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TMP-News vom 30.01.2024
Hey, hallo und herzlich willkommen zu den True Miles Podcast News vom 30.01.2024!
Und es geht gleich los mit
Frischer Wind für Air India
Der Vorläufer von Air-India waren die Tata- Airlines. Vor 70 Jahren – 1953 – fand man die Idee gut, die Tata-Airlines zu verstaatlichen und von da an als National Carrier zu gelten, unter dem neuen Namen: Air-India.
Die Idee war wohl doch nicht so brillant.
Jedenfalls wurde die Air-India letztes Jahr wieder vom Tata-Konzern übernommen. Und das geht jetzt richtig los:
- besseres Bordprodukt
- besserer Service
- bessere Amenities
- bessere Speisen
Tata hat sich für die neue Air-India einiges vorgenommen.
Nicht zuletzt wird massiv in neue Flugzeuge investiert!
Auf den ersten beiden neuen A350-900 wird schon trainiert. Stephan und Dominik von YourTravel.TV, die waren schon dabei. Guckst du … den Link zum Video findest du in der Description.
Hallo Kai!
Kai (01:16.827)
Hallo Wolfram!
Wolfram (01:18.066)
Air India ist doch in der Star-Alliance. Also kann ich da einfach mit Miles and More buchen, oder?
Kai (01:26.747)
Du kannst mit Miles and More buchen, aber nicht einfach!
Denn Air-India ist die letzte, ich glaube die letzte Partner-Airline, die noch nicht online buchbar ist.
Das heißt, da musst du telefonisch buchen.
Ist jetzt kein so riesiges Drama, aber es ist immer schöner, wenn man Sachen online erledigen kann, vor allen Dingen auch die Verfügbarkeitensuche. Das ist ein bisschen schwierig.
Und dann gibt es bei Air-India ein Problem, das wird attraktiv werden, meines Erachtens, für Leute wie mich, die eben weiter fliegen wollen und die dann eine neue Option haben, umzusteigen in Indien, auf dem Weg nach Süd-Ost-Asien oder nach Fernost.
Und das ist wiederum bei Miles & More keine gute Idee, weil man dann über drei Regionen fliegt.
Man startet in Europa, man hat einen Zwischenstopp in Indien und man fliegt weiter nach Süd-Ost-Asien.
Und das macht bei Miles & More die Prämienflüge sehr teuer. Das sollte man also auf keinen Fall machen. Und deshalb ist es für Miles & More keine richtig gute Option für die Leute, die nach Indien wollen.
Klar, ich bin trotzdem sehr gespannt!
Ich habe Bilder gesehen aus der Business-Class, ich habe auch das Video von Stephan gesehen. Und bin da sehr gespannt, auf das neue Produkt. Ich werde das sicherlich auch irgendwann mal fliegen.
Wolfram (02:43.56)
Super!
Kommen wir zurück in die EU und zwar wieder der Wettbewerb, der Wettbewerb …
IAG vs. Air Europa vs. EU
Schon länger will die Lufthansa-Gruppe die ITA-Airways übernehmen. IAG, der Gruppe um British-Airways und Iberia, geht es jetzt auch nicht besser. Die Europäische Kartellbehörde meldet auch hier Bedenken an. Setzt die geplante Übernahme der Air Europa erstmal auf "Hold".
Begründung: Vor allem im innerspanischen Luftverkehr inklusive kanarische Inseln, Balearen und so weiter wird die Konkurrenz dann vielleicht zu dünn, zu verführerisch, um ungeniert die Preise zu erhöhen, womöglich … Die Air-Europa mit Sitz auf Mallorca galt ja lange als wichtiger Konkurrent der Iberia.
Aber!
EU hin oder her.
Das Geschäft muss ja weitergehen, auch in Italien.
Nächste Meldung:
Länger Status bei ITA-Airways
ITA hat sein eigenes Vielfliegerprogramm: Volare.
Und solange die Übernahme durch die Lufthansa noch nicht klar ist, verlängert ITA jetzt schon mal alle Status' um ein weiteres Jahr, bis Anfang 2025.
So weit so gut.
Fast so, als hätten wir immer noch Corona 🙂
Da haben sie diese Verlängerungen auch Jahr um Jahr gemacht.
Kai, gibt’s bei ITA-Volare eigentlich eine Art Senator-Status?
Und wenn ja, werden die alle übernommen, also Lufthansa-Senator, falls die EU der Übernahme doch noch zustimmt?
Kai (04:18.319)
Ja, gehen wir mal davon aus, dass der Übernahme irgendwann irgendwie zugestimmt werden wird.
Das gleiche gilt für die International Airline Group.
Das wird irgendwann durchgehen, aber das ist jetzt halt in der verlängerten Prüfung.
Wolfram (04:33.096)
Vielleicht mit Auflagen?!
Kai (04:35.065)
Das wird noch mal drei Monate länger dauern, mit der Prüfung, aber dann wird das irgendwann kommen.
Was ITA jetzt macht, das machen viele Übernahmekandidaten.
Sie schaffen noch mal ein großes Publikum, das heißt, es werden Status' verschenkt.
