung. Hier würde die B737-8 MAX auch von der Reichweite gut passen. Eine endgültige Entscheidung über die Zuteilung der neuen Boeing- Flieger soll "zu einem späteren Zeitpunkt" erfolgen.

Fazit

Lufthansa plant auch auf der Kurz- und Mittelstrecke nun für die Zukunft. Insbesondere vor dem Hintergrund erforderlicher CO2- Reduktionen macht die Bestellung von A220 und B737 MAX durchaus Sinn, gelten diese Flieger doch als die effizientesten in dieser Range. Am Komfort für die Passagiere wird sich dagegen wenig ändern. Eine echte Business Class wird es in beiden Fliegern nicht geben.

Titelbild: Copyright Lufthansa

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