Das hat Asiana, die gerade von Korean-Air übernommen werden, letztes Jahr auch gemacht. Da ist mein Status auch verlängert worden, um ein Jahr, ohne dass ich auch nur einen einzigen Flug gemacht hätte. Und ich bin gespannt, ob sie es dieses Jahr noch mal machen, weil die Übernahme ist immer noch nicht vollkommen in trockenen Tüchern.
SAS wird gerade von Air-France übernommen.
Die haben einen Status-Match angeboten, haben also auch ihren Status verschenkt und bringen dann halt irgendwie jede Menge neue Statusinhaber mit in die neue Gruppe und damit dann ja auch Kunden in die neue Gruppe.
Und deshalb die Frage, ob ITA-Airways da Senatoren produziert?
Ja, denn alle, die einen Goldstatus haben bei Volare, die werden eben dann den Senatorstatus in der Lufthansa-Gruppe haben, mit irgendwelchen Übergangsfristen oder so. Aber das werden alles neue Star-Alliance Gold-Members werden.
So läuft das halt bei Übernahmen.
Wolfram (05:26.022)
Also goldige Aussichten!
Kommen wir zu Hotels. Wer irgendwo hinfliegt, muss ja auch irgendwo übernachten und AMEX macht jetzt ein schönes Offer für Hyatt-Hotels.
AMEX-Offer: 100 € im Hyatt-Hotel
AMEX hat ein richtig gutes Angebot, falls du demnächst in einem Hyatt-Hotel übernachtest.
Wenn du dort mindestens 250 Euro Umsatz machst, werden dir 100 Euro davon wieder gut geschrieben.
Ähnliche Offers macht American-Express immer wieder, aber in der Regel erst ab einem Umsatz von mindestens 500 Euro. Diesmal ist es offensichtlich deutlich anders.
Das Angebot gilt für alle teilnehmenden Hyatt-Hotels in Deutschland, Frankreich und Italien.
Und zum Schluss noch, aus der Rubrik "kommt drauf an":
Schadenersatz bei Verspätung verwirkt?
Auf den ersten Blick nicht gerade verbraucherfreundlich, was der Europäische Gerichtshof jetzt entschieden hat, zum Thema Verspätung bei Flugreisen.
Grundsätzlich hast du Anspruch auf Entschädigung, wenn dein Flug Verspätung hat oder ganz ausfällt. Dafür gibt es eine EU-Richtlinie, genau die EU 261/2004.
Aber vor Gericht, auf hoher See und im Flugzeug kommt es eben drauf an!
Zum Beispiel, wenn du dich selbst proaktiv um einen Ersatzflug kümmerst oder gar nicht erst zum Flughafen fährst, weil du schon im Internet gesehen hast, da wird eh nichts draus heute, weil: nicht pünktlich!
In beiden Fällen hättest du deinen Anspruch auf Schadenersatz verwirkt, hat der EuGH jetzt klargestellt.
Kai, ich persönlich finde es ja grundsätzlich richtig, dass nur ein tatsächlich entstandener Schaden ersetzt werden kann. So ist das meines Wissens, jedenfalls im deutschen Recht.
Bezogen auf verspätete Flüge:
Was hat es mit dieser Richtlinie und dieser neuen Entscheidung auf sich?
Kai (07:35.493)
Es ist erst einmal eine Abkehr von der bisherigen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, die immer sehr verbraucherfreundlich war.
Einige nationale Gerichte sind damit sehr industriefreundlich, sicherlich auch ein bisschen unter dem Lobbydruck der Airline-Industrie. Aber der EUGH war eigentlich in all den Jahren immer sehr verbraucherfreundlich.
Deshalb lassen diese beiden Urteile aufhören!
Wer die Urteile lesen will und auch einen Kommentar dazu, dem empfehle ich die Webseite des Rechtsanwalts für Flugrechte, Fluggastrechte Dr. Matthias Böse. Der ist auch in vielen Meilenforen unterwegs und gibt da hilfreiche Tipps. Und der ist quasi jede Woche mit Lufthansa und Co. vor Gericht.
Wolfram (08:23.496)
Link in der Description!
Wolfram (08:31.08)
Der kennt sich in der Materie extrem gut aus.
Im Grunde genommen, du hattest gesagt: Schadensersatz nur dann, wenn der Schaden auch entstanden ist.
Der Schaden ist ja entstanden!
Der Flug ist zu spät. Und was hier jetzt passiert, ist, dass mitdenkende Passagiere fürs Mitdenken bestraft werden.
Sagen wir mal so, die Airline, das steht auch wortwörtlich so drin in der Richtlinie, ist verpflichtet, eine Ersatzbeförderung anzubieten. Das kann sie auf einem eigenen Flug machen, wenn sie mehrere Flüge dahin hat. Oder sie muss es im Zweifel auch mit Flügen anderer Airlines machen.
Und zwar die schnellstmöglichste Beförderung das schuldet die Airline!
Egal mit welchem Flugzeug.
Daraus hatten Anwälte und auch die meisten Gerichte und auch komischerweise die Airlines bisher abgeleitet, dass jemand, wenn die Airline kein Angebot macht, also wenn sie dich nicht innerhalb von bestimmten Fristen, die zumutbar sind, befördert, dann kann man sich selber eine Ersatzbeförderung buchen und die muss die Airline erstatten.
Das ist auch vor vielen Gerichten so durchgegangen und das hat jetzt der EuGH kassiert.
Wozu wird das führen?
Das wird dazu führen, dass die Airlines noch weniger machen. Sie werden also noch weniger anbieten und noch träger werden!
Wenn sie nicht die Gefahr haben, dass die Fluggäste sich dann eine eigene Beförderung buchen und sie die im Nachhinein erstatten müssen. Das hat, glaube ich, Dr. Böse selbst durchgesetzt. Da war jemand, der musste nun unbedingt sehr, sehr dringend und sehr, sehr schnell zu einem Termin und hat sich dann einen Privatjet gebucht oder jedenfalls eine Mitfluggelegenheit in einem Privatjet. Und das war, glaube ich, ich weiß nicht, ob es ein Eurowings -Flug für 200 Euro war.
Der Privatjet war ein bisschen teuer, der lag ein bisschen drüber.
Und da hat das Gericht gesagt, ja, Ersatzbeförderung! Eurowings hat nicht dafür gesorgt, dass der Mann an sein Ziel kommt, hat keine Ersatzbeförderung angeboten. Also müssen Sie jetzt den Privatjet zahlen.
Das ist jetzt vom Tisch.
Und das wird eben dazu führen, dass man entweder, wenn man unbedingt den Termin wahrnimmt, muss man das auf eigene Kosten machen. Oder aber abwarten, was einem die Airline anbietet und wie er am Ende zum Ziel bekommt.
Also der Schaden ist schon da, nur man verwirkt eben möglicherweise seine Entschädigung!
Ein bisschen anders ist der Fall, aber auch nur ein bisschen, bei der Frage, muss ich am Flughafen sein?
Das war bisher überhaupt noch nie Thema gewesen, weil es auch albern ist, im Grunde genommen.
Die Verspätung, so der EuGH, trifft dich nur dann oder du bist nur wirklich von einer Verspätung betroffen, wenn du auf den harten Bänken am Flughafen sitzt! Du musst vor Ort sein, du musst am Flughafen sein, um den Entschädigungsanspruch geltend machen zu können. Es reicht nicht, dass man online schon eingecheckt hat, sondern man muss vor Ort einem Officer ins Gesicht sagen:
"Befördere mich! Und wenn du mich nicht beförderst, dann kriege ich 600 Euro von dir!"
Das finde ich ein bisschen weltfremd, ehrlich gesagt.
Denn wenn man weiß oder wenn man eben sieht, der Flug ist verspätet, extra zum Flughafen fahren, nur damit man dann eben den Entschädigungsanspruch geltend machen kann, finde ich ein bisschen albern.
Aber auf der anderen Seite: Das wird die teuerste Taxifahrt für die Airline, die man haben kann!
Du fährst zum Flughafen und sicherst damit bis zu 600 Euro, je nach Länge des Fluges, der verspätet ist.
Aber, es ist halt ein bisschen mühsamer …
Insgesamt sind es Fälle, die jetzt auch nicht so wahnsinnig viele Leute betreffen werden.
Denn der Regelfall ist ja, man ist am Flughafen und liest dann eben auf der Tafel: "delayed". Eine Stunde. "Delayed", zwei Stunden … und so zieht sich das immer weiter hin.
Und deshalb wird es, glaube ich, gar nicht so sehr viele betreffen.
Möglicherweise steckt dahinter, dass sie gesagt haben, es gibt solche Fälle, es gibt bestimmte Flüge von bestimmten Airlines zu bestimmten Zielen, die immer verspätet sind, immer! Da kann man seine Uhr nachstellen!
Und es gibt wahrscheinlich Leute, die diese Flüge gebucht haben, wussten ganz genau, die Chance, dass ich da gar nicht im Flugzeug sitzen muss, am Ende, die ist relativ groß, weil der Flug immer verspätet ist, gerade so späte Abendflüge, wenn sich die Verspätungen über den Tag angesammelt haben. Und da haben dann viele Leute vielleicht einfach auf die Entschädigung spekuliert und da viel Geld mitgenommen.
Keine Ahnung, ob das ein Grund dafür war. Das ist das Einzige, was da für mich plausibel erscheint.
Wolfram (13:10.472)
Also es kommt eben drauf an!
So ist es bei den Juristinnen und Juristen.
Und wir bleiben auch dran, weil da ist bestimmt noch nicht das letzte und das allerletzte Wort gesprochen.
In diesem Sinne: Alles Gute, alle Grüße, Ciao Ciao bis zur nächsten Episode.
Ganz herzlichen Dank fürs Zuschauen, fürs Zuhören und natürlich auch ganz herzlichen Dank dem lieben Kai und: tschüss Kai!
Kai (13:40.655)
Gerne. Tschüss!
Links
– YourTravel.TV checkt die neue Air-India
– Rechtsanwalt Dr. Böse zu EuGH wegen Verspätung / Annulierung